Christian Dior forever |
von Christa Grawert-Wagner Auch 60 Jahre haben dem Namen Dior nichts von ihrem Glanz genommen. Seit 1947 hat Christian Dior Kulturgeschichte geschrieben. New Look und A-Linie waren für Millionen Frauen anziehend; Marlene Dietrich und Jackie Kennedy die prominenten Werbeträger. Unsterblicher Name Der 1905 in der Normandie geborene Christian Dior hat es verstanden, seinen Namen zum unvergleichlichen Luxuslabel aufzubauen. Mit Kreativität und Einfühlungsvermögen hat er den Frauen in der Nachkriegszeit ein neues Körperbewusstsein zurückgegeben. Die Ligne Corolle (Blütenkelchlinie) von 1947 betonte Schultern und Hüfte. Eine enge Taille über verschwenderisch weiten Röcken inspirierte amerikanische Modejournalisten dazu, von „New Look" zu sprechen. Dior gab den Frauen die körperbetonte Silhouette des 19. Jahrhunderts zurück. In der kargen Nachkriegszeit war Diors Modeangebot eine Sensation, eine Revolution. Jede Kollektion hatte damals einen Namen. Im Frühjahr 1953 brachte „Tulip" eine Kollektion von überbordenden, luftigen Blumendrucken. Der Sommer 1955 brachte die A-Linie, die die Taille ignorierte und sich über Hüfte und Beine öffnete. Dior in Deutschland Dior hatte ein ganz besonderes Verhältnis zu Deutschland. „Hier war der König", sagt Adelheid Rasche, Leiterin der Berliner Kunstbibliothek, die im vorigen Jahr den Modezaren mit einer Ausstellung in Berlin gewürdigt hat. In den deutschen Medien sei Dior am stärksten vertreten gewesen, während Jacques Fath und Christobal Balenciaga im englischsprachigen Raum gefeiert wurden. Dior hatte seine Bande nach Deutschland zudem durch eine finanzielle Basis gestärkt. Seine damals sündhaft teuren Strumpfwaren ließ er in Fabriken der Krefelder Textilwirtschaft herstellen. Die Kleider, die er exklusiv für Marlene Dietrich entworfen hatte, waren die Glanzstücke der Berliner Ausstellung. Ein Renomierstück war der „Schwarze Schwan" (Sygne Noir), ein Ballkleid aus schwarzem Samt und schwarzem Satin mit engem Oberteil und einem Rocksaum von 5,60 Meter Länge. Kometenhaft Christian Dior hat mit seinen kometenhaften Erfolgen insbesondere die Modewelt der Nachkriegszeit geprägt wie kein anderer. Außer seinen überraschenden Kleiderkollektionen hat er sich um das gesamte frauliche Erscheinungsbild gekümmert. Seine Accessoires, wie Colliers und Ringe, Pelze und Parfumes, waren die selbstverständliche Ergänzung für die Damen von Welt. Seinem Schaffen ist es zudem mit zu verdanken, dass Paris nach dem Krieg wieder zur unangefochtenen Hauptstadt der Mode wurde. Christian Dior hatte nur für eine einzige Dekade mit seinem Namen gezeichnet. Nach seinem unerwarteten Tod 1957 allerdings ging die Erfolgsgeschichte des Hauses Dior unverändert weiter. Im vorigen Jahr steigerte die Christian Dior Gruppe ihren Gewinn auf 3,6 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn der Dior Couture stieg um 32 Prozent auf 74 Millionen Euro. Expansion weltweit Neben den glamourösen Modellen der Haute Couture hatte Christian Dior auch jeweils eine „Pret a Porter"-Kollektion für New York geschaffen. Wie es in der Berliner Pressemeldung dazu heißt: „Ein Schritt in Richtung der Demokratisierung der hohen Schneiderkunst und wirklich revolutionär." Inzwischen gibt es eine Fülle von Artikeln, wie Kleider, Uhren, Parfüm, Brillen, Schals, Gürtel, Handtaschen des Luxuslabels. Sogar deutsche Versandhäuser führen Dior-Artikel im Sortiment. Ein Dior-Online-Shop gehört selbstverständlich dazu. Erklärtes Ziel des Managements ist der Export der Dior-Linie in alle fünf Kontinente. Außer in Russland hat man derzeit den Mittleren Osten und Indien im Visier. Eine Boutique wurde in New Delhi, Kuwait und Abu Dhabi eröffnet. Weitere Shop-Neugründungen sollen kontinuierlich folgen. Links: http://www.dior-finance.com/en/message.asp http://www.dior.com http://www.berlinonline.de/leben-und-leute/mode/ ausstellung-christian-dior/index.php http://metmuseum.org/toah/hd/dior/hd_dior.htm http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/DiorChristian/index.html
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