Erfahrungsberichte

Musikalische Begegnungen

Diejenigen unter uns, die schon lange zu der Europa- Kontaktegruppe des ZAWiW gehören, erinnern sich sicher, dass die ersten Partnerschaftstreffen mit italienischen enioren zustande kamen.
Was hat mich bei den Treffen mit den Italienern am meisten beeindruckt? Eine nicht leicht zu beantwortende Frage. Ich will zwei Beispiele herausgreifen.
Nach einem Besuch unserer Gruppe in Mailand kam im Juni 1999 ein Gegenbesuch einer Gruppe von „Milano Due“ unter Leitung  von Signora Ferrara zustande. Von Ulmer Mitgliedern begleitet, besichtigten die Mailänder an einem Tag das Naturwunder des Blautopfs. Danach war im 2o km von Ulm entfernten Erbach im ausgebauten Kellergewölbe des Schlosses ein Essen vorgesehen. Das Essen war ausgezeichnet. Unsere Gäste genossen es. Alle  waren  bester Laune. Ein Mitglied von  Milano Due, ein Tenor, im bürgerlichen Beruf  Rechtsanwalt, gab der Freude über den gelungenen Ausflug und das gute Essen Ausdruck. Er stand auf und begann alte neapolitanische Volkslieder vorzutragen. Später am Abend sangen dann  die Chormitglieder von „Milano Due  „Ausschnitte aus Nabucco“. Das improvisierte Konzert war Höhepunkt dieser deutsch-italienischen Begegnung, die mich, obwohl leider ein nicht  musikalischer Mensch,  mit größter Bewunderung  für unsere Gäste erfüllte.
Ein weiteres Beispiel italienischer Sangesfreude erlebte ich bei einem Besuch einer Gruppe aus Macomer in Sardinien im Rahmen des Programms der Europa-Kontaktegruppe. Unsere sardischen Gäste hatten sich einen Besuch von Neuschwanstein gewünscht, einem der berühmten Königsschlösser Ludwig des Zweiten von Bayern. An einem schönen Tag im Mai wanderten wir zusammen mit den Gästen vom Parkplatz im Tal zu dem auf einer Bergspitze gelegenen Märchenschloss. Unsere Freunde aus Sardinien, die schöne Stimmen hatten, sangen aus voller Kehle beim Aufstieg, sie sangen im Schlosshof und auf dem Rückweg zum Bus. Gutgelaunt sangen wir Ulmer mit. Dabei erinnerte ich mich, dass in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg die große Italiensehnsucht der Deutschen in Schlagern wie dem  Evergreen „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ Ausdruck gefunden hatte.
Diese beiden  Begegnungen haben ich als willkommenes Zeichen dafür angesehen, dass mein Glauben an die Fröhlichkeit und das musikalische Talent der Italiener richtig war.


Wenn sie mit dem Autor/Autorin des Textes in Kontakt kommen möchten, wenden Sie sich bitte an leserbrief@europa-erleben.net



Agathe Wende
eingereicht von
Agathe Wende
Kategorie
Musik schafft Brücken
Datum
10.12.2009


Zurück

Verwandte Artikel

Keine verwandten Artikel vorhanden.