Das Gehirn „manipulieren“?
Der Mensch
muss vergessen können
von
Beatrix Fiechtner-Heitz
Die
Fähigkeiten unseres Gehirns und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten
haben schon zu allen Zeiten die Menschheit bewegt. Pflanzliche Drogen
wurden schon sehr früh als Schmerz- und Betäubungsmittel eingesetzt. In
China und in anderen asiatischen Ländern habe die Gelehrte sie in
wohldosierter Form zum Meditieren und zur Bewusstseinserweiterung
angewandt. Im Laufe unserer Entwicklung wurde ständig versucht, die
Leistungen des Gehirns zu manipulieren und zu optimieren.
Information tut Not
Mehr denn je versuchen heute Wissenschaft und Forschung sich dieses
Thema anzunehmen und Einfluss auf das Gehirn und seine Fähigkeiten zu
ermöglichen. Aber wollen wir das wirklich? Was steckt dahinter und wer
soll das verstehen? Das Magazin GEO hatte im Letzten Jahr in der Ausgabe
„Verstehen Sie Einstein?“ versucht Licht hinter diese und eine ganze
Reihe weiterer Fragen zu bringen: „Wissenschaftler arbeiten an Arzneien,
die einem schwindenden Gedächtnis aufhelfen und das Denken schärfen
sollen. Aber wie weit dürfen wir gehen bei der Manipulation unserer
grauen Zellen?“ Einen ersten Überblick über einen informativen und
umfassenden GEO-Artikel erhalten Sie hier. Und am Ende finden Sie wie
immer die Möglichkeit, sich im Internet weitergehend zu informieren.
Stimulation
Auch heute stimulieren wir
uns täglich mit Kaffee, Tee oder Extrakten gewonnen aus den Blättern des
Gingko-Baumes. Viele andere Produkte in Pulver- oder Tabletten-Form
werden in Apotheken und Drogerien verkauft. Alle sollen helfen, unsere
Gehirnfunktion zu erhalten und zu verbessern. Viele wissenschaftliche
Studien belegen aber, dass die Wirksamkeit dieser Mittel mehr als
fraglich sein soll.
Möglichkeiten
Mit ihren heutigen
Möglichkeiten erforscht die Wissenschaft immer intensiver das
menschliche Gehirn und dringt immer tiefer in dessen Geheimnisse ein. Wo
sich Erinnern und Vergessen abspielen wird genau eingekreist. Es wird
genauestens erforscht ob und wie die dort stattfindenden Vorgänge
biochemisch beeinflusst werden können.
Forschung
Die Forschungsabteilungen
vieler Pharmaunternehmen, besonders in den USA, entwickeln laufend neue
Medikamente, die uns helfen sollen schneller zu lernen, nichts zu
vergessen und alles leichter abzuspeichern.
Weil diese Hilfsmittel höhere Leistungen ermöglichen und die normale
Müdigkeit nicht aufkommen lassen, greifen immer mehr Schüler und
Studenten darauf zurück. Die Nachfrage nach diesen Medikamenten wächst
ständig und oft werden diese Pillen schon ohne ernsthaften Grund
geschluckt.
Viele Wissenschaftler warnen aber bereits vor den Konsequenzen dieser
Gehirnmanipulationen. Die dramatischen Veränderungen, die diese
Entwicklung verursachen, könnten das menschliche Wesen tiefer verändern
als alle bisherigen Entdeckungen.
Vergessen ist normal
Nun ist aber Vergessen ganz normal und abgesehen von krankhaften
Veränderungen ist es eine Entwicklung, die schon in jüngeren Jahren
beginnen kann. Ein Kind, das Gedichte nur vom Zuhören auswendig lernte
bevor es lesen konnte, kann als erwachsener Mensch schon
Gedächtnisprobleme haben.
Unser Gehirn als wichtigstes Steuerungszentrum des Organismus hilft uns
zu überleben und uns in einer sich ständig verändernden Welt zu Recht zu
finden. Unser Denkorgan ist nicht zum Schnelldenken konzipiert und es
soll auch nicht alles Erlebte speichern können. Natürlich ist es
schmerzhaft, Gelerntes und Erfahrenes zu
vergessen. Anderseits kann es aber auch oft sehr hilfreich sein und der
Mensch muss vergessen können.
Wichtig für die Zukunft
Ist es denn wirklich wünschenswert ein perfektes Langzeitgedächtnis
zu haben? Die Informationen die ein Leben lang unser Gehirn überfluten,
können und sollen nicht gespeichert werden. Der Mensch könnte damit
nicht klar kommen und haben wir nicht schon oft die Fähigkeit, vergessen
zu können, in vielen Situationen als Wohltat empfunden? Wären wir
emotional nicht total überfordert, würden wir alles Erlebte jederzeit
abrufen können?
Natürlich muss die Wissenschaft weiterhin Gehirnkrankheiten erforschen
um z.B. Millionen Alzheimerkranken helfen zu können. Ansonsten sollten
Gedächtnistraining,
Spiele wie „Sudoku“ oder Kreuzworträtsel, Lesen und die Kommunikation
untereinander uns helfen, unseren Denkapparat fit zu halten.
Links
http://www.geo.de/GEO/mensch/medizin/3326.html
Dieser Link beschreibt den Weg der
Wissenschaft und erläutert Für- und Wieder der Gehirnmanipulation.
http://www.touchgenerations.com/deDE/games/brain_training/
memory_matters.php
In diesem Link können Sie Gedächtnistraining üben.
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2006/06/probetraining/Einleitung
Probetraining für den Kopf, lautet dieser Artikel der unsere grauen
Gehirnzellen aufwärmen soll.
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