von Marlis Föhr
Eine historisch gewachsene, christlich geprägte
Kultur lässt uns in europäischen Vorstellungen denken und hilft ein gemeinsames
Europa in die Tat umzusetzen.
Das
Christentum
Die Urgemeinde in Jerusalem war zunächst jüdisch, erst der jüdische Aufstand
(66 - 70 n. Chr.) brachte die Trennung der frühen Christen von den Juden.
Paulus stellte das Christentum auf eine neue Grundlage und fand vor allem in
jüdischen Gemeinden viele Anhänger.
Die früheste Kirchenordnung wurde in den Jahren 110 - 140 n. Chr. festgelegt.
Um 150 n. Chr. entstanden die ersten Liturgieregeln.
Zunächst blieb das junge Christentum unbehelligt von den Staatsbehörden. Die
Christenverfolgungen (250 - 311 n. Chr.) wurden ausgelöst durch die Weigerung
der Christen, sich dem Kaiserkult anzuschließen.
Kaiser Konstantin
Das Christentum wurde stärkste Religion im römischen Reich. Ein Zusammenschluss
der geistigen und weltlichen Macht zwischen römischer Reichskirche und einem
christlichen Kaiser schuf die Voraussetzungen dazu. Apostel und Wegbegleiter
Jesu verbreiteten das Christentum über Rom hinaus. In Nicea fand 325 das
erste gesamtkirchliche Konzil statt, auf
dem die wesentlichen Grundlagen festgelegt wurden. Es wurden vier Patriarchate
eingerichtet: Jerusalem, Antiochia, Alexandria und Rom, wobei Rom mit dem Papst
eine Sonderstellung einnahm. Die nachfolgenden Kriege und die Wechsel der
Herrschenden konnten den Siegeszug des Christentums nicht mehr aufhalten.
Ordensgemeinschaften
Orden sind eine durch eine Ordensregel formulierte Lebensgemeinschaft von
Männern und Frauen, die sich durch ein Gelübde an ihre Lebensführung binden und
ein spirituelles Dasein in Gemeinschaft in einem Kloster führen. In allen
Gegenden, die christianisiert wurden, gründete man Klöster, die zum Mittelpunkt
der Kultur wurden. In ihnen wurde die Bevölkerung sowohl in handwerklichen als
auch geistigen Tätigkeiten weitergebildet. Die Arbeit der Mönche gehörte zur Notwendigkeit
des Klosterlebens und sicherte dessen Unterhalt.
So wurde auch die Abtei „Maria Laach" in der Eifel 1093 von Pfalzgraf Heinrich
II gegründet. Nach der Säkularisation 1802 wurde die Abtei von der Familie
Delius erworben. 1855 wurden die Abteigebäude durch Brand zerstört. 1892
erfolgte die Wiederbesiedlung durch Benediktinermönche.
Die Reformation
Der Ausgangspunkt Deutschland für die Reformation erklärt sich aus der
politischen Situation. Große Geldsummen aus Deutschland flossen nach Rom für den
Bau des
Petersdoms. Der Mönch Martin Luther protestierte gegen den Ablasshandel, der
dieses Geschäft möglich machte. Seine 95 Thesen, in denen er das päpstliche
Primat leugnete, bescherten ihm den Bruch mit Rom.
Nachdem das Wormser Edikt ihn unter Reichsacht stellte, floh er auf die
Wartburg bei Eisenach. Dort übersetzte er das Neue Testament in die
„Hochdeutsche Sprache
Der Reformator Melanchthon verlas auf dem „Augsburger Reichstag" die
lutherische Glaubenslehre. Nach vielen Glaubenskämpfen wurde die neue Lehre
anerkannt und damit die konfessionelle Spaltung Deutschlands endgültig.
So wenig wünschenswert und sicherlich auch ungewollt die Spaltung war, so
bedeutend für die deutsche Kultur war die Bibelübersetzung ins Deutsche, war es
doch ein Schritt auf die gemeinsame Hochsprache hin.
Links
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Der Mönch Martin Luther
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