Ausgabe Nr. 36                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
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Das Gehirn „manipulieren“?
Der Mensch muss vergessen können

                                                                    von Beatrix Fiechtner-Heitz
 

Die Fähigkeiten unseres Gehirns und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten haben schon zu allen Zeiten die Menschheit bewegt. Pflanzliche Drogen wurden schon sehr früh als Schmerz- und Betäubungsmittel eingesetzt. In China und in anderen asiatischen Ländern habe die Gelehrte sie in wohldosierter Form zum Meditieren und zur Bewusstseinserweiterung angewandt. Im Laufe unserer Entwicklung wurde ständig versucht, die Leistungen des Gehirns zu manipulieren und zu optimieren.

Information tut Not
Mehr denn je versuchen heute Wissenschaft und Forschung sich dieses Thema anzunehmen und Einfluss auf das Gehirn und seine Fähigkeiten zu ermöglichen. Aber wollen wir das wirklich? Was steckt dahinter und wer soll das verstehen? Das Magazin GEO hatte im Letzten Jahr in der Ausgabe „Verstehen Sie Einstein?“ versucht Licht hinter diese und eine ganze Reihe weiterer Fragen zu bringen: „Wissenschaftler arbeiten an Arzneien, die einem schwindenden Gedächtnis aufhelfen und das Denken schärfen sollen. Aber wie weit dürfen wir gehen bei der Manipulation unserer grauen Zellen?“ Einen ersten Überblick über einen informativen und umfassenden GEO-Artikel erhalten Sie hier. Und am Ende finden Sie wie immer die Möglichkeit, sich im Internet weitergehend zu informieren.

Stimulation
Auch heute stimulieren wir uns täglich mit Kaffee, Tee oder Extrakten gewonnen aus den Blättern des Gingko-Baumes. Viele andere Produkte in Pulver- oder Tabletten-Form werden in Apotheken und Drogerien verkauft. Alle sollen helfen, unsere Gehirnfunktion zu erhalten und zu verbessern. Viele wissenschaftliche Studien belegen aber, dass die Wirksamkeit dieser Mittel mehr als fraglich sein soll.

Möglichkeiten
Mit  ihren heutigen Möglichkeiten erforscht die Wissenschaft immer intensiver das menschliche Gehirn und dringt immer tiefer in dessen Geheimnisse ein. Wo sich Erinnern und Vergessen abspielen wird genau eingekreist. Es wird genauestens erforscht ob und wie die dort stattfindenden Vorgänge biochemisch beeinflusst werden können.

Forschung
Die Forschungsabteilungen vieler Pharmaunternehmen, besonders in den USA, entwickeln laufend neue Medikamente, die uns helfen sollen schneller zu lernen, nichts zu vergessen und alles leichter abzuspeichern.
Weil diese Hilfsmittel höhere Leistungen ermöglichen und die normale Müdigkeit nicht aufkommen lassen, greifen immer mehr Schüler und Studenten darauf zurück. Die Nachfrage nach diesen Medikamenten wächst ständig und oft werden diese Pillen schon ohne ernsthaften Grund geschluckt.
Viele Wissenschaftler warnen aber bereits vor den Konsequenzen dieser Gehirnmanipulationen. Die dramatischen Veränderungen, die diese Entwicklung verursachen, könnten das menschliche Wesen tiefer verändern als alle bisherigen Entdeckungen.


Vergessen ist normal
Nun ist aber Vergessen ganz normal und abgesehen von krankhaften Veränderungen ist es eine Entwicklung, die schon in jüngeren Jahren beginnen kann. Ein Kind, das Gedichte nur vom Zuhören auswendig lernte bevor es lesen konnte, kann als erwachsener Mensch schon Gedächtnisprobleme haben.
Unser Gehirn als wichtigstes Steuerungszentrum des Organismus hilft uns zu überleben und uns in einer sich ständig verändernden Welt zu Recht zu finden. Unser Denkorgan ist nicht zum Schnelldenken konzipiert und es soll auch nicht alles Erlebte speichern können. Natürlich ist es schmerzhaft, Gelerntes und Erfahrenes zu vergessen. Anderseits kann es aber auch oft sehr hilfreich sein und der Mensch muss vergessen können.


Wichtig für die Zukunft
Ist es denn wirklich wünschenswert ein perfektes Langzeitgedächtnis zu haben? Die Informationen die ein Leben lang unser Gehirn überfluten, können und sollen nicht gespeichert werden. Der Mensch könnte damit nicht klar kommen und haben wir nicht schon oft die Fähigkeit, vergessen zu können, in vielen Situationen als Wohltat empfunden? Wären wir emotional nicht total überfordert, würden wir alles Erlebte jederzeit abrufen können?
Natürlich muss die Wissenschaft weiterhin Gehirnkrankheiten erforschen um z.B. Millionen Alzheimerkranken helfen zu können. Ansonsten sollten Gedächtnistraining,
Spiele wie „Sudoku“ oder Kreuzworträtsel, Lesen und die Kommunikation untereinander uns helfen, unseren Denkapparat fit zu halten.


Links
http://www.geo.de/GEO/mensch/medizin/3326.html

Dieser Link beschreibt den Weg der Wissenschaft und erläutert Für- und Wieder der Gehirnmanipulation.

http://www.touchgenerations.com/deDE/games/brain_training/
memory_matters.php
In diesem Link können Sie Gedächtnistraining üben.

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2006/06/probetraining/Einleitung
Probetraining für den Kopf, lautet dieser Artikel der unsere grauen Gehirnzellen aufwärmen soll.


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