Ausgabe Nr. 35                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
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Mittelalterstadt im Rhein

                                                                        von Anne Pöttgen

Kaiserswerth
Kaiserswerth ist einer der Vororte von Düsseldorf, die eine glanzvollere Vergangenheit haben als das Dorf an der Düssel selbst. Namen wie Suitbertus, Apostel des Bergischen Landes, Friedrich der Erste, Barbarossa, oder Friedrich Spee von Langenfeld, der der Hexenverfolgung entgegentrat, sind mit Kaiserswerth verbunden.
Ursprünglich lag dieser Ort, wie der zweite Namensteil andeutet, auf einer Insel. Im Zuge der zahlreichen Streitigkeiten im 13. Jahrhundert wurde einer der Rheinarme durch einen Damm abgeschnitten und er verlandete. Kaiserswerth war zu dieser Zeit eine der Residenzstädte der deutschen Kaiser. Die Pfalz wurde um das Jahr 1174 von Barbarossa zur Festung ausgebaut.

Christianisierung
Der Legende nach gründete der Angelsachse Swidbert, oder Suitbertus, im siebten Jahrhundert mit einigen Gefährten auf dieser Insel ein Benediktinerkloster. Von dort aus versuchten sie eine Missionierung der noch heidnischen Sachsen im heutigen Ruhrgebiet. Authentisches über Suitbertus ist wenig bekannt, die späteren Chorherren des Stiftes Kaiserswerth zauberten um 1500 eine Urkunde hervor, auf der das basiert, was dann jahrhundertelang über den Heiligen erzählt wurde. Mehr zu den Legenden um Suitbertus erfahren Sie über einen Link im letzten Absatz.

Die Stiftskirche
Stiftskirche
 
Mit dem Bau der Stiftskirche wurde um das Jahr 1200 begonnen. Sie beherbergt einen kostbaren Schrein mit den Gebeinen des Hl. Suitbertus. Die Kirche trägt heute den Namen Basilika St. Suitbertus, sie ist Pfarrkirche der Katholischen Kirchengemeinde.
Aus dem frühen Benediktinerkloster war zunächst ein Chorherrenstift geworden. Leider fielen die Häuser der Stiftsherren den Kanonen im Spanischen Erbfolgekrieg zum Opfer. Die Häuser im Stiftsbereich stammen aus dem 18. Jahrhundert. Aus dem Mittealter erhalten ist lediglich das Romanische Haus.

Barbarossa-Pfalz
Barbarosse-Pfalz

Von der Pfalz Barbarossas sind nur Ruinen erhalten. Im Spanischen Erbfolgekrieg, der ziemlich verworrenen Streiterei unter europäischen Fürstenhäusern, wurde Kaiserswerth belagert und erobert. Im Anschluss daran wurde die Pfalz von Jan Wellem, dem Herzog von Berg - Residenzstadt Düsseldorf - geschleift. Aber Bauwerke aus dem Mittelalter lassen sich nicht völlig beseitigen. Die immer noch imponierenden Reste wurden gesichert und restauriert. Mehr zum Thema Barbarossa-Pfalz finden Sie über den Link im letzten Absatz.


Friedrich Spee
Bronze
Bronze-Epitaph Friedrich Spee

Friedrich Spee von Langenfeld hat in seinen Vorlesungen als Professor der Moraltheologie und in seiner Schrift „Cautio criminalis…“ öffentlich gegen die Praxis der Hexenprozesse Stellung genommen. Seine Argumente brachten einige Fürsten in Deutschland dazu, den Hexenprozessen in ihrem Land ein Ende zu setzen. Zum 400. Geburtstag Friedrich Spees, 1991, gestaltete der Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim die Bronzeplatte.
Über den Link im letzten Absatz erfahren Sie mehr über Friedrich Spee.

Links
Texte zu: Romanisches Haus, Stiftskirche, Pfalzruine, das Epitaph Friedrich Spees und mehr können auf der Karte von Kaiserswerth aufgerufen werden:
http://www.kaiserswerth.de/i/05_1.php
Einen ausführlichen Text zur Pfalz gibt es bei
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserpfalz_Kaiserswerth
Meine Bilderfolge zur Kaiserpfalz in Kaiserswerth gibt es unter http://www.flickr.com/photos/anpoe/sets/72157594245351730/
Sie kann auch als slide-show (Dia-Show) angesehen werden.
Und über Dichtung und Wahrheit im Falle St. Suitbertus gibt es hier einen ausführlichen Text:
http://www.suitbertus.de/Schule/Geschichte/Suitbertus/Suitbertus-text.htm
Über Leben und Wirken von Friedrich Spee:
http://www.bautz.de/bbkl/s/spee_f.shtml