Ausgabe Nr. 35                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
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Wissenschaftlich beleuchtet:
„Alterskulturen des Mittelalters und der frühen Neuzeit“ – ein Kongress

 

                                                                        von Ellen Salverius-Krökel

Was haben die aktuellen Auseinandersetzungen „Alter“ und „Altern“ mit dem Mittelalter zu tun? So haben sicherlich einige unserer Leserinnen und Leser gefragt, als sie die neueste Ausgabe des LernCafe gesehen haben. Aber, so sollte sich in den letzten Tagen herausstellen, waren die Redakteurinnen der LernCafe-Redaktion mit dieser Idee nicht allein, wenn auch unbeeinflusst durch die nachfolgende Information:

Kongress „Alterskulturen des Mittelalters und der frühen Neuzeit“
Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften
16. – 18. Oktober 2006, Donau-Universität Krems

Denn natürlich war diese Konferenz lange im Voraus geplant, aber eben nicht im Terminkalender unserer RedakteurInnen. Es war somit für die Redaktion eine interessante Frage einmal nachzuspüren, und den Leserinnen und Lesern des LernCafe auch weiterzugeben, was es mit diesem Thema bei den Wissenschaftlern auf sich hat.

Aktuelle Anknüpfung
Die WissenschaftlerInnen wollten ganz bewusst an die aktuelle Auseinandersetzung mit „Alter“ und „Altern“ anknüpfen und sich der Thematik  in historischer Perspektive für den Zeitraum vom 13. bis zum 17. Jahrhundert annähern. Ausgangspunkt waren die scheinbar so vertrauten Begriffe „Alter“, „Alt-werden“, „Alt-sein“. Wie wir aber alle mittlerweile wissen, sind sie sehr viel vielschichtiger und angesichts heterogener Realitäten im Wandel begriffen. Zu den neueren Begriffen zählt der der „Alterskulturen“. Er umfasst gleichermaßen Vorstellungen vom Alter und von alten Menschen (Bilder, Zeichen, Stereotype) wie auch die Vielfalt von Lebenswirklichkeiten und Selbstwahrnehmungen im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext, so im Text der Ausschreibung zum Kongress nachzulesen.  Diese relative Offenheit des Begriffs bietet denn auch den Zugang für die Historiker. Sie wollen eine historische Analyse durchführen und die Frage nach Kontinuität und Wandel im Umgang mit dem Alter und mit alten Menschen stellen.

Themen
ReferentInnen aus verschiedensten Disziplinen der Kulturwissenschaften (Anthropologie, Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte, Medizingeschichte, Volkskunde) wollten in Krems vor allem die Aspekte Wahrnehmung – Modelle –Bewältigung im Mittelalter und in der frühen Neuzeit  beleuchten. Der Bogen sollte sich spannen sich von den „alten Helden“ und „alten Weibern“ der Dichtung über lebensverlängernde Mittel und die Arbeit der alt gewordenen kreativen Elite der Renaissance bis zu Albrecht Dürers Blick auf das eigene Alter. Abgerundet werden sollte das auch in früheren Jahrhunderten diskutierte und äußerst ambivalent wahrgenommene Thema des Alters als ein Lebensabschnitt zwischen Weisheit, Würde, Last und Krankheit durch einen Vortrag des Instituts für Alternsforschung in
Innsbruck (ÖAW) über die biologischen Mechanismen des Alters aus
gegenwärtiger Sicht.

Informationen
Wer sich ausführlicher über die einzelnen Kongress-Themen bzw. –Vorträge interessiert, der findet ein informatives und mit zwei schönen Einblattholzschnitten versehenes Programm im Internet

http://www.imareal.oeaw.ac.at/seiten/events/alterskulturen.pdf

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