Wissenschaftlich beleuchtet:
		„Alterskulturen des Mittelalters und der frühen Neuzeit“ – ein Kongress
 
Was haben die aktuellen Auseinandersetzungen 
		„Alter“ und „Altern“ mit dem Mittelalter zu tun? So haben sicherlich 
		einige unserer Leserinnen und Leser gefragt, als sie die neueste Ausgabe 
		des LernCafe gesehen haben. Aber, so sollte sich in den letzten Tagen 
		herausstellen, waren die Redakteurinnen der LernCafe-Redaktion mit 
		dieser Idee nicht allein, wenn auch unbeeinflusst durch die nachfolgende 
		Information:
		
		Kongress „Alterskulturen des Mittelalters und der frühen Neuzeit“
		Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit der
		Österreichischen Akademie der Wissenschaften
		16. – 18. Oktober 2006, Donau-Universität Krems
		
		Denn natürlich war diese Konferenz lange im Voraus geplant, aber 
		eben nicht im Terminkalender unserer RedakteurInnen. Es war somit für 
		die Redaktion eine interessante Frage einmal nachzuspüren, und den 
		Leserinnen und Lesern des LernCafe auch weiterzugeben, was es mit diesem 
		Thema bei den Wissenschaftlern auf sich hat.
		
		Aktuelle Anknüpfung
		Die WissenschaftlerInnen wollten ganz bewusst an die aktuelle 
		Auseinandersetzung mit „Alter“ und „Altern“ anknüpfen und sich der 
		Thematik  in historischer Perspektive für den Zeitraum vom 13. bis zum 
		17. Jahrhundert annähern. Ausgangspunkt waren die scheinbar so 
		vertrauten Begriffe „Alter“, „Alt-werden“, „Alt-sein“. Wie wir aber alle 
		mittlerweile wissen, sind sie sehr viel vielschichtiger und angesichts 
		heterogener Realitäten im Wandel begriffen. Zu den neueren Begriffen 
		zählt der der „Alterskulturen“. Er umfasst gleichermaßen Vorstellungen 
		vom Alter und von alten Menschen (Bilder, Zeichen, Stereotype) wie auch 
		die Vielfalt von Lebenswirklichkeiten und Selbstwahrnehmungen im 
		jeweiligen gesellschaftlichen Kontext, so im Text der Ausschreibung zum 
		Kongress nachzulesen.  Diese relative Offenheit des Begriffs bietet denn 
		auch den Zugang für die Historiker. Sie wollen eine historische Analyse 
		durchführen und die Frage nach Kontinuität und Wandel im Umgang mit dem 
		Alter und mit alten Menschen stellen.
		
		Themen
		ReferentInnen aus verschiedensten Disziplinen der 
		Kulturwissenschaften (Anthropologie, Germanistik, Geschichte, 
		Kunstgeschichte, Medizingeschichte, Volkskunde) wollten in Krems vor 
		allem die Aspekte Wahrnehmung – Modelle –Bewältigung im Mittelalter und 
		in der frühen Neuzeit  beleuchten. Der Bogen sollte sich spannen sich 
		von den „alten Helden“ und „alten Weibern“ der Dichtung über 
		lebensverlängernde Mittel und die Arbeit der alt gewordenen kreativen 
		Elite der Renaissance bis zu Albrecht Dürers Blick auf das eigene Alter. 
		Abgerundet werden sollte das auch in früheren Jahrhunderten diskutierte 
		und äußerst ambivalent wahrgenommene Thema des Alters als ein 
		Lebensabschnitt zwischen Weisheit, Würde, Last und Krankheit durch einen 
		Vortrag des Instituts für Alternsforschung in
		Innsbruck (ÖAW) über die biologischen Mechanismen des Alters aus
		gegenwärtiger Sicht.
		
		Informationen
		Wer sich ausführlicher über die einzelnen Kongress-Themen bzw. 
		–Vorträge interessiert, der findet ein informatives und mit zwei schönen 
		Einblattholzschnitten versehenes Programm im Internet
		
		
		http://www.imareal.oeaw.ac.at/seiten/events/alterskulturen.pdf 
		
		
		
		Zur Druckdatei