16 Apr 2010
Donnerstag, 15. April
Wieder den Zug um 8.27 Uhr. In Pontedera, der Stadt der VESPA-Fabrikation,
erwarten uns Anna, Marco,Ivo und Carlo.
Hannelore ging mit Anna ins städtische Krankenhaus.
Sie lernte verschiedene Freiwilligen Tätigkeiten kennen wie: die mobile
Bibliothek und die Brustkrebs-Selbsthilfegruppe.
Dann Besichtigung des Sozialzentrums für Behinderte. Es ist ein neues großes
Haus: eine Begegnungsstätte, Gymnastikraum, Sportmöglichkeiten z.B. für
Fechten, für Billard, Computerschulungsraum, Musikzimmer, Cafeteria,
Malatelier usw.
Hannelore nahm an der speziellen Gymnastikstunde für die
Brustkrebspatientinnen teil. Anschliessend kehren Anna und Hannelore
wieder zurück ins Krankenhaus und lernen die Freiwilligenarbeit von
“Non più sola” (= nicht mehr allein) kennen, welche auf vielfältige Weise die
Brustkrebspatientinnen unterstützt.
Die Männer fuhren nach Cenia, das ca. 15 km von Pontedera entfernt ist.
Als erstes besuchten wir das Misericordia-Zentrum der Stadt. Die Organisation
stammt aus dem 12. Jahrhundert, das Zentrum in Cenaia gründeten ein paar
junge Leute im Jahre 1994. Die Hauptaufgaben sind Notfall-Transporte, vieler
lei soziale Dienstleistungen sowie Mitarbeit beim
italienischen Zivilschutz. Im Zentrum arbeiten viele junge Leute, die dort ihr
soziales Jahr absolvieren. In unseren Gesprächen mit dem Leiter,
der governatore genannt wird, gab Ivo folgendes anschauliches Beispiel.
“Auf der einen Seite sind die staatlichen Leistungen und auf der anderen Seite
die Bedürfnisse der Bürger. Misericordia versucht den Bereich dazwischen
abzudecken.”
Wir hatten Gelegenheit, die Arbeit von Misericordia auch in der Praxis
kennenzulernen: Ein Besuch bei einer pensionierten Lehrerin mit ihrer über
90zigjährigen Mutter.
Anschliessend fuhren wir durch die schöne Hügellandschaft zu einem
Weinbauer. Der 77jährige Besitzer zeigte uns seine Kelterei und ließ uns
die typischen Weiß- und Rotweine der Toscana versuchen.
Danach lernten wir Crespina kennen, einer der vielen schönen Orte auf den
Pisaner Hügeln. Im Rathaus begrüßten uns der junge Assessor für Zivilschutz
wie der ebenso junge Bürgermeister. Nach einem interessanten Gespräch über
Freiwilligenarbeit luden sie uns zu einem toscanischen
Mittagessen ein. Die kleine Rundfahrt zu den schönen Villen aus dem 17.
Jahrhunderten war eine Augenweide. Beladen mit einem schönen
Weingeschenk trafen wir uns alle wieder am Bahnhof.