Ausgabe Nr. 38                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
Thema > Webangebote >Die Geschichte der Weltausstellungen
 
>Sitemap >Impressum
 

Die Geschichte der Weltausstellungen
                                                                    von Angelika Oberländer

Die Entwicklung vor 1851
Die erste moderne Industrieausstellung fand 1798 in Paris statt. Sie sollte die daniederliegende Wirtschaft Frankreichs fördern und gleichzeitig die von der Revolution errungene Gewerbefreiheit symbolisieren.
In den darauf folgenden Jahren wurde die Institution der Gewerbe- und Industrieausstellung zu einer wichtigen kulturellen Ausdrucksform der bürgerlichen Gesellschaft im nachrevolutionären Frankreich.


Auch in Deutschland wurden 1819 die ersten regionalen Gewerbeausstellungen abgehalten. Es folgten weitere nationale Ausstellungen, z. B. in Belgien anlässlich der Inbetriebnahme der ersten belgischen Eisenbahn (1835). In Großbritannien fanden in den folgenden Jahren erstmals größere lokale Gewerbeausstellungen statt.
Die erste „Allgemeine Ausstellung deutscher Gewerbeerzeugnisse" 1844 im Berliner Zeughaus erreichte mit über 3000 Teilnehmern den absoluten Rekord der bisherigen deutschen Ausstellungen und damit zugleich das Niveau der französischen Nationalausstellungen. Beteiligt waren nicht nur Aussteller aus den Staaten des Zollvereins, sondern auch aus Österreich und den übrigen deutschen Bundesstaaten.


Die Idee
Henry Cole, Assistant Keeper des Public Recors Office und seit 1845 Mitglied in der Society of Arts, regte 1848 eine erste große britische Nationalausstellung an. Er legte Prinz Albert die Idee der Ausstellung vor und konnte ihn für das Projekt gewinnen. Der Prinzgemahl hatte sich schon immer für die Förderung von Industrie und Wissenschaft sowie für Ausstellungen der noch jungen Royal Academy of Arts eingesetzt.
Bei einer späteren Unterredung beschließen Prinz Albert und Henry Cole, der geplanten Londoner Ausstellung einen internationalen Charakter zu geben. 1851 sollte zum ersten Mal eine „Great Collection of Works of Industrie and Art“ im Hyde Park stattfinden.


Die Planung
1850 übernimmt die Royal Commission mit Prinz Albert als Vorsitzenden die zentrale Organisation für die geplante Weltausstellung. Ihr gehören auch bedeutende Politiker wie der Premierminister John Russel sowie führende Vertreter des liberalen Wirtschaftsbürgertums an.
In einer Rede im Mansion House formuliert Prinz Albert die programmatischen Ziele der Ausstellung:
"Die gedeihliche Beförderung aller Zweige des menschlichen Fleißes und die Befestigung der Bande des Friedens und der Freundschaft unter allen Nationen der Erde."
Er wollte die technischen Neuerungen und Erfindungen, die handwerklichen und künstlerischen Entwicklungen von internationalem Ausmaß der Menschheit vorführen.


Die
Realisierung
Politiker und die Presse zweifelten erheblich an dem Erfolg der Ausstellung. Man befürchtete, dass die internationale Konkurrenz das Gewerbe schädigen würde und so die florierende englische Wirtschaft in den Ruin treiben könnte.
Doch die Ausstellung brachte – ohne Einsatz von Steuergeldern – einen finanziellen Gewinn für den Staat und der befürchtete Konkurrenzdruck erwies sich als positiv.
Mehr als 6 Millionen Besucher zog es innerhalb von 141 Tagen in den überdimensional konstruierten „Kristallpalast“. Für die meisten Menschen war diese Schau die erste Möglichkeit, Güter aus fernen Ländern kennen zu lernen. Die Geschichte der Weltausstellungen hatte begonnen.


Der Link
Daten, Fakten und wissenswerte Informationen über die erste Weltausstellung 1851 in London bis zur Expo 2000 in Hannover sind in „Die Geschichte der Weltausstellungen“ nachzulesen.
Interessant ist es z. B. die Zahlen zu vergleichen: 1851 beteiligten sich 25 Länder und 15 britische Kolonien; 1998 in Sevilla stellten sich 155 Nationen der Welt vor.
Dem Leser enthüllen sich nicht nur Vorgeschichte und Hintergründe der einzelnen Ausstellungen. Er bekommt auch ein Gespür für die Bedeutsamkeit dieses Treffens der Weltfamilie sind. Henry Coole und Prinz Albert sei Dank.


Links
www.expo2000.de/expo2000/geschichte/index.php

Drucken