Erinnerungskultur
und Gedächtnispolitik
für
Vernetzung, gegen Ausgrenzung
von Clemens Thelen
In den
Medien wird mit historischen Ereignissen häufig populärwissenschaftlich
umgegangen. Mehrere Spielfilme stimmten im vorletzten Jahr auf den 20.
Juli ein – den 60. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Hitler. Am
1. September 2004 wurde dem 65. Jahrestag des Überfalls der Wehrmacht
auf Polen und damit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges gedacht. Außerdem
standen 2005 die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Befreiung und des
Kriegsendes an. Auch des 15. Jahrestages der »Wende« oder der
»Friedlichen Revolution« wurde gedacht.
Alle genannten Termine sind u.a. wichtige Gedenktage für die Identität
und Legitimation unserer Demokratie.
Idee
Der Internetauftritt D-A-S-H unterstützt, vernetzt und
veröffentlicht Projekte, die neue Wege im Kampf gegen Rassismus und
andere Formen der Ausgrenzung aufzeigen. D-A-S-H kommt von »dash« – dem
Gedankenstrich. Weil ein »dash« Gedanken verbindet und den Raum für
Assoziationen und plötzliche Einfälle öffnet, weil man mit einem »dash«
eine kritische Bemerkung einfügen oder zum Innehalten und Nachdenken
auffordern kann. Am häufigsten wird »dash« gebraucht in »dashing heads«
und »dashing dreams«. Es bedeutet wörtlich das Zerschmettern von Köpfen
und Träumen. »dash« bezeichnet damit die sozialen Verhältnisse und
Beziehungen, gegen die D-A-S-H sich richtet: die Kultur der
rassistischen Ausgrenzung und Gewalt. (aus dem Impressum der Website)
D-A-S-H
D-A-S-H veröffentlicht Dossiers zu aktuellen Fragen, die mit Texten,
Interviews und Projektvorstellungen ins Thema einführen. Mit der
Navigation durch mit Oberbegriffen bezeichnete Kategorien lässt sich
schnell eine Liste von relevanten Webseiten mit einer Inhaltsangabe auch
zu Spezialthemen anzeigen.
Weitere Schwerpunkte:
- Betreiben einer thematischen Suchmaschine und offener Linksammlungen,
die Recherchen einfach und effektiv machen
- Anbieten von Internet-Service, Projektberatung und Workshops , die
aktiven Gruppen eine selbst bestimmte Mediennutzung ermöglichen
- Unterstützung von Projekten junger Menschen, die Neue Medien innovativ
und kreativ zur Vernetzung gegen Rassismus und Ausgrenzung einsetzen
-
Einordnen von Webseiten, die sich mit Rassismus und Ausgrenzung
auseinander setzen, in ein Verzeichnis von kommentierten Links
Recherche
Was unterscheidet
die D-A-S-H-Suchmaschine, welche man bereits auf der Startseite (unten)
findet „Recherche über deutschsprachige Webseiten gegen Rassismus und
Ausgrenzung“ von anderen Suchmaschinen?
Die Suchmaschine D-A-S-H query bietet ähnliche Funktionalitäten wie
kommerzielle Suchmaschinen. Es werden aber nicht über beliebige
Webseiten, sondern nur über einen redaktionell ausgewählten Bestand
recherchiert: D-A-S-H query liefert Resultate ausschließlich von
Webseiten, die Informationen über Rassismus, Rechtsextremismus und
Ausgrenzung enthalten. Die Linkliste stellt eine Möglichkeit zur
weiteren Recherche dar. Wie immer befinden sich auch im Anschluss an die
einzelnen Texte und Interviews Links, Literatur- und Videohinweise, die
direkt auf die Arbeit der einzelnen Gruppen und Personen verweisen bzw.
weitere Rechercheansätze darstellen
Dossiers
Screenshot der Website
Die D-A-S-H Dossiers beinhalten eine Einführung ins entsprechende
Thema und Interviews, die mit ihren Aktivitäten die Debatte prägen,
Hintergrundmaterial, die Vorstellung besonders interessanter Projekte,
kommentierte Linksammlungen und weiterführende Informationen ergänzen
sie.
Dossier 11
„…Gedenken und Erinnern sind nicht objektiv, vielmehr werden mit
Erinnerung und Geschichte politische Interessen verfolgt und gerade
Auslassungen im Gedenkdiskurs sind aussagekräftig für Motivationen und
Einstellungen. Für eine politische Praxis, für Geschichtsprojekte und
Auseinandersetzungen mit deutscher Geschichte ist es wichtig, sich mit
dem Kontext der Geschichtspolitik und Erinnerungskultur zu beschäftigen.
Einerseits kann die eigene Motivation hinterfragt werden, andererseits
steht jedes Erinnern in einem Erinnerungsdiskurs, von dem man sich
gegebenenfalls explizit abgrenzen muss. Das Dossier versteht sich somit
sowohl als Anregung für die Beschäftigung mit deutscher Geschichte als
auch als Aufforderung dabei die Erinnerungsdiskurse zu beachten…“
Aus dem Inhalt
- Erinnerungskultur und Gedächtnispolitik
- Vergangenheitspolitik und Erinnerungskultur in der DDR
(Sylvia Gössel)
- Wie erinnern?
(Salomon Korn)
- Die Rolle der Medien im Erinnerungsdiskurs
(Mathias Berek)
- Stolpersteine
Förderung
D-A-S-H wird gefördert im Rahmen des Aktionsprogramms »Jugend für
Toleranz und Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit
und Antisemitismus«. D-A-S-H wird durchgeführt mit der Unterstützung des
Programms JUGEND der europäischen Gemeinschaft. Der Inhalt dieses
Projekts gibt nicht notwendigerweise den Standpunkt der europäischen
Gemeinschaft oder der Kommission wieder und sie übernehmen dafür
keinerlei Haftung. D-A-S-H wird zusätzlich unterstützt von der
Bundeszentrale für politische Bildung (BpB). D-A-S-H wird
herausgegeben von: JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und
Praxis in Kooperation mit dem Zentrum für Medien und Kommunikation der
Universität Leipzig.
Link
http://www.d-a-s-h.org/dossier/11/
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