Düsseldorfer Mostert |
von Anne Pöttgen Es gibt ihn seit 1726 sogar aus einer Senffabrik. Mostert? Senf? Mostert ist ein mit Most statt mit Essig hergestellter Senf Mostert So darf sich nur Senf nennen, der in Düsseldorf hergestellt wird. Jede Firma hier hat ein eigenes Rezept. Nur: Mit Most – daher der Name - wird heutzutage kein Senf mehr hergestellt. Der bekannteste Düsseldorfer Mostert ist der der Marke ABB. Adam Bernhard Bergrath stellte ab 1726 als erster seinen dunkelbraunen scharfen Senf fabrikmäßig her, so groß war die Nachfrage. Seine Witwe führte den Betrieb weiter als Bergrath sel. Witwe. Heute wird der Senf von der Firma Löwensenf GmbH hergestellt, die Marke ABB blieb aber erhalten. Nach wie vor wird er im „Mostertpöttche“ aus Steingut verkauft. Und auf einem Gemälde von Vincent van Gogh ist dieses Töpfchen verewigt, siehe unter Links. Senf Senf hat eine lange Geschichte. Aus dem alten Rom stammt das erste Rezept für die Veredelung von Senfkörnern zu einem Gewürz – mit Honig, Olivenöl und Essig. Der Senf soll appetitanregend und verdauungsfördernd wirken - also ein Gewürz für Gourmands. Inzwischen gibt es lange Listen mit Rezepten, siehe dazu unter Links. Die Pflanze sieht ähnlich aus wie Raps, das liegt daran, dass beides Kreuzblütler sind. Aus dem ein bis zwei Millimeter großen Samen wächst in drei Monaten eine bis zu einem Meter hohe Pflanze, die Schoten ausbildet, in denen wertvolle Senfsamen heranreifen. Senf und Meerrettich waren die einzigen scharfen Gewürze, die in Europa zur Verfügung standen, bevor Pfeffer und Chili aus fernen Ländern zu uns kamen. Es gibt weißen und braun/schwarzen Senfsamen, die unterschiedlich scharf sind. Mit den verschiedensten Zutaten wird er heutzutage angereichert: Feigen, Himbeeren, Mohn, Meerrettich, Orangen oder Mango. Es gibt nichts, was es nicht gibt, siehe Link. Links “E Klätschke Mostert“ in Zeit Online Foto Mosterttöpfchen: MGehrmann Lizenz CC |
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