Ausgabe Nr. 36                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
Thema > Webangebote >Geschichte des Rechenschiebers
 
>Sitemap >Impressum
 

Geschichte des Rechenschiebers
Was man alles vergessen kann

                                                                    von Clemens Thelen
 

Rechengerät

Foto: Rechnerlexikon

Die drei üblichsten Bauformen des Rechenschiebers: Rechenstab, -scheibe und -walze.
Im Mathematikunterricht, in der Berufsausbildung, beim Studium und dann erst recht bei der Ausübung des Berufs war der Rechenschieber das alltägliche, zuverlässige, handliche und schnelle Rechengerät. Zwischen 1970 und 1980 begann jedoch der Siegeszug des elektronischen Taschenrechners. Fast schlagartig hat er der Rechenschieberära ein Ende gesetzt. Aber auch Leute, die sich noch gut an ihn erinnern, besitzen höchst selten eine Vorstellung von der langen und bedeutenden Geschichte des Rechenschiebers.

Logarithmen

Foto: Rechnerlexikon Adrian Vlacqs siebenstellige Logarithmentafel, Frankfurt, 1790

Der Erfindung des Rechenschiebers gingen sowohl eine Entdeckung als auch eine auf dieser Entdeckung aufbauende Erfindung voraus: Der Schotte John Napier entdeckte und berechnete die Logarithmen und publizierte sie im Jahre 1594.
Das numerische Rechnen mit Logarithmen war ab deren erster Publikation bis in unsere Zeit üblich, wenn die Genauigkeit des Rechenschiebers nicht ausreichte. Solche Tafeln gab es in großer Zahl.

1630
Erfunden 1630 in England, blieb der Rechenschieber rund 100 Jahre lang ein ausschließlich englisches Gerät. Trotz seiner großen Verbreitung im wirtschaftlich blühenden Ursprungsland, schaffte der Rechenschieber den Sprung auf den europäischen Kontinent erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Dank der einsetzenden industriellen Produktion, setzte er seinen Siegeszug auf dem europäischen Festland fort. Fast hundert Jahre lang war Frankreich das führende Land der Rechenschieberproduktion.

militärdiensttauglich

Foto: Rechnerlexikon Artillerie-Rechenstab der deutschen Wehrmacht, zweiter Weltkrieg

Nicht zuletzt war der Rechenschieber auch militärdiensttauglich. In der Artillerie, in der Logistik und im ABC-Schutz waren Rechenstäbe, -scheiben und -walzen bei allen modernen Armeen z. T. bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg im Einsatz.

Rechnerlexikon


Informationen zur mechanischen Rechentechnik sind im Rechnerlexikon, zu finden. Das Rechnerlexikon enthält aktuell 3780 Artikel. Es umfasst alle Bereiche von der einfachen Rechentabelle bis hin zur komplizierten Rechenmaschine.
Das Rechnerlexikon arbeitet mit ehrenamtlichen Helfern. Es ist unabhängig und weder an einen Verein noch an eine Institution oder Firma gebunden.

Link
http://www.rechnerlexikon.de/artikel/
Der umfassende Artikel ist im Rechnerlexikon, München 2004, erschienen;   Erstveröffentlichung in der Zeitschrift "SI+A Schweizer Ingenieur- und Architekt".
Der Artikel war für eine Schweizer Leserschaft bestimmt. Die Vorstellung und Besprechung in Auszügen ist für das LernCafe durch den Autor genehmigt.
Copyright (©) by Heinz Joss, CH-8108 Dällikon/Schweiz, u.a. ehem. Dozent an der Hochschule für Gestaltung in Ulm.

Drucken