Erfahrungsberichte

Das Verschwinden der deutschen Sprache in Rumänien

In einer kleinen Stadt bei Sibiu/Hermannstadt übernachteten wir bei einem Siebenbürger Sachsen. Er ist Berufsimker mit 2 rumänischen Angestellten. Im Sommer fährt er viele Wochen mit seinen Bienenvölkern ins Donaudelta, begleitet von seinen Angestellten und seinen Hunden. Sie bleiben bei den Bienenvölkern, weil sie sonst gestohlen würden.

Alle seine Verwandten und Kinder sind in Deutschland. Er blieb mit seiner Frau in Rumänien, weil er in Deutschland keine Existenzmöglichkeiten sah.

Sie pflegen die deutsche Sprache in Begegnungen in der Kirche und in kirchlichen Gruppen. Es gibt deutsche Pfarrer, die in Rumänien ausgebildet werden. Er sagte, noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts sei es verpönt gewesen, einen rumänischen Partner oder eine Partnerin zu heiraten. Es wurde als unmöglich angesehen. Jetzt haben 3 deutsche Bürgermeister aus den Städten in der Umgebung rumänische Frauen. Durch solche Mischehen wird die deutsche Sprache verschwinden. Das sei eine Entwicklung, die ohnehin gekommen wäre. Durch die Auswanderung habe sich das alles nur beschleunigt.

 


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eingereicht von
Christel Freitag-Wagner
Kategorie
Sprache als Vehikel
Datum
21.09.2009


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