Firenze
- Freitag und Samstag, 8.und 9.4.11, Letzte “Animationen” 10. April 2011
Diesmal besuchten wir ein Altersheim, in dem Freiwillige (mehrere Frauen im vorgerueckten Alter) einen Animationsnachmittag in einem Altersheim in der Naehe von Pontedera gestalteten. Die Alten sassen im Veranstaltungsraum ihres Heims, viele schon durch Demens und physische Gebrechlichkeit gezeichnet) und wurden durch eine ortsbekannte Philippinerin durch Songs (zur Playback-begleitung), spaeter durch eine der Freiwilligendamen, die als Cancantaenzerin auftrat, unterhalten. Auch gemeinsames Tanzen war angesagt; dafuer wurde auch schon mal eine oder einer von den Alten aus ihrem Zustand herausgeholt und mit auf die Tanzflaeche geholt. Der Nachmittag wurde beendet mit einem kleinen Buffett mit Knabberzeug und Getraenken.
Es war schwer zu sagen, ob diese Art der Animation den Greisen und Greisinnen wirklich etwas bot. Der Eindruck war nicht von der Hand zu weisen, dass vor allem die Animateure bei ihrer Taetigkeit viel Spass hatten und sie mit Lust ausfuehrten.
Unseren letzten Samstagnachmittag verbrachten wir noch einmal im Sozialzentrum von Pontedera, wo Rolanda uns ein Abschiedsfest ausrichten wollte. Sie hatte dafuer die Tanzgruppe des oertlichen Clubs engagiert, um uns kleine Shows vorzufuehren und mit uns das Tanzbein zu schwingen. Wir waren darauf in keiner Weise vorbereitet und lernten dabei, dass man auch in Wandersandalen tanzen kann. Fuer uns war es vor allem eine Gelegenheit, einige unserer “Betreuer” aus den verschiedenen Freiwilligenorganisationen noch einmal zu sehen und uns von ihnen zu verabschieden.
Auch diesmal war es eine Art ein Fest zu feiern, die fuer uns Deutsche eher ungewohnt ist. Aber wir hatten ja inzwischen reichlich Gelegenheit, Flexibilitaet zu lernen und uns an ungewohnte Situationen anzupassen. Italiener scheinen eben mit allem Moeglichen sehr viel lockerer umzugehn. Das macht sich m.E. in der Freiwilligenarbeit sehr deutlich bemerkbar.
- 8.4.11, Lunch in Colonnato / Massa Carrara 10. April 2011
Da sassen wir also alle zusammen, knapp 30 Maenner und Frauen, und warteten unter angeregten Gespraechen (soweit wir einer gemeinsamen Sprache maechtig waren) aufs Essen. Das Lokal war wunderbar ausgewaehlt, es lag in den Marmorbergen um Carrara, wir hatten schon eine laengere Anfahrt hinter uns, die spektakulaere Ausblicke auf die weissen Riesen gewaehrt hatte. Das Lokal selbst war ausgeschmueckt mit Bildern von Landschaften und Skizzen von Maennerakten (muskuloese Koerper im Stil der grossen Tradition dieses Landes); die Kellner stellten einen anderen Typ dar: lang, schmal, nicht mehr jung, mit schuetterem Haar, bei dem einen zu einem langen, mit Band durchzogenen Chinesenzopf zusammengebunden. Unsere Gastgeber, zu denen anscheinend die gesamte Freiwilligengruppe von Anteas in Massa Carrara gehoerte, waren froehliche Leute, meist Maenner, schon betagt und offensichtlich sehr vertraut miteinander. Wir sassen an einer langen Tafel, ergaenzt durch zwei runde Nebentische, und fuellten die Haelfte des Lokals.
Die Vorspeisen wurden aufgetragen: warme Maisstueckchen, kleine Partybroetchen, ueberbackene Auberginenteilchen, oelgetraenkte, mit Tomatenpesto verzierte Brote – und die Kroenung des Ganzen, fein gechnittene Speckstuecke, eine Spezialitaet von Colonnato, wie sie anscheinend so gut nur der Wirt dieses Lokals herstellen kann. Dazu ganz vorzuegliches gesalzenes, fest gebackenes Brot, wie wir es kaum jemals in Italien vorgesetzt bekommen hatten.
Erst beim zweiten Gang, einer dickeren Nudelsuppe (auch eine besondere Spezialitaet, wie uns gesagt wurde), nahm der laute Geraeuschpegel ab, um bald darauf wieder anzuschwellen. Der dritte, der Hauptgang, bestand aus fein geschnittenen Scheiben eines Rinderbratens, einem phantastischen Rollbraten aus Kaninchenfleisch und Gemuese (natuerlich auch eine Spezialitaet!) und entsprechenden Beilagen: geduenstetem Gemuese, in Oel geschwenkten Kartoffeln, klein gehackten Tomaten, mit Fleisch gefuellten Tortellinis. Dazu ein sehr guter Rotwein und Wasser. Da sich das Essen lange hinzog, konnten wir auch noch den Nachtisch geniessen: Reispudding in Caramelsauce – natuerlich auch eine Spezialitaet des Hauses! Danach der uebliche Verdauungscafe’ . Und als besonderes Abschiedsgeschenk bekamen wir drei aus Deutschland ein Stueck Speck aus dieser ganz besonderen Produktion ueberreicht. Wenn das nicht ein Festessen war!
Dabei habe ich noch nichts ueber die Gespraeche bei Tisch gesagt. Das interessanteste Thema war bei weitem der Berg. Wir hatten schon am Vormittag einen Film ueber den Marmorabbau frueher und heute gesehen. Diese Informationen wurden nun durch Erzaehlungen unserer Gastgeber ueber die Arbeit ihrer Vorfahren in den Bergen ergaenzt. Die Regel war: Aufstehn um drei Uhr morgens, barfuss einen 3stuendigen Weg zum Arbeitsplatz hinter sich bringen, bis um 5 Uhr abends arbeiten und zurueck nach Hause. Die erste Errungenschaft, die sich die spaeter gegruendeten Gewerkschaften erkaempften, war denn auch die Anerkennung von anderthalb Stunden dieses Fussmarschs als Arbeitszeit. Mario, dessen Vater schon als 11jaehriger mit der Arbeit im Berg begonnen und erst mit Anfang 50 aufgehoehrt hatte (er wurde immerhin 68 Jahre alt und soll klein und schmaechtig gewesen sein), musste mit den leichteren Arbeiten beginnen. Als erwachsener Mann hatte er dann eine Familie von 5 Kindern zu ernaehren. Die naeheren Einzelheiten dieses Arbeitsprozesses erfuhren wir anschliessend bei Fuehrung unter der fachkundigung Leitung Marios (der uebrigens Lehrer wurde) durch eine der Abbaugruben und die Besichtigung des kleinen Bergbaumuseums.
- PIGOTTE 5. April 2011
- Freeitag, 1.4.11, Poliedro in Pontedera, Non piu’ sola: Auffuehrung in Ponsacco 3. April 2011
Poliedro: Figur mit vielen Gesichtern – so stellt es sich uns auch dar. Jedenfalls ein integriertes Zentrum fuer behinderte und nicht behinderte Jugendliche. Alessandro, ein ehemaliger streetworker, scheint die Seele vom Ganzen zu sein. Das Zentrum, durch das er uns fuehrt, ist ein Integrationsort fuer alle Arten von jungen Leuten. Da gibt es einen Konferenz -und Versammlungsraum fuer alle moeglichen Organisationen auch von ausserhalb, einen Kreativraum zum Malen, Basteln, Recyclingprojekten, wo auch Ausstellungen und Versteigerungen stattfinden; eine grosse Gymnastikhalle, in der wir an einer Veranstaltung fuer brustkrebsgeschaedigte Frauen teilnehmen duerfen; Laboratorieni, einen Computerraum mit 8 Arbeitsplaetzen, einen grossen Raum fuer Musik, Gesang, Theater; in der grossen Eingangshalle ist neben den Bueroschreibtischen eine Cafe’-Theke, eine Tischtennisplatte und ein Tischfussball untergebracht. Beim Kaffee erzaehlt uns Alessandro von seinem neuesten Projekt, auf das er sehr stolz ist: ein Internetradio ist in Vorbereitung, das Studio mit Instrumenten aller Art ausgestattet, einige Jugendliche werden in Kursen als Redakteure und Sprecher geschult.
Wie sieht die Finanzierung der 4 Mitarbeiter aus, die diesmal keine “Freiwilligen” sind? Es handelte sich bisher um die gemischte Finanzierung eines Consortiums, darunter auch private Sponsoren, bei der die Regierung bisher den groessten Teil uebernommen hatte. Zum Ende des Jahres strich die Berlusconi-Regierung die Gelder, so dass das Zentrum von den angeschlossenen Organisationen Geld fuer die Benutzung der Raeume etc verlangen muss. Das wird nicht einfach, auch fuer Annas Gruppe der brustkrebsgeschaedigten Frauen nicht, aber sicher auch nicht fuer die Gruppen der Langzeit-Drogenabhaengigen, der ehemaligen Gefangenen, der Jobsuchenden, der Schul-Dropouts, der Selbsthilfeorganisationen (ein Poster warb fuer Multiple-Sklerose-Betroffene) und wer sonst noch das Zentrum nutzt.
Zum Schluss ueberreicht uns Alessandro eine Art Fotoillustrierte, die anhand einer Bildergeschichte, von Behinderten des Zentrums mit grosser Begeisterung hergestellt, die Geschichte des Zentrums in Rollen und Verkleidungen darstellt. Endlich darf ein Maedchen mal Prinzessin sein und ein Junge mit dem hohen Oncle-Sam-Hut herumlaufen.
Wir verlassen das Zentrum, das auch noch mit einem freien, beinah kostenlosen Taxiunternehmen fuer einkommensschwache Beduerftige wirbt, sehr beeindruckt.
Unser naechster Ort ist das Vespa-Museum der Gebrueder Pioggia; wir sind hier im Zentrum der Herstellung unserer / meiner fruehesten Jugendsehnsuechte (mit der Vespa in den italienischen Sommer!).
Den Nachmittag verbringen wir in Marcos und Annas alter Toscana-Villa in einem Dorf unweit von Pontedera: riesiges Wohnhaus mit groessem Wirtschaftsgebaeude, Loggia und Sommerkueche. Wir werden fuerstlich bewirtet mit allerlei toskanischen Spezialitaeten und bekommen als Nachtisch Erdbeeren serviert mit der Empfehlung, uns etwas zu wuenschen (ein alter toskanischer Brauch anlaesslich der ersten Fruechte des Jahres) Der Hoehepunkt des Tages ist eine abendliche Theaterveranstaltung in in Ponsacco, wozu Anna sehr viel beigetragen hatte: es ist die erste Auffuehrung der uns schon bekannten Gruppe “Non piu’ sola”, die Anna vor vielen Jahren fuer brustkrebsgeschaedigte Frauen gegruendet hat. Die Veranstaltung ist ueber einen Artikel der Provinzzeitung “Il Tirreno” angekuendigt worden und hat ein grosses Echo gefunden. Als Anna den Abend mit einer kleinen Rede einleitet, ist der Saaal gut gefuellt, sie hat Hunderte von Leuten begruesst, Flyer und blaue Nelken (das Wahrzeichen der Organisation) verteilen lassen; am Ende des Abends hat sie nicht nur Blumenstraeusse und Ehrungen ausgegeben , sondern auch viel Geld eingenommen und kann das Ereignis als vollen Erfolg feiern.
Die Frauen auf der Buehne (und auch die wenigen Maenner, die zwischendurch einen schwungvollen Can-Can und spaeter mit ihren Partnerinnen einen Walzer vorfuehren) haben ein offensichtliches Interesse an dem, was sie da bieten: die typische Geschichte einer Brustkrebserkrankung mit allen wesentlichen Facetten, angefangen beim unsensiblen Verhalten der Aerzte, den Schwierigkeiten im Krankheitsverlauf (z.B. dem Verlust der Haare und der Wahl der passenden Perruecke – eine der Aufgaben von “Non piu’ sola”) bis hin zur Untreue der Maenner, die sich ebenso wie in Deutschland nur schwer mit einer solchen Krankheit bei der Partnerin arrangieren koennen. All diese Themen werden nicht etwa larmoyant, sondern mit grossem Schwung, Witz und Situationskomik, aber nicht ohne Tiefe auf die Buehne gebracht und entspechend vom Publikum honoriert.
Ein sehr gelungener Abend, den wir in einem der zahlreichen Zimmer unserer Gastgeber bei einer Tasse Pfefferminztee beschliessen.
- Praesenz ist das A und O (24. Maerz) 3. April 2011
Die “Freunde der Gaerten” (frei uebersetzt) sind nicht zu uebersehen. Sie tragen knallgelbe Westen bei ihren Einsaetzen, um sich als Ansprechpartner fuer jedermann zu erkennen zu geben. Und ihr “Einsatzort”, die Gaerten, sind weitlaeufige Gruenanlagen, gesaeumt von Wohnungen, besucht von Spaziergaengern, Familien, Kindern, Alten, befahren von Radfahrern, Mopedfahrern. Das Motto der Freunde: Praesenz ist alles.
Auch die Gemeindeverwaltung und die dortige Polizei “ziehen mit ihnen an einem Strang”. Mit diesen beeindruckenden Aktivitaeten wurden wir am vierten Tag unseres Aufenthaltes in der Toskana in Sesto Fiorentino bekannt gemacht.
Mit ihrer Praesenz bekaemfen die Freiwilligen der Organisation Auser in Sesto Fiorentino, einem Vorort von Florenz, unter anderem Drogen-und Alkoholprobelme und mafioese Anfaenge. Auch sind sie Ansprechpartner bei allen sozialen Problemen, verursacht durch Arbeitslosigkeit, Einsamkeit und Migration. Das breite Feld des sozialen Engagements wurde uns Dreien vom ganzen Lauser-Team eindringlich erlaeutert. Rolanda hatte das Ganze in die Wege geleitet.
Es gebe zwei Zonen, die unter der Obhut der Ehrenamtlichen stuenden, so die Information. Die erste Zone liege in der Peripherie des Ortes. Hier gebe es alltaegliche Aergernisse, wie zum Beispiel nicht angeleinte Hunde. Dieser Bereich sei leicht zu handhaben, erlaeuterte das Lauser-Team. In der zweiten Zone nahe Ortsmitte, gebe es hingegen groessere Probleme: Drogen, Kleinkrimnalitaet oder auch durch ruecksichtslose Motorradfahrern verursacht.
Ihre Praesens mit ihren gelben Westen sei sehr viel besser, als die Praesenz von Polizeiautos in diesen Zonen, berichteten sie. Auch die ”Loesung” Gefaengnis biete nicht unbedingt eine Garantie fuer mehr Sicherheit im taeglichen Leben. Gesetze allein reichten nicht aus, das war ihre leidvolle Erfahrung. Ihr Fazit: Gesellschaftlichen Probleme sind vor allem soziale Probleme.
Manches aber koenne nur durch die enge Kooperation mit der Gemeindeverwaltung und der oertlichen Polizei geloest werden. Maria lud uns in die Polizeisation zum Gespraech mit Ihren Kollegen. In der Kooperation mit den buergernahenFreiwilligen von Lauser sehe man die Chance auf Loesung der vielfaeltigen Probleme der Einwohner von Sesto Fiorentiono, hiess es dort. Die Bilanz der vierjaehrigen Kooperation: Drogenmissbrauch sei zurueck gegangen und auch die Probleme durch und von Migranten habe man besser in den Griff bekommen.
Zudem habe ein anderer taeglicher Gefahrenbrennpunkt entschaerft werden koenen: Dank der Schuelerlotsen von Lauser seien Schulwegunfaelle zurueck gegangen. Ausser der Schulwegsicherung an gefaehrlichen Strassenuebergaengen sorgen 14 Freiwillige dafuer, dass die Kinder sicher von Zuhause in die Schule kommen – und nach der Schuler wieder wohlbehalten zu ihrer Familie kommen.
Christa Grawert-Wagner
- Reden, reden, reden (31. Maerz 11) 3. April 2011
Es ist ein einfaches Rezept gegen Einsamkeit , dem Gefuehl von Ausweglosigkeit und Verlassenheit. Reden, reden, reden - miteinander reden. Das ist das Angebot, das die Freiwilligenorganisation “Nie mehr allein” (Non più sola) unter dem Dach von Cesvot am Krankenhaus Lotti in Pontedera praktiziert. Angesprochen werden alle, Patienten und Besucher. Im Besonderen aber kuemmern sich Anna, Laila und Daniela um an Brustkrebs erkrankte Frauen. Ihr Ziel: Die Todesrate bei dieser Tumorerkrankung weiter zu senken. Die Zahl der an Brustkrebs Neuerkrankungen liegt in Italien bei rund 40.000 pro Jahr.
Zu diesem umfangreichen Programmpunkt waren Heide, Ilse und ich wieder einmal in das etwa 20.000 Einwohner zaehlende Pontedera per Bahn aufgebrochen.
Laila wartete bereits mit ihrem wohlsortierten Buecherwagen. Etwas fuers Gemuet, Krimis, Science Fiction oder Kinderbuecher, auch Zeitungen, fuer jeden Geschmack gab es etwas, auch in franzoesich, englisch oder auch arabisch. Sie und eine ihrer Kolleginnen, alle ehrenamtlich taetig, gehen durchs Haus und bieten den Lesestoff an. “Es ist wichtig fuer uns, Kontakt zu bekommen und zu reden,” erklaert sie . Ihr Service werde so gut angenommen, dass der Kioskbetreiber im Krankenhaus eifersuechtig sei. Er kònne dann keine Zeitungen mehr verkaufen, so seine Klage.
Nicht auf Zufall, sondern auf System basiert “Nie mehr allein”. Laila geht in die chirurgische Abteilung A zu den Frauen, die an Brustkrebs operiert worden sind, berichtete sie. Dort bietet sie sich und ihre Organisation als Ansprechpartner und “Auffangbecken” fuer alle Probleme an, die eine Brustkrebsoperation fuer Frauen mit sich bringen kann. Und Sorgen und Schwierigkeiten sind vielfaeltig, angefangen von den psychologischen bis hin zu familiaerenVerwerfungen wie auch kosmetischen Veraenderungen.
Das weiterfuehrende Angebot, so wurden uns Dreien von Anna in einem ausserhalb des Krankenhauses liegenden Buerokomplex vorgestellt, umfasst psychologische wie auch kosmetische Loesungen. Dazu gehoere die Bereitstellung von kostenlosen Peruecken fuer die Frauen, die durche Chemotherapie ihre Haare verloren haben. Ermoeglicht wird dieser fuer die betroffenen Frauen kostenloser Service, ebenso wie eine unendgeldliche psychologische Beratung durch eine entsprechende Bescheinigung des Krankenhauses von Pontedera. Ausserdem gehoert eine kosmetische Beratung zur Abrundung des Angebots: “So schoen wie eh und jeh”, sollen die Frauen aussehen – und sich entsprechend besser fuehlen.
Die umfassende onkologische Betreuuen von Pontedera ist uebrigens Bestandteil eines Netzwerkes zur onkologischen Betgreuung in der Toskana (Instituto Toscano Tumori).
Giorgio mit blauem Kragen
Giorgio hatte uns im Krankenhaus mit Laila gesehen und sofort reagiert. ” Ich gehoere zur Association Volontari di Ospitali”, erklaerte er stolz zu einer weitern ehrenamtlichen Organisation. Bei dieser Freiwilligeneinrichtung, die es in den Krankenhaeusern in ganz Italien gebe, sei er bereits seit 20 Jahren. Er und seine Mitstreiter sind leicht zu erkennen: Sie tragen weisse Kittel mit hellblauem Kragen. Sie kuemmern sich um Alleinstehende, Kranke und Einsame, helfen den Kranken beim Essen und besorgen fuer die Aermsten Waesche und Kleidung. Sie finanzieren dies durch eine Eigenspende von zehn Euro pro Jahr. Giorgio ist zufrieden: “Auch ich gewinne dadurch viel fuer mich selbst.”
Gymnastik, sanft aber wirksam
Nicht nur mentale und praktische Hilfe, auch ein koerperliches Fitnessprogramm wird den Frauen nach Brustkrebs geboten. Das haben Heide, Ilse und ich in einem Gemeinschaftszentrum gemeinsam mit Anna praktiziert. ( Anna macht dies regelmaessig.) In kleinen, aber wirksamen gymnastischen Uebungen werden Hals, Arme, Beine und Haende bewegt und entspannt. Und das, was mit zur Entspannung gehoert, ist ebenso wirksam: Es wird ueber dies und das geredet, geklatscht, getratscht und gelacht.
Christa Grawert-Wagner
- 30.3.11, Misericordia in Polsacco 30. März 2011
Diesmal wurden wir von Marco, Ivo und Carletto in Calscian empfangen und gleich mit dem Einsatzwagen, an zahlreichen Moebelgeschaeften vorbei (dafuer ist die Gegend beruehmt), zur Station von Misericordia gefahren. Der Leiter, mehrere Freiwillige und drei Zivildienstleistende erwarteten uns, ausserdem Kaffee, Wasser und Pasticcerie zur Begruessung.
Die Station ist in einer gut renovierten Villa (vom Land zur Verfuegung gestellt) untergebracht und rund um die Uhr besetzt. Sie faehrt die umliegenden Krankenhaeuser an und versorgt alte kranke Leute, die sie mit einem Minisender zuhilfe rufen koennen. Ausserdem uebernimmt sie Aufgaben wie soziale Transporte, Besorgen von Medikamenten, Hilfe bei der Erledigung von Formalitaeten, Betreuung und Unterhaltung von Einsamen, Verteiligung von Lebensmitteln und Kleidern, die von Einheimischen gespendet werden (dabei gehen sie nach einer Liste vor) etc.
Die Organisation “Misericordia” wurde angeblich schon 1245 von der damaligen Kirche gegruendet – diese Ambulanz allerding erst 1995. Neben den Freiwilligen in der Station, die immer im Team von drei Leuten arbeiten, und den Zivildienstleistenden, die 7 Stunden taeglich zur Verfuegung stehen (waehrend sie auf einen Studienplatz warten), arbeiten noch eine Reihe von Freiwilligen mit, die von Zuhause aus fuer Betreuungsdienste zustaendig sind, aber auch bei Katastropheneinsaetzen (Waldbraenden etc) mitarbeiten. Derartige Stationen gibt es im Abstand von ca 5 km uebers ganze Land verteilt – erstaunlich! Von einer entsprechenden Versorgung der Bevoelkerung kann man in Deutschland nur traeumen.Alle Mitarbeiter werden ausgebildet, anfangs in halbmonatigen allgemeinen Kursen, spaeter in Spezialthemen, danach alle zwei Jahre in Fortbildungen. Zweimal woechentlich bietet eine Aerztin im Zentrum ihre Dienste an. Die Organisation feiert gerne Feste, veranstaltet Tombolas etc, um Geld zu sammeln, aber vor allem auch die Bevoelkerung in ihre Arbeit mit einzubeziehen. Sie scheinen gut integriert zu sein; jedenfalls koennen sie ihre 100.000 € teuren Einsatzwagen, die sehr gut ausgestattet wirken, allein aus Spenden der Bevoelkerung finanzieren.
Die Problematik auf poltischer Ebene ist natuerlich ebenso wie bei uns: traegt nicht dieser grosse Einsatz von Freiwilligen dazu bei, den Staat noch weiter von seiner Verantwortung zu entlasten?
Wir besuchten auch zwei alte Frauen, die zwar noch von ihrer Familie versorgt werden koennen, aber anhand ihrer Gebrechlichkeit doch auf die Dienste von Misericordia angewiesen sind. Liebevoll legte Ivo der ersten den Minisender des auch bei uns eingesetzten Hausnotrufs um den Hals und lobte die zweite dafuer, dass sie ihn staendig trug. Ueberhaupt war sehr eindrucksvoll zu beobachten, hier und anderswo, wie freundlich und gut gelaunt diese Menschen miteinander umgingen. Ist mein Eindruck falsch, oder tun sich die Menschen in Deutschland schwerer in ihrem Umgang miteinander?
Nach einem ausgezeichneten Essen mit Pasta, Fleisch und Wein im Restaurant “Bei Bruno”, wozu die Stadtverwaltung eingeladen hatte – eine grosse Schuelergruppe aus der benachbarten Mittelschule teilte mit uns den Raum und sorgte dafuer, dass keine Ruhe aufkam – machten wir uns auf den Weg zur Frattoria da Celaja. Durch die langsam gruener werdende toskanische Landschaft mit ihren sanften Huegeln, Zypressen und Olivengaerten naeherten wir uns dem Weingut, wo uns Piedro, der 78 jaehrige Besitzer, empfing und uns erst mit einer Fuehrung und dann mit Weinproben erfreute. Wie schafft man es, in diesem Alter so ruestig zu sein und es selbstverstaendlich zu finden, dass man in Ruhe das Rentenalter von 8o abwartet? Wein, Arbeit und gute Laune? Wir jedenfalls fanden uns kurz danach beschwingt am Bahnhof wieder und stiegen wie gewohnt in unseren Zug nach Florenz.
- Donnerstag, 28.3.11, Museo de Storia Naturale e del Territorio 30. März 2011
Wie immer zu frueh aus dem Bett,im Regen zum Bahnhof St. Maria Novella, Suche nach dem richtigen Zug. Bequeme Fahrt im Zug bis Ciscian, wo uns Mario und Anna abholen. Autofahrt zum ehemaligen Kloster Calci, wo inzwischen ein palaeontologisches und ein geologisches Museum untergebracht ist. Aber ehe wir dies ansehen duerfen, nehmen wir teil an einem Freiwilligen-Programm: unter Betreuung von Mario und einigen anderen betagten “Freiwilligen” werden etwa ein Dutzend geistig Behinderte von einer jungen Biologin in die Geheimnisse des Wassers eingefuehrt. Da ich sehr wenig verstehe, beobachte ich die jungen Leute: einige sind sehr aufmerksam, eine junge Frau hat erstaunliche Kenntnisse, die sie laustark aeussert, und einige sind durchaus desinteressiert. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung – die Gruppe wird durch das Museum gefuehrt – wird deutlich, wie gut die junge Betreuerin (auch eine Freiwillige) sich um die Behinderten kuemmert: unermuedlich freundlich, sehr aufmerksam, mit Blick vor allem auf die Besonderen unter den ihr Anvertrauten. Vor allem ein Blinder, nicht mehr ganz junger Mann, der sich mit Blindenstock vorwaerts tastet, wird immer wieder liebevoll von ihr untergehakt, vor verschiedene Ausstellungsobjekte gefuehrt, mit Erklaerungen und Beschreibungen bedacht oder aufmerksam angeleitet, als es darum geht, eine steile Treppe selbstaendig hinterzugehen. Die an den Vortrag anschliessende Besichtigung des Museums ist auch fuer uns sehenswert: wunderbar angeordnete Objekte, in uebersichtliche Abteilungen gegliederte Themen, von der “Wunderkammer” der Medicis ueber die Glasobjekte der Familie Basci und die perfekt praeparierten Tiere aller Groessen und Arten zu den Aquarien mit Suesswasserfischen – um in den geheimnissvollen Vorzeit vor einigen Millionen Jahren zu enden, die Marco seinerzeit mit zwei jungen Assistenten eingerichtet hat, als er noch Geologieprofessor an der Universitaet von Pisa war. Eine einschlaegig informierte Seniorin bringt uns im fast perfekten Englisch wissenswerte Einzelheiten so nahe, dass wir bedauern, sie nicht noch beim anschliessenden Essen dabei zu haben.
Nach dem Lunch, der Christa und mich etwas ueberforderte (es gab naemlich Kutteln, die wir beide nicht gewoehnt waren), fuhr uns Marco auf umwegigen Serpentinen in die Bergenach Pontedera und liess dabei keinen ueberwaeltigenden und informativen Ausblick auf Pisa, Pontedera, Lucca, Volterra, den Appenin und den Arno aus. Obwohl es den ganzen Tag geregnet hatte und wir etwas durchnaesst waren, genossen wir die Ausblicke auf die regenverschleierte Toscana doch sehr.
Die Rueckfahrt im Bummelzug war problemlos. Das Wetter in Florenz klaerte sich gerade auf, als wir ankamen.
- Freitag, 25.3.11, Lucca, Museo Paolo Cresci /(Storia dell im,igratione italiana 30. März 2011
Dieser Tag war wahrhaftig der Erholung in Lucca gewidmet!
Nach einem kurzen Treffen mit dem Praesidenten von Cesvot, in dem es fast ausschliesslich um unsere Freiwilligentaetigkeiten zuhause ging, besichtigten wir das ausserordentlich interessante Emigrationsmuseum, das einen sehr gut dargestellten Ueberblick ueber die verschiedenen Emigrationswellen der italienischen Bevoelkerung in aller Herren Laender vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute gab. So eindrucksvoll die Bilder und Berichte auch waren, so schockierend auch einzelne der Themen – diese Geschichte hat kaum einen Niederschlag in der Literatur von Italien gefunden. Ein paar wenige Titel aus der Gegenwart werden in dem sehr gut gemachten und informativen Ausstellungkatalog genannt; ansonsten scheint das Thema nicht interessiert zu haben oder tabuisiert worden zu sein. Warum wohl?
Den Nachmittag verbrachten wir bei strahlendem Sonnenschein in der wunderschoenen Stadt, im Anfiteater und auf dem breiten Stadtwall, auf dem das vorsichtige Gruen schon einige Spaziergaenger hervorlockte, und genossen unseren Aufenthalt.
- Donnerstag, 24.3.11, Scuola di Musica Sesto Fiorentino 30. März 2011
Am Nachmittag war die Besichtigung einer privaten Musikschule und Gespraeche dort mit dem Direktor und einem der Lehrer geplant. Die Senioren, die dort arbeiteten, machten ihre Arbeit freiwillig und unentgeltlich. Die Scuola di Musica Sesto Fiorentino blickt auf eine lan ge Tradition zurueck,die weit ins vorige Jahrhundert reicht. In den Raeumen eines alten Adelsgebaeudes unterrichtet sie alle einschlaegigen klassischen Orchesterinstrumente und hat ein Buch mit Einfuehrungen in die verschiedenen Techniken herausgegeben. Nach dem kurzen Beispiel, das wir zu hoeren bekamen, spielt sie ausschliesslich Marschmusik. Damit ist sie offensichtlich in Sesto Fiorentino gut verankert. Bei der Vorstellung einer der Lehrer wurde deutlich, dass sowohl dessen musikalisches Training als auch der Unterricht, den die Lehrer geben, nicht nur freiwillig-unentgeltlich, sondern auch weitgehend autodidaktisch ist – wahrlich erstaunlich! Ueber die Qualitaet des Ergebnisses wagten wir kein abschliessendes Urteil abzugeben.
- Buergerhilfe – Tradition seit dem Mittelalter (22. Mai 11) 28. März 2011
Das Staunen war gross beim erste Treffen in der Florentiner Zentrale von Cesvot. Nicht nur die Planung ueber das, was wir, Ilse, Heidi und ich als zweite Ulmer Delegation, in den naechsten Wochen sehen und erleben wuerden, war ueberaus eindrucksvoll. Noch erstaunlicher fuer uns aber war die Information ueber die “Hilfe-Tradition” in der Toskana. Ehrenamtliche Aktivitaeten sind alltaeglich im toskanischen Alltagsleben. Die buergernahe “Nachbarschaftshilfe” ist seit mehreren Jahrhunderten, seit dem Mittelalter Bestandteil des oeffentlichen Lebens.
Diese Tradition, seinerzeit von kirchlicher, katholischer Seite begonnen, wird in Italien durch ein Gesetz von 1997 gesichert, das den ehrenamtlichen Organisationen eine solide Grundlage durch rechtliche Vorschriften bietet. Das Gesetz will auch Ansporn sein. Jeder koenne in Italien eine Freiwilligenorganisation gruenden, hiess es bei Cesvot, dem Dachverband von 26 lokalen, ehrenamtlichen toskanischen Vereinigungen.
Noch erstaunlicher war fuer uns die Auskunft zur gesicherten Finanzierung des ueberaus vielfaeltigen Aktivitaeten von Cesvot fuer die mehr als 2900 ehrenamtlichen Vereinigungen in der Toskana. Dazu gehoeren unter anderem Schulungen fuer die ehrenamtlichen Helfer und Unterstuetzung der unterschiedlichsten Planungen und Vorhaben. Die Banken seien gestzlich verpflichtet, regionale und lokale Einrichtungen zu unterstuetzen. Dafuer muessten die Geldinstitute sieben Prozent ihres Gewinnes verwenden, wurde uns erlaeutert. Diese Antwort verblueffte uns. Warum ist so etwas nicht in Deutschland moeglich?
Eine Alternative zur katholischen Caritas
Das Team von Cesvot hatte zu unserer Begruessung ausser einem herzhaften, italienischen Imbiss auch fuer eine umfassende Information der italienischen Freiwilligenplattform gesorgt. Cesvot unterhalte auf regionaler Ebene elf Delegationen, die vor Ort engen Kontakt zu den lokalen Hilfeeinrichtungen garantierten. Eine dieser ehrenamtlichen Organsationen ist Auser, 1994 als Alternative zu den Angeboten der katholischen Kirche gegruendet. Licia stellte uns “ihre” Organisation vor.
Die Philosophie von Auser sei es, menschliche Distanzen zu ueberbruecken. Licia: “Aktive Aeltere kuemmern sich um Einsame, vermitteln Hilfe fuer kranke, hilflose Rentner. ” Kurzum alle medizinischen, haeuslichen und alltaegliche Begebenheiten bis hin zu Freizeitaktivitaeten stuenden im Fokus der ehrenamtlichen Helfer.
Eine flaechendeckende Organisation von aktiven Rentnern muesste doch auch in Deutschland moeglich sein. Dieser Gedanke schoss uns Dreien dazu durch den Kopf.
Hoch aktuell auch die Schwerpunkte der Nachbarschaftshilfe: Ausser dem Training der Ehrenamtlichen richtet Lauser sein Augenmerk unter anderem auf die Betreuung von Migranten und auf Kinder aus sozial schwachen Schichten. Licia praesentierte uns eine stolze Statistik nur fuer das Gebiet der Toskana. 7 500 Aktive in 42.000 lokalen Vereinigungen leisteten pro Jahr 1,15 Millionen Stunden an ehrenamtlicher Arbeit, listete sie auf. Im gesamten Gebiet Italiens gebe es 310.00 oertliche Verbaende, in denen 45.000 Ehrenamtliche tatkraeftige Arbeit leisteten.
Und wie diese Arbeit vor Ort gestaltet wird, sollten wir am uebernaechsten Tag in Sesto Fiorentino kennen lernen.
Christa Grawert-Wagner
- Freiwilligenprojekte in Volterra 28. März 2011
Mittwoch, 23.3.2011
IlseFodilNachdem wir inzwischen in Florenz gut angekommen, bestens untergebracht und von und bei Cesvot bestens eingefuehrt wurden, begann heute unser 1. Arbeitstag.
Auf unserem Plan stand zwar 8.oo Uhr, aber wir wurden “freundlichst” gebeten, den Bus, Linie 57 am HBF beeits um 7.oo Uhr zu nehmen. Wir fuhren also, in aller Herrgottsfruehe nach Sesto Fiorentino, in der Naehe von Florenz zur Freiwilligen Organisation Auser, wo uns Maria erwartete und uns einigen Mitarbeitern vorstellte.
Etwas spaeter chaufierte uns Maria in einem Kleinbus vom Freiwilligenverband Auster nach Volterra. Unterwegs nahmen wir noch Pierra und Licia mit in unser Fahrzeug auf.
Wir fuhren durch eine schoene toskanische Landschaft und erreichten gegen 11.oo Uhr Volerra, eine alte roemische Stadt mit etruskischen Wurzeln, malerisch auf und zwischen Huegeln in ca. 600 m Hoehe gelegen. Dort angekommen , trafen wir einige Frauen, die uns Ihre Freiwilligenarbeit vorstellten.
Zunaechst besuchten wir ein
inovatieves, in Italien wohl einmaliges und von Cesvot gegruendete soziales Project “New World”.
Psychisch Kranke haben mit Sozialarbeitern bzw. Betreuern groessere Agrarflaechen angelegt , um dort Biogemuese anzubauen , welches in einem “eigenen” Laden im Zentrum von Volera verkauft wird. Fuer die chronisch Kranken, die sich an dieser Freilufttaetigkeit beteiligen , ist dies eine wirkungsvolle Therapie . Zu erwaehnen ist noch, dass interessanterweise die einheimische Bevoelkerung vom Aussterben bedrohte Samen zur Weiterkultivierung vorbeibringt.Das Buero von diesem Projekt befindet sich in der daneben liegenden Villa Giardino , ein ehemaliger Landsitz eine Marineoffiziers, der mit Hilfe der Baden Wuerttembergische Landesstifung Karlsruhe , auch durch Freiwilligenarbeit restauriert wurde und noch wird (Projekt: Leonardo da Vinci). Gleichzeitig dient das Gebaeude als Ferienhaus fuer Behinderte und Nichtbehinderte Gaeste.In der an das Gebaeude angrenzende Werkstadt finden fuer Feriengaeste Workshops statt. Es wird gemalt, gebastelt und es werden u.a. Seifen und Honig produziert und verkauft.
Das Mittagessen haben wir dann in einer in der Naehe gelegenen Kirche, ein ehemaliges kleines Kloster eingenommen, wo uns ein anderes interessante Projekt vorgestellt wurde. In Voltera befindet sich naemlich ein Schwerverbrechergefaengnis. Einige der vorher erwaehnten Freiwilligen Frauen betreuen dort Gefangene. Sie veranstalten Mal-,Theater- und Singkurse . Einige von ihnen begleiten auch Gefangene, wenn diese kurz vor Ihrer Entlassung stundenweise und auf Probe sich in Volterra aufhalten duerfen. Der in dem vorgenannten ehemaligen Kloster lebende Pfarrer wird von solchen Freigaengern arbeitsmaesig unterstuetzt. So haben an diesem Tag 2 Maenner vom Gefaengnis und 1 entlassener Haefling, der sich noch einige Zeit im Ort aufhalten muss, unser Essen gekocht und den Kuechendienst im Pfarrhaus uebernommen. Es gab Reis mit Pilzen, Kaninchen und bunten Salat. Das Essen schmeckte vorzueglich! Anschliessend zeigten uns Maria, Piera und Licia noch einige Schoenheiten von Volterra. Wir schlenderten durch die schoene Altstadt und bestaunten dieses und jenes. Nicht zuletzt bewunderten wir auch die wundervollen Alabasterarbeiten, von denen auch heute noch einige Einwohner leben.
Wir haben diesen sonnigen, jedoch sehr windigen Tag mit den interessanten Eindruecken alle sehr genossen. Als wir den Bus von Sesto Fiorentino nach Florenz erreichten war es bereits dunkel.
- Ankunft in Florenz, 21.3.11, Flughafen (Heidi) 28. März 2011
Alles ging glatt. Ein Shuttle brachte uns zur Station St.Maria Novella. Pablos Haarschopf war schon von weitem sichtbar, und ein Taxi fuhr uns vor unserem Quartier vor: ein altes Buergerhaus, in dem zwei geradzu fuerstliche Apartements fuer uns reserviert waren. Das Wohnzimmer hat die Ausmasse ganzer Wohnungen, in die Schlafzimmer passen Podeste in zwei Meter Hoehe, durch elegante Treppen verbunden; lange geraffte Vorhaenge und die Naehe der gegenueber liegenden Haeuser verursachen einen dauernden Daemmerzustand. Wir brauchten einige Tage, um uns an diese Herrlichkeit zu gewoehnen, ebenso wie an die Schwierigkeiten mit Spuelmaschine, Gasbenutzung, Adapter, Fernseher etc. Nach einem vorbereiteten Lunch (Pablo hatte wirklich an alles gedacht) erledigten wir die notwendigen Formalitaeten , richteten uns ein und ruhten uns aus.
Den fruehen Abend verbrachten wir mit Pablo und Maria-Grazia (eine der Austausch-Seniorinnen von Cesvot) und ihrem Mann in einer kleinen Trattoria, in deren gemuetlicher Atmosphaere wir uns nach kurzer Zeit zuhause fuehlten. Die Kellner waren reizend, das Essen (vor allem Pasta und auf besondere fiorentinische Art zubereitetes Fleisch) vorzueglich, ebenso der Wein. Wir haetten uns keine erfreulichere Begruessung vorstellen koennen. Anschliessend liess es sich Pablo nicht nehmen, uns noch die Innenstadt am Abend zu zeigen: ein Traum von Lichtern, die sich im Fluss spiegelten, Palaesten, Bruecken, engen Strassen und weiten Plaetzen, auf denen sich Einheimische, Touristen, Haendler tummelten, die offensichtlich einen der ersten waermeren Abende genossen (Christa beschwert sich, denn sie hat bitterlich gefroren.) Warum die Ponte Vecchio trotz Bombardement der Stadt durch die Flugzeuge Hitlers noch unversehrt wie am Anfang den Arno ueberspannt? Auch das erfuhren wir: Hitler liebte sie und hatte Weisung gegeben, sie im Gegensatz zu allen anderen Bruecken der Stadt nicht zu zerstoeren.
Etwas durchfroren kehrten wir in unser Quartier zurueck und freuten uns auf den kommenden Tag - - Visita all’Hospice 5. Oktober 2010
Ieri siamo andati a visitare l'Hospice di Ulm. Dopo la presentazione dell'Hospice, al coffee-break ci siamo trovatati al tavolo con una volontaria con cui abbiamo avuto una interessantissima conversazione in francese. Al contrario della nostra prima impressione (che cioè il volontariato qui fosse sostanzialmente interno alle istituzioni, come università, enti locali, ecc.), l'íncontro con la volontaria dell'Hospice ci ha dimostrato che qui c'è volontariato molto frte, con una presenza crescente anche di giovani: 120 volontari attivi dell'Hospice (prima essenzialmente donne, ora in crescita la presenza maschile), turni di 8 ore in Hospice, 24ore/24, incontri anche a casa con le famiglie dei pazienti, discussioni aperte sui problemi esistenziali al caffé del mercoledi, aperto anche all'esterno, ecc.
- Partecipation in work group”Intercultural Training” 1. Oktober 2010
La partecipazione a questo gruppo e’ stata molto importante per me anche se difficile per problemi legati alla lingua. Le due trainer si sono impegnate molto per cercare di superare questo importante problema che poteva impedire al gruppo di lavorare, sopratuttto sono state molto brave nel proporre delle attivita’ per piccoli gruppi che hanno permesso di sperimentare sul campo idee generali relative a proposte di intervento nei confronti dei migranti: come integrazione o assimilazione. Quale delle due strade percorrere? ed in base a quale definizione di cultura?
La discussione a mio avviso non poteva portare a conclusioni definitive sopratutto sul piano teorico: e cosi’ e’ stato. Piu’ facile da comprendere per me e’ stato il racconto dei volontari presenti che lavorano con i giovani immigrati per insegnare loro la lingua o il lavoro dei volontari che insegnano a presentarsi nel mondo del lavoro oppure l’aiuto dato alle famiglie per orientarsi nella burocrazia. Questo lavoro fatto dai volontari di Zawiw, forse e’ molto lento ma nel tempo penso produrra’ integrazione. Grazie alle Tutors!
- volonaria auser firenze 1. Oktober 2010
1-10-2010,Universita`di ULM.
Sono riconoscente al CESVOT di Firenze per avermi permesso di partecipare
come volantaria Senior al progetto di scambio Italia Germania.Qui aULM mi
sono resa conto della differenza dei due tipi di volontariato.Nell’Auser laboratorio
noi ci incontriamo alcuni giorni alla settimana per stare insieme parlare dei
problemi,ma il nostro inpegno e`basato sul lavoro manuale per i progetti che
ogni volta ci vengono richiesti. Qui aULM abbiamo incontrato delle volontarie
mplto preparate per le loro specifiche mansioni, sono state molto gentili e
molto disponibili, sono molto contenta di averle incontrate anche se non so
parlare e capire la lingua tedesca ,fortunatamente insieme me ci sono Anna e
Marco che mi hanno tradotto le conversazioni.Rolanda
- Visita Hospice Ulm 30. September 2010
Avevo scritto un lungo articolo, ma non avendo salvato ho perduto l’articolo. sulla visita all’Hospice nel giorno 29
Ora dico solo che e’ stata una visita molto interessante, sopratutto per l’incontro con le volontarie che sono 120 e che assicurano un servizio giorno e notte.
L’ambiente e’ molto accogliente riceve fondi da banche, Universita’, Comune, Regione, cittadini, tanti, e dalle Chiese
- Prime impressioni 29. September 2010
Cari amici volontari,
il primo incontro con voi nonostante le difficolta’ linguistiche e’ stato affettuoso e coinvolgente!
Ieri 28 settembre ho finalmente compreso che cosa e’ ZAWIW e mi pare che sia stata una scelta poltica ed accademica molto importante. In Italia non abbiamo nientedi simile: le Universita’ della Terza eta’ della Toscana hanno pochi finanziamenti dalla amministrazione Comunale, organizzano lezioni che vengono seguite dagli anziani, manca completamente la dimensione attiva che mi pare sia la caratteristica del progetto di Ulm. Le nostre Universita’ della Teza eta’ hanno principalmente una funzione sociale e ricreativa. Invece mi pare che il vostro progetto si caratterizzi per un forte contenuto interdisciplinare che ha come compito principale lo stimolo dei processi cognitivi della enorme risorsa che sono gli anziani. Sono prime impressioni sulle quali mi piacerebbe confrontarmi e discutere sia qui che in Italia.
- Presentazione volontariato AUSER Firenze 29. September 2010
Sono Rolanda faccio parte del volontariato Auser laboratorio.
Nel nostro laboratorio facciamo le PIGOTTE per l’UNICEF ,poi facciamo molti
altri lavori confezionati manualmente dalle volontarie che possiamo vendere
nei vari mercatini del paese,il ricavato di questi mercatini e`destinato alle
persone piu`bisognose.
Il 24 settembre sono arrivata a ULM con Marco e Anna per il soggiorno in
Germania per il progetto di volntariato Senior ,nonostante la difficoltà della
lingua seguo con interesse i lavori che mi vengono spiegati in italiano da alcune
volontarie .
- Associazione “Amici del Museo naturalistico” (Calci, Toscana) 29. September 2010
La mia Associazione di Volontariato ha lo scopo di diffondere la cultura
naturalistica e quella ambientalistica. Una particolare attenione e´ rivolta
ai bambini (progetto “Nonni e bambini al Museo”) e a persone che hanno
normalmente difficolta´ ad accedere al Museo: persone molto anziane e con
difficolta´ a camminare, persone disabili (progetto “Un Museo per amico”.
Noi organiziamo conferenze naturalistiche, visite ad altri Musei e a Orti Botanicci,
visite a siti di particolare interesse naturalistico (giacimenti fossiliferi, miniere,
ambienti naturali interessanti).
Marco Tongiorgi
- Italiener Arbeit Gruppe 28. September 2010
We are very interested in exchanging experiences with the German Wolunteers Associations.
Rolanda, Anna and Marco.
- OASE 65 – WELTLADEN 30. Juni 2010
Lunedì pomeriggio 21 giugno,
con la nostra infaticabile tutor Ilse a Wiblingen a visitare “Oase 65″ , un centro dove un gruppo di volontarie, aiutano nel pomeriggio, i bambini che abitano nella zona (con una presenza straniera molto forte) a fare i compiti di scuola.
Anche questa attività viene sostenuta economicamente dal Comune.
La Dott.ssa Gitti Duong, una delle volontarie, con tanta disponibilità ci ha spiegato che all’inizio dell’anno scolastico si reca nelle classi e consegna alle maestre un modulo nel quale viene presentato il progetto di aiuto scolastico.
In questo modo se ci sono allievi con difficoltà scolastiche, gli insegnanti possono segnalare ai genitori la presenza di questo centro e iscriverli al doposcuola. Abbiamo trovato molto interessante questa forma di organizzazione, in quanto crea un proficuo legame fra le insegnanti e i volontari a vantaggio dei bambini.
Martedì 22 giugno
Abbiamo visitato un “Weltladen” negozio dove si vendono i prodotti dei paesi in via di sviluppo, anche qui la presenza dei volontari è significativa e determinante.
Sono catene di negozi, alcune in franchising, presenti in varie parti del mondo per il commercio equo e solidale; vi si trovano molti prodotti: caffè, zucchero, spezie, the e manufatti etnici fatti artigianalmente. Non abbiamo saputo resistere, nonostante lo “spauracchio” delle valigie piene e già al limite del peso concesso dalla compagnia aerea, abbiamo acquistato anche noi, sapendo con soddisfazione che il nostro “shopping” ha aiutato l’ambiente perchè sono prodotti che non inquinano e le economie di paesi in difficoltà.
Un saluto
Maria, Piera e Suzana
- Familien Zentrum a Nuova Ulm 29. Juni 2010
Lunedì 21 e martedì 22 giugno 2010
Con Ilse Fodil a Nuova Ulm a conoscere il lavoro e l’esperienze del “Familien Zentrum”. un centro di accoglienza, orientamento al lavoro e sostegno alla famiglia per persone che si trovano in difficoltà, specialmente stranieri e fra questi in particolare: turchi, russi e italiani.
Siamo state accolte dalla Dott.ssa Agata Salis, una delle responsabili della struttura,una pedagogista italiana che vive e lavora in Germania da cinque anni, la quale ci ha mostrato le numerose attività che vengono svolte: sostegno alle famiglie in difficoltà economiche e familiari, consulenza per la ricerca del lavoro, attività di socializzazione per stranieri anziani, corsi per l’apprendimento dell’uso del computer.
Estremamente importante l’organizzazione dei corsi di lingua per stranieri; per ottenere la residenza la legge tedesca impone la conoscenza della lingua, che si accerta con un esame finale alla conclusione del corso. Il quale consiste: in 600 ore per l’apprendimento del linguaggio necessario per potersi esprimere e capire e 300 ore per studiare l’organizzazione della società tedesca.
Per un migliore apprendimento di questa parte del corso, necessario per un buon inserimento sociale. Con l’entusiasmo e la determinazione che la contraddistinguono, la Dott.ssa Salis ogni martedì mattina accompagna gli studenti ( adulti di ogni età e nazionalità, con una netta presenza femminile) a vedere come funzionano gli uffici pubblici, per capire meglio in quale occasione della vita quotidiana, farvi riferimento.
Anche questa struttura, come tutte quelle che abbiamo visitato in Germania, è finanziata dall’ente pubblico locale. Ci hanno spiegato che gli amministratori di Nuova Ulm in un disegno di politiche sociali tese all’integrazione, sostengono questo Centro, situato in una zona abitata prevalentemente da stranieri, in quanto costituisce un importante elemento di stabilità.
Lasciando il Centro la Dott.ssa Salis, ci ha invitato a tornare il giorno dopo, martedì mattina per mostrarci un aspetto molto importante, per la vita delle persone che lei segue, le scuole per i bambini della zona.
Poco distante dal “Familien Zentrum” in un’edificio moderno, pieno di luce con un bel giardino vanno i bambini da uno a tre anni (chiamato anche da loro NIDO) e da tre a cinque, la scuola MATERNA. Qui i bambini: turchi, italiani, tedeschi (pochi), russi, africani, rumeni e di altre etnie, in un ambiente accogliente, confortevole apprendono giocando fra loro, i primi rudimenti della lingua, ma sopratutto in una mescolanza di caratteri somatici diversissimi fra loro, imparano l’uguaglianza e la tolleranza.
Poco distante, in una struttura antica, solida, molto bella, si trova la scuola elementare e media. Inizialmente il “Familien Zentrum” era situato all’interno dell’edificio, la Dott.ssa Salis ci ha spiegato che i genitori dei bambini nel portare a scuola i figli hanno incominciato a conoscerlo e a servirsene, l’ esigenza dell’ampliamento della mensa scolastica, ha reso necessario lo spostamento del Centro, ma ormai la sua esistenza era consolidata, anche attraverso il passa parola.
Disegni e poster alle pareti, la lingua è diversa ma le attività sono simili, si respira la stessa aria come nelle nostre scuole, perchè uguali sono tutti i bambini: con i loro sorrisi, le domande, la curiosità che sprizza dai loro occhi.
Il personale insegnante in entrambe le strutture è molto giovane, estremamente motivato e prevalentemente femminile; la vice preside della scuola media e la direttrice della scuola elementare le avremmo potute facilmente scambiare per insegnanti ai primi anni di scuola, se non fossimo state presentate.
Da Nuova Ilm
Maria, Piera e Suzana
- TRIP TO ZURICH WITH M4M GROUP 20. Juni 2010
Sabato, 19/06/2010
Oggi siamo state invitate insieme ad un gruppo composito, formato da giovani studenti universitari i nazionalità diverse e mentors seniors a Zurigo.
Abbiamo vissuto una giornata con un gruppo di persone che svolgono il proprio lavoro di volontariato insieme a giovani stranieri, insegnando loro la lingua tedesca e aiutandoli nelle piccole e grandi difficoltà che questi possono incontrare ogni giorno, considerato che loro parlano solo l’ inglese.
Da
Maria, Piera e Suzana
- FRIDAY, 18.06.2010 20. Juni 2010
Venedi 18/06 siamo state con il gruppo del Danubio Networkers nella prima parte della mattinata con la guida di Hannelore Burgers abbiamo fatto un giro molto interessante nel Duomo e nei posti caratteristici della città vecchia.
Siamo ritornate alla Casa Verde dove svolgono progetti di volontariati seniors, con le diverse sale per ginastica, corso di computer, corsi artistici e per diverse lingue.
Mentre alla fine del giro per un’attimo di riposo alla caffetteria interna dove le volontarie al bar ci hanno servito tè, caffè e dolce.
Dopo una passeggiata sulle rive del Danubio siamo andati al Museo dal Danubio-Swabian dove attraverso foto e documenti abbiamo appreso la storia delle emigrazioni dei tedeschi verso le nazione che si trovano sulle rive del Danubio.
Al pomeriggio in un ambiente suggestivo in un edificio che già nel nome richiama l’essenza del progetto Danube Buro, si è concluso il meeting.
Ogni gruppo che ha fatto parte del progetto Danubio Netwokers, ha fatto una breve presentazione del lavoro svolto.
La manifestazione, molto sentita da parte di tutti i presenti è terminata al suono di una fisarmonica e di un violino che con melodie allegre hanno fatto ballare tutti stemperando la malinconia degli adii.
È stato molto interessante per noi che abbiamo avuto l’ opportunità in qualità di ospiti, di osservare lo svolgersi della parte conclusiva del progetto in un spirito veramente comunitario.
Da
Maria, Piera e Suzana
- GENERATIONENTREFF 20. Juni 2010
Mercoledi 09/06 siamo state alla Casa Verde chiamata Generationentreff (associazione per generazione) per incontrare il gruppo di studenti seniors di lingua italiana seguiti dalla sig. D’Ambrozio.
Abbiamo avuto l’ opportunità di parlare e scambiare reciproche curiosità e abbiamo spiegato il motivo della nostra presenza in Germania, rappresentando i lavori delle nostre associazione.
Da Ulm
Maria, Piera e Suzana
- ESSLINGEN 20. Juni 2010
ESSLINGEN
Giovedi, 10/06/2010 siamo invitati a Esslingen dove vive il volontario Hans-Jurgen, che già è venuto in Toscana in aprile/2010.
Abbiamo preso il treno e alle 10:40 h e siamo arrivate alla stazione dove ci aspettava Hans-Jurgen insieme ad una signora italiana, Nerina, la quale vive Esslingen da oltre 40 anni per mostrarci i loro territorio e le attività di volontariato che li si svolgono.
Siamo state accompagnate in un edificio chiamato “Forum di Esslingen” messo a disposizione dal comune per le attività di aggregazione e volontariato e affidato alla direzione della sgra Renate Schaumburg responsabile per la assistenza agli anziani, agli handicappati e alla gestione dei volontari.
Intorno al tavolo con pretzel (un pane molto buono) e caffè, la responsabile ci ha illustrato le innumerevoli attività che vi vengono svolte. Sono talmente tante che non vorremo fare torto a nessuno non menzionandole tutte, ma abbiamo avuto la precisa sensazione di un lavoro capillare rivolto al soddisfacimento dei bisogni della cittadinanza senza alcune distinzione di età, sesso o nazionalità.
Ringraziamo la nostra accompagnatrice Nerina che ci è stata molto vicina sia nello spiegarci le varie attività sia nel rispondere con chiarezza alle nostre domande, la sua opera di mediazione ci ha permesso di approfondire e chiarire tutte le nostre curiosità, grazie ad un lavoro completo e partecipe.
Da
Maria, Piera e Suzana
- BAD URACH E STRASBURGO 16. Juni 2010
Da domenica 13 giugno siamo a Bad Urach, una ridente cittadina posta a 60 Km da Ulm, fra le Swabian Alb, dove all`interno della “House auf der Alb” una palazzina in stile architettonico Bauhaus, si sta svolgendo il meeting finale del progetto “DANUBE NETWORKERS”, finanziato dalla Comunità Europea con il Progetto GRUNDTVIG, iniziato nel 2008 sotto la direzione della Dott.ssa Carmen Stadelhofer, per la valorizzazione dell`intercultura e la cooperazione fra le persone della terza età delle nazioni che si affacciano sul fiume Danubio.
Questo progetto si inserisce in un più vasto disegno di educazione permanente degli adulti (prevalentemente seniors), con lo scopo di avere la possibilità di imparare e di insegnare la propria esperienza di vita ai piú giovani, cosí da superare le barriere intergenerazionali, per conseguire “un futuro buono per tutti”, dove ci sia spazio e la valorizzazione di tutte le età.
Per questo è necessario svolgere un lavoro interculturale, creando dei ponti che possano combattere stereotipi e pregiudizi per costruire questo futuro.
Il Danubio, che nel passato è sempre stato un importante mezzo di comunicazione sia economico-sociale sia culturale, traghettando merci, persone e idee, rappresenta oggi un modello al quale ispirarsi sia per i paesi dell`Est sia dell`Ovest.
Al progetto partecipano sessanta persone, divise in gruppi appartenenti ai seguenti paesi:
Germania, Croazia, Austria, Slovacchia, Ungheria, Bulgaria, Romania e Serbia.
Ogni gruppo, attraverso un lavoro comune ha valorizzato sia ciò che di peculiare ha la propria nazione sia ciò che rappresenta il sentire comune degli abitanti dei territori che si affacciano sul Danubio.
Tutto il progetto svolto sará pubblicato e si potrá consultare sul web.
Martedí 14 giugno partendo molto presto siamo andati con un bellissimo pulman giallo, a Strasburgo. Insieme a tutti i partecipanti al progetto siamo andati al Parlamento Europeo, dove, dopo un veloce pranzo nella “cantina” (ristorante) del Parlamento, siamo stati ricevuti da tre parlamentari, due della Romania e uno della Germania.
Noi, in qualitá di ospiti, abbiamo presenziato a un incontro con un dialogo aperto, fra i parlamentari e i loro elettori, sulle problematiche relative a ciascun paese che si affacciano sul fiume Danubio, rivendicando inoltre una presenza sociale per le persone della terza età attive, mentre prima le problematice della terza età riguardavano solo la malattia.
Tutti i partecipanti al Danube Networkers, fanno un lavoro di gruppo per un progetto comune, noi abbiamo notato quanto lavorare insieme sia utile e civile per arrivare allo scopo e a risultati concreti.
E`stato un buon esempio di quello spirito comunitario, di cui si parla tanto, spesso senza una attuazione pratica, tantè che crediamo ancora più fermamente che essere uniti significa avere una grande forza.
Da Bad Urach
Maria, Piera e Suzana
- TAFFELLADEN – CARITAS BISTRO 14. Juni 2010
Venerdi 11/06 accompagnate dalla tutor Ilse Fodel, siamo andate in un luogo gestito dalla Croce Rossa, è stata una bella esperienza perchè è una catena di solidarietà finalizzata ai bisogni dei meno abbienti. Abbiamo visto con quanto entusiasmo lavorano i volontari, in tutto 80, con una frequenza di 20 persone tutti i giorni, i volontari sono formati da giovani e anziani, donne, uomini, tedeschi e stranieri. Lavorano sotto la direzione di una donna che svolge il lavoro professionalmente e viene retribuita dalla Croce Rossa.
L´ambiente è molto pulito e le persone lavorano in una atmosfera molto cordiale.
Le merci che vengono scartate dalla grande distribuzione, sia perchè difettate, sia perchè prossime alla data di scadenza, vengono raccolte con piccoli veicoli commerciali donati alla C. Rossa.
Le merci vengono scelte, riconfezionate e messe in vendita in una grande stanza con tanti scaffali, a un prezzo simbolico, il pane viene dato gratuitamente alle persone che non hanno lavoro e quindi economicamente più disagiate. Per accedere allo spazio bisogna esibire una tessera rilasciata dal Comune, che ha verificato precedentemente lo stato di bisogno del titolare.
Gli scarti dei prodotti alimentari vengono raccolti per diventare cibo per animali, oppure compost organico. Gli imballaggi di carta/cartone e plastica, vengono raccolti separatamente per essere riciclati.
Il Centro funziona dal Lu. al Ve. e alla chiusura dello spaccio i prodotti deperibili invenduti, vengono trasportati a 25 km da Ulm, in un centro simile aperto anche il sabato e la domenica.
Anche noi volontarie temporanee, siamo state accolte affettuosamente e inserite nel lavoro, ci siamo sentite molto coinvolte in quanto questa esperienza è più vicina alla nostra realtà italiana e ai nostri valori personali. È stato bello vedere quante persone sono disposte a dare parte del proprio tempo per aiutare le persone meno fortunate.
In locali vicini si trova un negozio per la vendita di indumenti usati prevalentamente, ma anche nuovi a un prezzo irrisorio (1 – 2 oppure 4 euro se nuovi); si possono comprare vestiti in buone condizioni e anche capi di moda, donati dai negozi.
Siamo rimaste colpite, vedendo con quanto amore le volontarie svolgono questo servizio, il negozio è allestito con stands, scaffali e in un angolo ci sono addirittura dei tavolini con le sedie, dove chi compra può sedersi e parlare. L´ ambiente è estremamente confortevole, anche noi abbiamo acquistato con entusiasmo. Interessante anche lo “spazio bambini” lì annesso dove si trovano giocattoli e libri per l`infanzia, che vengono dati gratuitamente.
Siamo state cosí bene, che alla fine ci é dispiaciuto lasciare quell´ambiente pieno d´entusiasmo e di voglia di fare gruppo per il bene del prossimo, condividendo gli stessi scopi nel lavoro sociale.
Alle 13,30 abbiamo mangiato insieme a Ilse, alla mensa della Caritas e siamo rimaste colpite da come viene organizzato questo centro.
In questa struttura ci sono degli appartamenti che vengono dati in affitto, per un determinato periodo di tempo a persone (giovani e anziani) in condizioni economiche disagiate.
Questo centro è chiamato “Caritas Bistro´” ; é un´ ambiante molto elegante, pieno di luce, con uno spazio sia all´interno ´ sia all`esterno, dove chiunque puó mangiare a un prezzo contenuto (euro 4,80 a menú fisso) da lunedi a venerdi´.
Vi lavorano giovani e adulti che non trovano lavoro, con un contratto a pagamento della durata di un anno, eventualmente rinnovabile. Tuttavia lo scopo é di fornire specialmente ai giovani un` esperienza lavorativa. Ci sono anche due giovani studentesse che fanno tirocinio.
L`iniziativa gestita in modo così professionale ci ha fatto riflettere, pensando alle strutture simili che noi conosciamo in Italia, abbiamo trovato che questo modo di organizzare sia piú al passo con i tempi attuali.
Infine nella serata siamo state inviatate a casa della signora Reske, per una cena, dove abbiamo incontrato i suoi studenti di lingua italiana:
Da Ulm con tanti saluti
Maria, Piera e Suzanna
- VISITA AL´ OSPEDALE CON HANNELORE 8. Juni 2010
Al mattino abbiamo lavorato alla preparazione del materiale da consegnare ai partecipanti del Meeting DANUBE NETWORKERS che si svolgerà a Bad Urach ed Ulm, dal 13 al 18 giugno.
Alle ore 12:00 ci siamo incontrati alla Università con Hannelore, abbiamo pranzato insieme mentre lei ci spiegava come si svolge il suo lavoro di volontariato nell´ Ospedale.
Lei lavora, dopo una formazione di due settimane, insieme a cinque altre volontarie, una volta al mese si riuniscono per analizzare il lavoro svolto.
Lei si reca due volte alla settimana per intrattenere persone ricoverate nei reparti di Neurologia.
Siamo rimaste molto coinvolte nel vedere il dolore e capire quanto Hannelore riesca a recare loro un sollievo!
Un caro saluto a tutti da Ulm,
Maria, Piera e Suzana
- FRANKFURT 7. Juni 2010
Il Meeting del giovedi 03.06.2010, sulla RETE DELLE NUOVE VICINANZE, formata dai volontari anziani che si aiutano fra di loro e sono organizzati in gruppi di quartiere, dividono gli stessi interessi e si riuniscono una volta al mese per raccontare le loro esperienze. Lo scopo comune è di aiutarsi a vivere piu serenamente per non perdere i contatti sociali e risolvere insieme i problemi che possono sorgere.
I gruppi posso riunirsi grazie alla disponibilita di un luogo pubblico offerto dalla citta di Francoforte, per coltivare interessi comuni (letteratura, arte, musica, ecc..)
Questi gruppi valorizzano il tempo che trascorre apprezzando l’età matura per invecchiare meglio e con serenità.
Si impara a realizzarsi esprimendo la propria creatività con il sostegno personale e del gruppo (aiuto reciproco), per non rimanere soli.
Dalla Università di ULM,
Maria, Piera e Suzana
- Samstag, 24. April 25. April 2010
Wir fahren mit Pablo mit dem Auto nach Siena. Dort besuchen wir das Zentrum
der Organisation “Pubblica Assistenza”. Ihre Leistungen sind analog der anderen
sozialen Organisationen, die wir kennengelernt haben, wie z.B. Misericordia, Auser, Anteas,
Croce Verde usw. Sie wurde um die Jahrhundertwende von republikanisch gesinnten Bürgern
gegründet, die auf eine Trennung von Staat und Kirche wert legten. Dabei ergab sich auch ein sehr interessantes Gespräch über die sogenannten “contrade” in Siena, welche das jährliche Palio ausrichten. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind das Palio und die contrade in erster Linie für die Bürger der Stadt gedacht.
Danach schlenderten wir durch die Siena. (Campo, Besichtigung Palazzo Comunale,
Dom und die Konditorei der Eltern von Gianna Nannini.)
- Freitag, 23. April 23. April 2010
7.57 Abfahrt nach Pisa. Marco holt uns ab und fährt uns in die Certosa von Calci.
Das ist ein sehr schön gelegenes ehemaliges großes Kartäuserkloster. Es beherbergt heute ein
Naturkundemuseum. Marco und die anderen Aktiven des Vereines “Freunde des
Naturkundemuseums” begrüßten uns. Sie fördern im besonderen, dass Kinder sowie ältere und kranke Menschen den Zugang zum Museum finden.
Wir konnten zusammen mit den Betroffenen der Selbsthilfegruppe “L’ Alba”,
- mental behinderte und psychisch Kranke - das Museum und die Klosteranlage besichtigen.
Die Behinderten wurden von jungen engagierten Frauen liebevoll betreut.
Die Anlage ist so groß und umfangreich, dass die Besichtigung fast den ganzen Tag in Anspruch nahm. (Mittagessen und italienischer Imbiss einbegriffen)
Eines durfte bei unserem Italienaufenthalt nicht fehlen. 18 Mal benutzten wir den stets püntlichen Zug. Doch heute abend streikten die Eisenbahner in der Toscana. Nach eineinhalb Stunden konnten wir dann erleichtert von Pisa nach Florenz zurückfahren. Vor Freude kauften wir
uns zum späten Abendessen ein Stück Pecorino-Käse und eine gute Flasche Chianti.
- Donnerstag, 22. April 22. April 2010
Heute wieder ein Tag mit den Freiwilligen von Auser. Wir fahren in aller Frühe nach Sesto Fiorentino. Von dort bringt uns Andrea mit dem kleinen Bus von Auser nach Pontedera.
Als erstes besuchen wir das drei Jahre altekommunale Computerzentrum eines Teilortes. Es wird von den Freiwilligen von Auser betreut. Alle Bürger können es kostenlos benützen, Kurse belegen und Hilfestellung erhalten. “La rete è per tutti”.
Anschliessend besuchen wir noch ein weiteres Mal eine Werkstatt für die Unicef-Puppenherstellung sowie hübscher Kleinigkeiten wie Taschen, Schals, Schürzen usw.
Der Abschluß des Morgens war ein Besuch des interessantens Museums der Firma Piaggio
in Pontedera. Diese Firma hat u. a. den berühmten VESPA-Roller entwickelt und produziert.
Nachmittags Büro-Arbeit bei CESVOT.
- Mittwoch, 21. April 22. April 2010
Wieder mit dem Zug auf der inzwischen vertrauten Strecke nach Pisa. Dort wurden wir von
Vittorio, Graziella und Susanna empfangen und über Pisa Marina dem Meer entlang nach dem Badeort Tirennia gefahren. Wir besuchen die Villa Santa Caterina. Das ist ein
sehr gepflegtes großzüges Heim für Senioren, das für Ferienaufenthalte als auch für dauerhaftes Wohnen geeignet ist. Die Leiterin ist auch die Besitzerin des Hauses.
Zusammen mit den Hausbewohnern aßen wir gut zu Mittag. Nachmittags begann das vorgesehene
Unterhaltungsprogramm für die Heimbewohner. Valerio und Alice sangen und spielten live.
Piera, Rita und Susanne gestalteten das Programm mit Sketchen und gemeinsamen Tanzen.
Ein äußerst lustiger Nachmittag, den wir von unseren Altennachmittagen nicht so kennen.
Die Freiwilligen von Anteas Pisa veranstalten diese Nachmittage jede Woche ein Mal.
Pablo führte zum Ausklang ans Meer. Gegen 10 Uhr abend kamen wir
nach Hause, bereits mit dem Gedanken, dass wir morgen um 7 Uhr wieder das Haus verlassen
müssen.
- Dienstag, 20. April 20. April 2010
Von neuem in Pisa. Susanna führt uns durch die Stadt und im besonderen zum Dom,
Baptisterium und den schiefen Turm.
- Montag, 19. April 19. April 2010
Mit dem Zug nach Borgo San Lorenzo, Richtung Faenza. Auch hier gibt es die Schülerbegleitung
des Projektes “Piedebus” wie wir es in Sesto Fiorentino kennengelernt haben. Hier wir diese
Schülerbegleitung in größerem Umfang praktiziert. (ca. 80 Kinder werden zur Schule begleitet,
bei einer Gesamtzahl von ca. 400 Schülern.)
Anschließend Besuch im Rathaus und ein ausführliches Gespräch mit dem Bürgermeister und den
Freiwilligen der Organisation Anteas. Seit vier Jahren verfügt der schöne Ort in den Apenninnen
über ein Sozial-Zentrum. Es ist für alle Alterstufen der Bevölkerung gedacht. Es verfügt über
eine große Aula, ein Büro für die Nutzung für Freiwillige, ein Musikraum für Bands, ein Computerraum, sowie weitere Räume. Besonders erwähnenswert ist eine große Werkstatt für die
kreative Wiederverwendung von Materialienen, die von Firmen nicht mehr gebraucht werden.
Es gibt eine Mensa, in der ältere Bürger zu sehr günstigen Preisen essen können.
Die Schulen werden mit Mittagessen versorgt, die in einer kommunalen Küche mit regionalen Lebensmitteln frisch zubereitet werden.
Freiwillige von Borgo San Lorenzo, in der Mitte Pablo, Hans-Jürgen und Hannelore
- Freitag, der 16. April 16. April 2010
Wieder zum Bahnhof Santa Maria Novella, Abfahrt 8.27 Uhr nach
Lastra a Signa. Dort erwartete uns Rolanda, die uns zum Laboratiorio für
die “Pigotte” brachte. Die Freiwilligen-Gruppe besteht aus vierzig Frauen,
die aus gespendeten Materialien Puppen für Unicef herstellen. Die Erlöse benutzt
Unicef für Verteilung von Impstoffen in der dritten Welt.
Die Frauengruppe arrangiert zusätzlich Kindermodeschauen mit selbsthergestellten Kleidern,
Verkaufsmärkte und Altennachmittage. Die fröhlichen Damen verwöhnten
uns mit einem toscanischen Frühstück im Garten. Nach einem Stadtrundgang
besichtigten wir das das soziale Zentrum der Stadt, das etwa unserem betreuten
Wohnen entspricht.
Die Tage sind lang, anstrengend und verlangen volle Aufmerksamkeit.
- Donnerstag, 15. April 16. April 2010
Wieder den Zug um 8.27 Uhr. In Pontedera, der Stadt der VESPA-Fabrikation,
erwarten uns Anna, Marco,Ivo und Carlo.
Hannelore ging mit Anna ins städtische Krankenhaus.
Sie lernte verschiedene Freiwilligen Tätigkeiten kennen wie: die mobile
Bibliothek und die Brustkrebs-Selbsthilfegruppe.
Dann Besichtigung des Sozialzentrums für Behinderte. Es ist ein neues großes
Haus: eine Begegnungsstätte, Gymnastikraum, Sportmöglichkeiten z.B. für
Fechten, für Billard, Computerschulungsraum, Musikzimmer, Cafeteria,
Malatelier usw.
Hannelore nahm an der speziellen Gymnastikstunde für die
Brustkrebspatientinnen teil. Anschliessend kehren Anna und Hannelore
wieder zurück ins Krankenhaus und lernen die Freiwilligenarbeit von
“Non più sola” (= nicht mehr allein) kennen, welche auf vielfältige Weise die
Brustkrebspatientinnen unterstützt.
Die Männer fuhren nach Cenia, das ca. 15 km von Pontedera entfernt ist.
Als erstes besuchten wir das Misericordia-Zentrum der Stadt. Die Organisation
stammt aus dem 12. Jahrhundert, das Zentrum in Cenaia gründeten ein paar
junge Leute im Jahre 1994. Die Hauptaufgaben sind Notfall-Transporte, vieler
lei soziale Dienstleistungen sowie Mitarbeit beim
italienischen Zivilschutz. Im Zentrum arbeiten viele junge Leute, die dort ihr
soziales Jahr absolvieren. In unseren Gesprächen mit dem Leiter,
der governatore genannt wird, gab Ivo folgendes anschauliches Beispiel.
“Auf der einen Seite sind die staatlichen Leistungen und auf der anderen Seite
die Bedürfnisse der Bürger. Misericordia versucht den Bereich dazwischen
abzudecken.”
Wir hatten Gelegenheit, die Arbeit von Misericordia auch in der Praxis
kennenzulernen: Ein Besuch bei einer pensionierten Lehrerin mit ihrer über
90zigjährigen Mutter.
Anschliessend fuhren wir durch die schöne Hügellandschaft zu einem
Weinbauer. Der 77jährige Besitzer zeigte uns seine Kelterei und ließ uns
die typischen Weiß- und Rotweine der Toscana versuchen.
Danach lernten wir Crespina kennen, einer der vielen schönen Orte auf den
Pisaner Hügeln. Im Rathaus begrüßten uns der junge Assessor für Zivilschutz
wie der ebenso junge Bürgermeister. Nach einem interessanten Gespräch über
Freiwilligenarbeit luden sie uns zu einem toscanischen
Mittagessen ein. Die kleine Rundfahrt zu den schönen Villen aus dem 17.
Jahrhunderten war eine Augenweide. Beladen mit einem schönen
Weingeschenk trafen wir uns alle wieder am Bahnhof.
- Mittwoch, 14. April 16. April 2010
Wir nehmen den Zug um 8.27 Uhr nach Pisa. Susanna, Paola und Vittorio von
Anteas nahmen uns in Empfang. Die erste Station war das Caritas Büro im
Bischofspalast. Der Caritas-Leiter, ein Priester, erklärte uns die Ziele und Aktivitäten von
Caritas in Italien. Das erste ist der Kampf gegen die Armut und das zweite ist die
Förderung der Kultur der Solidarität. Eine neue wissenschaftliche Untersuchung
g der Caritas zeigt, dass entgegen der allgemeinen Meinung, die Kriminalität
unter den Migranten nicht größer ist als unter der einheimischen Bevölkerung.
Die zweite Station war die Besichtigung des neuen Homlesscenter von Pisa. Es
liegt mitten im Wohngebiet der Stadt. Die junge Leiterin erklärte das
Konzept sowie die Regeln des Hauses und führte uns durch die Einrichtung.
Es hat ca. 40 Schlafplätze. Zusätzlich finden die Obdachlosen Unterstützung
bei Krankheit und bei Reintegration in die normale Gesellschaft. Gleichzeitig
wird versucht, die Akzeptanz der anwohnenden Bürger für die Obdachlosen
zu gewinnen. Gruppen, bestehend aus Obdachlosen und Anwohner, führen
nützliche Gemeinschaftsaktionen durch. Gemeinsame Feste runden dieses
Ziel.
Nach einem hervorragenden Mittagsessen mit frischen Fischen besuchten wir
das Anteas-Zentrum, das sich im Gewerkschaftshaus CSIL befindet.
Hannelore, Hans-Jürgen und Roland
- Dienstag, 13. April 13. April 2010
6 Uhr Frühstück. Wieder mit dem Bus nach Sesto Fiorentino zu Auser. Wir
schauten den Freiwilligen zu, wie sie Schulkinder und andere Passanten
über eine sehr stark befahrene Strasse leiten. Dieser Dienst findet
zu Beginn und Ende der Schulzeit statt.
Danach wurden wir von zwei schneidigen Polizisten in das Polizeizentrum
gebracht. (ohne Handschellen). Dort wurde uns vom comandante freundlich
alle Funktionen der Polizia municipale erklärt und gezeigt. (Verkehr,
Bautätigkeit, Umwelt, Gewaltpräventation.. .) Neben der örtlichen Polizei gibt
es noch die etwas militärisch ausgerichten Carabinieri und die Staatspolizei.
Licia, die auch im Juni nach Deutschland kommt, betreute uns. Sie organisierte
noch einen Blitzbesuch im Porzellan-Museum Richard Ginori.
Nachmittags wieder bei CESVOT. SKYPE mit Carmen Stadelhofer und
Christiane in Ulm.
Bevor wir den Arbeitstag mit einem Bier beendeten, zeigte uns Pablo die Kirche
Santa Felicità.
Hannelore, Roland
Während wir hier diese Zeilen schreiben, ist Hans-Jürgen im Stadion,
um das Spiel Inter Mailand- Florenz zu sehen.
- Montag, 12. April 13. April 2010
Sechs Uhr Frühstück. Mit dem Bus nach Sesto Fiorentino, einer Stadt 15 km
vor Florenz. Treffen im neuen Zentrum der Freiwilligen-Organisation
“Auser”, die über ganz Italien verbreitet ist. Wir begleiteten die Schüler mit den
Auser-Leuten zur Schule. Danach wurden uns die vielfältigen Arbeitsgebiete
und Projekte der Organisition vorgestellt. Besonders interessant die tägliche
Betreuung und Schulung von chinesischen Kindern, durchgeführt von
Studenten, in Räumen der Firma IKEA. Der Höhepunkt war die Besichtigung
des Industriegebietes Osmannoro, in der chinesische Firmen die
Taschenherstellung in der Toscana voll übernommen haben. Geführt hat uns
die Polizistin Maria, welche für die Kommunikation der Gemeinde mit der
chinesischen Comunity zuständig ist.
Nachmittags bei CESVOT der Anfang unserer Übersetzungsaufgabe. (für die
CESVOT-Website in Deutsch).
Hannelore, Roland
- Erstes Wochenende 13. April 2010
Eigentlich wollten wir nur Butter und Brot kaufen. Aber wir kamen aus dem
Supermarkt mit einem sehr guten Fisch und vielen anderen Dingen für unseren
Haushalt heraus. Nachmittags genossen wir den Frühlingstag in den
Boboligärten und auf der Piazza Santa Croce. Abends gab es ein Fisch-essen,
von Hannelore lecker zubereitet. Der Rotwein fehlte auch nicht.
Der Sonntag begann mit Regen und Wind. Wir gingen in die Uffizien. Die
Eingangskontrolle war wie auf dem Flughafen. Die fröhliche Susanne aus
Pontedera, die aus Sao Paolo stammt, und im Juni nach Ulm kommt,
begleitete uns.
- Ein Tag in Lucca 11. April 2010
Ein Tag in Lucca, Frühsommer und alles in Blüte, zusammen mit Pablo und
Maria Grazia. Zuerst besuchten wir das Emigrations-Museum der Stiftung
Paolo Cresci. Eine junge Frau brachte uns die Geschichte der italienischen
Auswanderung nahe. Anschließend hatten wir Empfang im Palazzo Ducale
beim Vizepräsident der Provinz Lucca. Er ist nämlich auch der Präsident
von CESVOT. Trotz aller sprachlicher Hürden ergab sich ein interessantes
Gespräch über die Freiwilligenarbeit in beiden Ländern.
Ein schneller Spaziergang durch die wunderschöne und intakte Altstadt.
Ein vorzügliches Mittagessen im Freien bekamen wir im
Restaurant “Pecora nera”, das zu grossem Teil von Behinderten
(Mongoloide) betrieben wird. Dahinter steht eine Genossenschaft.
Der Nachmittag stand im Zeichen des “Grünen Kreuzes”
Unter Führung des Leiters dieser öffentlichen Hilforganisation
”Croce Verde” konnten wir das große Zentrum besichtigen.
Es umfasst ein weites Spektrum von Diensten, von der Ambulanz bis
zur Beherbergung von Obdachlosen.
Auf der herrlichen Piazza Anfiteatro ließen wir den interessanten Tag bei
einem Bier ausklingen. Nochmals ein kurzer Gang durch die Stadt mit ihren
Kirchen und leider nur Blicke auf die lange breite Stadtmauer mit ihrer
in vollem Grün stehenden Baumallee, auf der man
gehen, joggen und fahrradfahren kann.
Hanne, Hans-Jürgen und Roland
- Donnerstag 8. April 10. April 2010
Dieser Tag diente dem gegenseitigen Kennenlernen und Abstimmen.
Pablo machte uns mit dem gesamten Team von CESVOT bekannt.
Die italienischen und die deutschen Freiwilligen stellten sich und ihre
Aktivitäten vor.
Die Strukturen der Freiwilligenarbeit in Italien erläuterten uns die
CESVOT-Präsidentin der Provinz Florenz, zwei führende Leute der
Organisationen AU’SER und ANTEAS, ein Vertreter der Stadt Florenz,
sowie der CESVOT-Direktor der Region Toscana . Sie alle betonen, dass die
die begonne europäische Zusammenarbeit zukunftsweisend sei.
Wir drei sind sehr beeindruckt vom umfangreichen und vielfältigen
Netzwerk der italienischen Freiwilligenarbeit.
Ebenso haben wir die geplanten Aktivitäten in den nächsten drei Wochen
besprochen. Eine junge Mitarbeiterin von CESVOT stellte uns eine
neue Internet-Plattform (Moodle) vor, auf der sich die italienischen und
und die deutschen Freiwilligen ab sofort austauschen können.
Es war ein intensiver und sehr interessanter Tag in den großzügigen
CESVOT-Büros im historischen Zentrum von Florenz.
Hannelore, Hanns-Jürgen und Roland
- Der erste Tag 8. April 2010
Der erste Tag hätte nicht schöner sein können. Das Wetter, der Flug über
Alpen mit der Air-Dolomiti, der freundliche Empfang von Maria Grazia e
Pablo, die traumhaft-schöne Wohne mitten in der Altstadt von Florenz,
Abendspaziergang : Piazza della Signoria, Ponte Vecchio, Santo Spirito,Palazzo
Pitti, Alles Fußgängerzone. Ein tolles Abendessen. Pablo und Maria Grazia
haben an alles gedacht, was wir irgendwie brauchen könnten.
Hannelore, Hans-Jürgen Roland