von Horst Glameyer
 
 
 
		Rolandsfiguren
		Die einst in Zünften und Gilden vereinten Handwerker und Kaufleute 
		arbeiten und wohnen längst nicht mehr in den nach ihrem Gewerbe 
		benannten Straßen, obwohl deren Namen uns über Jahrhunderte hinweg 
		erhalten geblieben sind. Eine Besonderheit stellt der hölzerne oder 
		steinerne „Roland“ dar, der in einigen nord- und mitteldeutschen Städten 
		noch immer in  Ritterrüstung mit Schild und bloßem Schwert auf dem 
		Marktplatz steht. 
		Im Mittelalter war er das Sinnbild für eine Stadt, der das Marktrecht 
		und die eigene hohe Gerichtsbarkeit verliehen wurde, ein Zeichen ihrer 
		Freiheit.
		
		Roland in Bremen
		
		Quelle: Landesamt für Denkmalpflege Bremen 
		
		Er ist wohl die älteste deutsche Rolandfigur. Seit 1404 steht er auf dem 
		Bremer Marktplatz und wurde im Juli 2004 zusammen mit dem dahinter 
		liegenden Rathaus, dessen Grundsteinlegung auch vor 600 Jahren 
		erfolgte, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. 
		Ihren Namen bekamen diese Figuren nach dem Ritter Roland, einem Paladin 
		und Neffen Karls des Großen, der am 15. August 778 bei einem 
		Rückzugsgefecht im Tal von Roncesvalles in den Pyrenäen fiel. Ihn 
		besang das französische Epos „Chanson de Roland“ um 1100, das danach 
		als „Rolandslied“ Konrads des Pfaffen in Deutschland bekannt wurde. In 
		Roland sah man im Mittelalter einen Beschützer bürgerlicher Rechte, der 
		sie zuweilen auch gegen eine kirchliche Herrschaft verteidigte. 
		
		Bad Bederkesa
		Im Hof der Burg Bederkesa wacht erst seit 1602 auf einem Sockel in 
		seinem Harnisch, aber mit offenem Visier, ein Roland mit gezücktem 
		Schwert in der Rechten. 
		
		Das Wappen mit dem Schlüssel Petri auf rotem Grund erinnert daran, 
		dass das Amt Bederkesa 250 Jahre in bremischem Besitz war.
		Bremen und Bad Bederkesa sind nur zwei Beispiele von vielen – das 
		Mittelalter in unserer Lebenswelt entdecken und dann auch erkennen. 
		Letzteres kann man aber eigentlich nur, wenn man das, was man da sieht, 
		auch einzuordnen weiß. Und da hilft heute - nicht nur, aber immer mehr, 
		das Internet. Darüber hinaus kann man dort natürlich auch noch eine 
		Menge anderer Dinge finden, die sich mit dem ursprünglichen Thema 
		wiederum verknüpfen lassen. 
		
		
		
		Links
		Rathaus und Roland in Bremen – Welterbe der Menschheit
		www.rathaus-bremen.de
		unesco heute online Nr. 6 – 7/2004
		Rathaus und Roland in Bremen repräsentieren die Entwicklung der Hanse
		www.unesco-heute.de
		Schätze der Welt   Bremen Rathaus und Roland in Bremen
		
		www.schaetze-der-welt.de 
		Bad Bederkesa
		
		www.bad-bederkesa.de