1. Quellen
Die Quellen des transkribierten Schriftgutes sind handschriftliche Aufzeichnungen (etwa DIN A5 Heftgröße) geschrieben in ‚Neuhochdeutscher‘ Schrift in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts von Herrnhuter Missionaren und der Missionarsfrau Maria Heyde im Westhimalaya aus dem Archiv der Brüder-Unität in Herrnhut, die der Abteilung Kulturanthropologie der Universität Ulm für eine ethnohistorische Studie zu Verfügung standen.
Transkribierte Manuskripte aus dem Archiv der Brüder-Unität in Herrnhut
Jahresberichte der Missionare Heyde, Pagell, Jäschke, Rechler und Redslob
von den Missionsstationen Kyelang, Kyelang, Poo und Leh 1853 -1897 918 Seiten
Jahresberichte der Missionare Fichtner, Schnabel und Peter 45 Seiten
von der Missionsstation Kyelang ab 1898
Reiseberichte der Missionare Heyde, Pagell, Redslob, Weber, Schreve, Marx und Schnabel
von ihren Missionsreisen im West-Himalaya Gebiet 1853 – 1900 451 Seiten
Konferenzprotokolle der Missionare 1865 – 1876 101 Seiten
Tagebücher der Missionarsfrau Maria Elisabeth Heyde 1862 – 1899 2 215 Seiten
Tagebücher der Missionarsfrau Maria Elisabeth Heyde 1903 – 1917 402 Seiten
Briefe der Missionsfrau aus Kyelang an ihre Kinder
Briefe der Tochter Elisabeth (Elly) bis 1917 sowie
Lebenslauf der Missionsfrau Sophie Lehmann aus Surinam
Die zahlreichen, teils nur mühsam zu entziffernden Handschriften wurden durch Transkriptionsarbeit von zahlreichen ‚Sachkundigen‘ in einem dafür eigens gegründeten
Arbeitskreis ausgewertet und später pbliziert.
Arbeitsmethode
1. Transkription
Das fotokopierte Schriftgut wurde zunächst thematisch und chronologisch geordnet, signiert und
dokumentiert, als Arbeitspakete zusammengestellt und in festgelegter Abfolge an die einzelnen Teilnehmer verteilt. Zuhause am Schreibtisch wurde sodann nach verbindlichen Transkriptions- regeln gearbeitet.
Regelmäßig trafen sich die anfangs ca. 20. Teilnehmer und besprachen ihre Arbeit. Die Treffen wurden ergänzt von Einführungen in die Thematik, über die geographischen und ethnologischen Verhälntisse und Kulturen und Religionen im Westhimalayagebiet übe das Herrschaftswesen und die Herrnhuter Mission. Es entstanden die ersten Verbindungn zu Herrnhuter Gemeinden und Archiven.
Die digital aufbereiteten Transkriptionstexte wurden Korrektur gelesen und für eine ethnohistorische Arbeit zusammengestellt.
2. Auswertung
Mit dem gewonnenen Wissen und aus vielerlei Gründen roßem Interesse befasste sich der Arbeitskreis mit und dem Leben in der Mission, den Lebensumständen und den Ereignissen im Land. Es wurden Themen referiert, tibetische Schriftzeichen gelernt und Worte übertragen, Hintergründe recherchiert, Stammbäume, Zeittafeln und Gebietskarten erstellt.
3. Publikation
Nach dieser Voraussetzung wurde eine Ausstellung über das Missionsleben Herrnhuter – aus der gewonnen Sicht am Beispiel der Missionsfrau Maria Heyde – konzipiert und eine Broschüre dazu erstellt.
Das war auch hilfreich im Rahmen von Lesungen und bei Bgegnungen im Bereich des Forschenden Lernens und mit den ‚Herrnhutern‘.
Die Dateien der Transkriptionen erhielten das UNITÄTS Archiv in Herrnhut und das Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm. Nach Abschluss der Transkriptionsarbeit sollen sie im Internet publiziert werden.
2. Auswerten der Dokumente
Ausgewertet wurden zunächst die Berichte der Missionare aus dem Westhimalaya Gebiet und ihre Konferenzprokokolle, dann die Tagebücher der Missionsfrau Maria Heyde und ihre Brief an die Kinder in Deutschland.
Das sind über 4000 Seiten Schriftgut aus der Zeit von 1863 bis 1917
Diese Nebenarbeit nahm längere Zeit in Anspruch, war aber interessant und bot einen weiten Gesprächsrahmen, denn die Themen entsprchen der forschenden Absicht des Arbeitskreises wie:
Die Missionsstation – eine ‚gottverlassene‘ Ansieldun im Westhimalaya, Landbau und Ernährung, Wohnen im Missionshaus, Angestellt und Bedienstete, Arzneimittel und medizinische Versorgung, Krankheiten und Sterben, leben in der Fremde mit und ohne Kinder, Betrachtugen zu Kultur, Religion und Geschiche des Landes sowie Reisen und Begegnungen im fremden Land…
Diese und weitere Themen dienten auch dahzu, eine Ausstellung über das Leben der Maria Heyde und eine Begleitbroschüre vorzubereiten, denn es faszinieerte, über eine Frau zu berichten, die vor über 150 Jahren in einem ‚abgelegenen‘ fremden Land lebte, das ihre Heimat wurde, und nach über 40 Jahrenwieder in Deutschland zurückkehrte.
3. Dokumentation
Das Schriftgut der handschriftlichen Aufzeichnungen wurde auf Disketten (CD) kopiert und archiviert.
Die digital erfassten und einheitlich aufbereiteten Transkriptionen erhielten das Unitäts Archiv in Herrnhut und wurden auf den Internetserver Professionelles Datenmanagement www.bscw.de abgelegt.
Das Völkerkundemuseum in Herrnhut hat die Ausstellung „Man muss sich raffen…“ für den Arbeitskreis aufbereitet und erstellt, und das Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm hat die Begleitbroschüre dazu herausgegeben.