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Kulturen und Globalisierung
                              von Hildegard Keller
Kulturen wandeln sich durch äußere Einflüsse. Ihre Ausdrucksformen (Bilder, Rituale, Klänge, Architektur, Literatur etc.) überschreiten dabei durch Globalisierung Grenzen. Die Vernetzung der Welt und ihrer Bevölkerung ist Folge, aber auch Ziel.

Definition Kultur
Der Kulturbegriff ist in unserer Zeit nicht auf Kulturprodukte wie etwa Musik, Malerei beschränkt. Vielmehr geht es auch um die Begegnung mit „fremden Menschen und Kulturen". Gesellschaften, die sich in ihrer Lebensart und ihrem Lebensverständnis unterscheiden, sollen sich verstehen lernen.
Damit wird die Grundlage geschaffen für eine gemeinsame Zukunft, in der unterschiedliche Zivilisationen in gegenseitiger Achtung auf unserem Planeten Erde leben können. Dem Entstehen vieler Konflikte kann dadurch vorgebeugt werden. Weniger Konflikte erfordern weniger Auseinandersetzungen.
Nach dem niederländischen Soziologen Geert Hofstede ist „Kultur die kollektive Programmierung des Geistes, die die Mitglieder einer Gruppe oder Kategorie von Menschen einer anderen Gruppe unterscheidet. Dabei bilden die Werte den Kern eines kulturellen Systems".

Definition Globalisierung
Eine eindeutige Definition des Begriffes gibt es nicht. Vielmehr handelt es sich um die Beschreibung eines Prozesses, der die Welt und ihre Bevölkerung enger miteinander vernetzt. Durch die rasanten technischen Entwicklungen wird dieser Prozess vorangetrieben. Das bedeutet: Nicht alles ist heute neu. Johannes Rau hat dies 2002 so beschrieben; „Die Globalisierung hat historische Wurzeln. Wir erleben Veränderungen von neuer Qualität. Wir sehen, dass sich internationale Beziehungen in bisher nicht gekannter Weise verdichten. Wir erleben das in der Wirtschaft ... in der Kommunikation, in der Begegnung mit fremden Menschen und Kulturen... Wir erleben, wie internationale Netzwerke entstehen."

Auswirkungen der Globalisierung
Die modernen Verkehrsstrukturen erleichtern menschliche Begegnungen bei Urlaubs- und Geschäftsreisen. Dabei lernen die Betroffenen bisher fremde Kulturen kennen. Die modernen Medien führen zudem zu virtuellen Begegnungen, was sich weltweit stil- und meinungsbildend auswirkt. Die Verbreitung von Nachrichten führt weltumspannend zu einem hohen Informationsstand. Das vermehrte Wissen um die verschiedenen Weltreligionen bewirkt Veränderungen. Produkte aus anderen Ländern beeinflussen unsere Essenskultur. So müssen wir uns etwa mit der sogenannten „Mc.-Donaldisierung" auseinandersetzen. Sie gibt uns Anlass, intensiver über unsere Esskultur nachzudenken.
Große Bedeutung hat die Globalisierung der Sprache. Englisch hat als Zweitsprache in vielen Staaten einen hohen Rang und ist in vielen Schulsystemen die erste Fremdsprache, die Kinder lernen.
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Befürworter und Kritiker der Globalisierung
Befürworter der Globalisierung sehen vor allem die Entwicklung zur weltweiten Verfügbarkeit von Elementen aus allen Kulturen
Bei Goethe taucht der Begriff der Weltliteratur zum erstenmal auf. Er spricht davon, dass es an der Zeit ist, diese Epoche zu beschleunigen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weitet sich die Globalisierung auf die Musik und die bildende Kunst aus. In der Weltkunst werden alle Kunststile allen zugänglich. Picasso, Klee, Macke, Nolde sind nur einige Namen, die sich bei ihrem Schaffen der weiten Welt öffneten.
Kritiker sehen vor allem eine Gefahr in der sich immer mehr ausbreitenden westlichen Kultur. Sie befürchten, dass dadurch die Kulturen anderer Länder, Regionen und Kontinente verdrängt werden, wobei dann durch das Fehlen der Abgrenzungen ein  „Einheitsbrei" entsteht (George Ritzer, Benjamin Barber).


Links
Die kulturellen Dimensionen (Geert Hofsteder)

Bundeszentrale für politische Bildung

Interkulturelle Kompetenz

Zwischen Provinz und Globalisierung


 
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