von Hildegard Keller
		
		Screenshot von der Website
		
		Die Fuggerei  gilt als die älteste Sozialsiedlung der Welt. Als 
		reichster Mann hatte Jacob Fugger zeitgemäße Gründe für seine 
		Wohltätigkeit.
		Das idyllische Bild der Siedlung sollte aber nicht darüber 
		hinwegtäuschen, dass hinter den Fassaden Armut und Bedürftigkeit wohnen. 
		Denn unverschuldete Armut war und ist eine der Voraussetzungen, um hier 
		das Wohnrecht auf Lebenszeit zu bekommen.
		Eine ganze Reihe sehr guter Webseiten geben ein beredtes Bild von der 
		Familie der Fugger.
		
		Ursprung  der Fuggerei 
		 
		Die Wurzeln der Fuggerei liegen im Mittelalter, wenn auch die 
		„Stadt in der Stadt“ erst 1521 von Jacob Fugger ihrer Bestimmung 
		übergeben wurde. Er galt damals als reichster Mann der Welt.
		Viele reiche Menschen beruhigten im Mittelalter ihr religiöses Gewissen 
		durch wohltätige Werke. Stiftungen und andere Spenden (z. B.Ablasshandel 
		der katholischen Kirche) sollten vor den Höllenqualen bewahren und eine 
		gute Ewigkeit garantieren. Für die Armen bedeuteten und bedeuten die so 
		entstandenen sozialen Einrichtungen eine große Hilfe zur Bewältigung 
		ihres harten und kargen Alltags – auch noch heute.
		
		
		
		Die Fugger kommen 
		Waren- und später Geldhandel führten besonders zwei Familien in 
		Augsburg zu Macht und Reichtum. Sie wurden prägend für die 
		wirtschaftliche, kulturelle und auch religiöse Entwicklung der Stadt 
		Augsburg. So ist Augsburg bis heute die Stadt der Fugger und 
		Welser.
		Durch ihre weitreichende Macht haben die Fugger Augsburg zu einer 
		Weltstadt gemacht. Bereits im 13. Jahrhundert freie Reichsstadt, drückte 
		in dieser Zeit Italien in hohem Maße dem Leben im Norden seinen Stempel 
		auf. Im späten Mittelalter (ca. 1198 – 1500) traten ab 1367 die Fugger 
		auf den Plan.
		
		Vom Weber zum Bankier 
		1367 ist ein Weber mit Namen Fugger erstmals als Neubürger in 
		Augsburg erwähnt.
		Bereits zwei Generationen später sind „die Fugger“ ein reiches, 
		einflussreiches Geschlecht. Selbst der Kaiserhof kann nur durch hohe 
		Geldzuwendungen von Seiten der Fugger  seine Pläne verwirklichen.
		Ihre Verbindungen. gehen weit über Europa hinaus bis in den Orient. 
		Orientalische Händler kamen so auf der alten Via Claudia bis nach 
		Augsburg. Eine frühe Art der Globalisierung!
		1486 bezeichnet der Augsburger Rat die Firma der Fugger als Bank. Ab 
		1500 werden die Augsburger Fugger die Bankiers der Päpste, finanzieren 
		die päpstliche Schweizergarde. An der Schwelle zur Neuzeit entstanden 
		durch sie Kulturschätze, die bis heute einmalig sind. Mittelalter und 
		Renaissance reichen sich in 
		Augsburg über die Fugger die Hände.
		
		Die Fuggerhäuser
		Besonders in der heutigen  Maximilianstraße finden wir Baudenkmäler, 
		die Augsburg als Stadt an der Nahtstelle vom Mittelalter zur Neuzeit 
		ausweisen.
		Im Jahre 1512 ließ Jakob Fugger der Reiche an der in jener Zeit 
		wichtigen Via Claudia (heute Maximilianstraße) zwei Häuser errichten: 
		Eine Stadtresidenz und ein Lagerhaus. Die Pläne dazu entwarf er selbst 
		nach Notizen, die er bei seinen Italienreisen angefertigt hatte.
		Die Fassade zeugt vom Reichtum der Fugger; denn die Gebäudesteuer wurde 
		damals nach der Länge der Frontfassade berechnet. Der Komplex umfasst 
		vier Innenhöfe: Den Damen-, den Zofen-, den Serenaden- und den 
		Reiterhof. Diese sind mit Arkaden und Wasserbecken ausgestattet. Mosaike 
		und toskanischer Marmor erinnern an Italien.
		
		Wohnen – gestern
		Wie eine Insel liegt die Fuggerei nur wenige Meter vom Stadtzentrum 
		entfernt. Die Bewohner der Fuggerei hatten früher pro Jahr einen 
		Rheinischen Gulden als Miete zu zahlen, 
		Voraussetzungen für das Wohnrecht in der Fuggerei waren:
		    - unverschuldete Armut und Bedürftigkeit
		   -  katholische Glaubenszugehörigkeit
		   -  Augsburger Bürger sein. 
		Jeder Bewohner der Fuggerei war verpflichtet täglich ein Vater Unser, 
		ein Ave Maria und das Glaubensbekenntnis für die Wohltäter zu beten.
		
		Wohnen – heute
		
		
		Quelle: Wikipedia
		Auch heute werden die Wohnungen in der Fuggerei nach den 
		genannten Grundsätzen vergeben. Allerdings beträgt die Jahresmiete  
		heute 88 Cent. Und Gebete und Ave Maria sind eigentlich auch noch nicht 
		aufgehoben.
		Jede der 142 Wohnungen hat 3 Zimmer mit insgesamt 60 qm. Die Wohnungen 
		sind modernisiert und in einem Top-Zustand. 
		Das Gemeinschaftsleben wird durch Feste und eine Gemeinschaftshalle 
		gepflegt. Um 10 Uhr abends werden die 4 Zugangstore geschlossen. Für 10 
		Cent kann zu späterer Stunde Einlass gewährt werden.
		Seit 2005 ist beim Besuch der Fuggerei Eintritt zu zahlen, da die Erlöse 
		aus dem Holzgeschäft der Fugger nicht mehr zur Unterhaltung und 
		Renovierung der Fuggerei ausreichen.
		
		Links
		Über die Fugger ist auf zahlreichen Webseiten Interessantes und 
		Informatives zu finden. Die aufgeführten Links sind nur eine kleine 
		Auswahl.
		
		http://www2.augsburg.de/index.php?id=933 
		http://www.fugger.de/ 
		
		http://www.monumente-online.de/05/04/leitartikel/02_wohnsiedlungen.php?seite=3
		
		http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2005/12/30.jhtml 
		
		http://www.der-koenigsmacher.de/
		
		