
		Screenshot der Website
		
		Der Sachsenspiegel gehört zu den bedeutendsten mittelalterlichen 
		Rechtsquellen und ist eines der denkwürdigsten Prosawerke des gesamten 
		Mittelalters. Und das gibt es jetzt im Internet, in seiner ganzen 
		Pracht. Pracht deswegen, weil der Sachsenspiegel in vier 
		Bilderhandschriften überliefert ist, und das ist eben fast 
		gleichbedeutend mit Pracht. Denn auch Rechtsaufzeichnungen kann man mit 
		Bildern versehen. Im Mittelalter hatten diese Bilder darüber hinaus auch 
		eine Funktion. Und wie kommt so eine Handschrift ins Internet? Und was 
		kann man da sehen? Das erfahren Sie hier - wenn Sie denn so viel 
		Wunderbares ertragen können.
		
		Was ist der Sachsenspiegel?
		In aller Kürze, ausführlichere Erläuterungen sind auf der hier 
		vorgestellten Website nachzulesen - die Rechtsaufzeichnungen enthalten 
		sächsisches Recht, es geht hier besonders um die lehnsrechtlichen und 
		bäuerlichen Rechtsverhältnisse. Es geht aber auch um die Staatspraxis 
		der Zeit, um ehegüter- und erbrechtliche Vorschriften, Direktiven über 
		mittelalterliche Gerichtsverfahren sowie über Verbrechen und Strafen. 
		Sonderinteressen wie z. B. von Juden werden berücksichtigt und sogar 
		eine einfache Straßenverkehrsordnung ist im Sachsenspiegel vorhanden. 
		Besonders bemerkenswert ist die enge Verzahnung von Text und Abbildung. 
		Diese Bilderhandschriften befinden sich heute in Heidelberg, Oldenburg, 
		Dresden und Wolfenbüttel.
		
		Digitalisierung
		Die Wolfenbüttler Handschrift ist im Rahmen eines 
		Gemeinschaftsprojekts „Digitalisierung historischen Kulturguts – 
		Sachsenspiegel_online“ der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (HAB) 
		und der Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel (FH-WF) nun online 
		zugänglich gemacht worden. Man erhebt den Anspruch „historisches 
		Kulturgut Forschern aus aller Welt sowie einer breiten Öffentlichkeit 
		zugänglich“ zu machen. Schaut man sich die Webseiten an, kann man 
		unschwer die Möglichkeiten der digitalen Reproduktion mit Hilfe des 
		elektronischen Mediums erkennen – eine prachtvolle Bilderhandschrift. 
		Und wie viel mehr dieser Pracht mag in unseren Bibliotheken vor sich hin 
		schlummern.  Über die Informationsseite, zu erreichen über die 
		Startseite, kann man auch zur Technik etwas erfahren.
		
		Was zu sehen ist
		
		Quelle: Wikipedia
		
		Zunächst einmal Text, mittelhochdeutsch und 776 Bildstreifen auf 86 
		Blättern. Text und Bilder können angesehen werden – das 
		Mittelhochdeutsche wird übersetzt, die Bilder werden erläutert. Über 
		einen Index kann man aber auch selber suchen. Am besten man startet 
		seinen ersten Ausflug in diese mittelalterliche Welt auf der Startseite 
		mit einem Klick auf „Browser“. In einem neuen Fenster öffnet sich eine 
		erste Buchseite.  Links die Buchseite, darunter die Möglichkeit zu 
		blättern, und links kann über die drei bzw. vier Button Info, Volltext, 
		Schlagworte und Inhaltsübersicht Verschiedenes der Buchseite dargestellt 
		werden. Der Text z.B. kann auf mittelhochdeutsch oder in der Übersetzung 
		angezeigt werden. 
		
		
		
		Bilder!
		Die Bilder werden per Schlagwort erklärt. Zu jedem Bild gibt es 
		nämlich verschiedene zu erklärende Begriffe aus dem mittelalterlichen 
		Rechtswesen. Ein deutlicher Hinweis auf die Macht und Notwendigkeit von 
		Bildern in dieser Zeit. Jeder Begriff wiederum kann angeklickt werden 
		und im Bild auf der alten Buchseite wird dieser Bereich angezeigt. 
		Versuchen Sie es doch einfach mal mit Bild 48 und Folio 9v. Allein auf 
		dieser Seite erhalten Sie 11 Begriffe, die alle im Bild zu sehen sind – 
		wenn man es denn weiß, sich mit dem mittelalterlichen Recht und am 
		besten dem Sachsenspiegel auskennt. Es ist ein Pracht an Bildern, aber 
		auch eine Pracht an Wissen, Entdecken und Erkennen.
		
		Zum Beispiel
		
		Quelle: Wikipedia
		
		Der Autor dieses Rechtswerkes, bzw. der Übersetzer des 
		lateinischen Werkes, Eike von Repgow, ist auf dieser Seite als 
		Schlagwort genannt. Und richtig, er findet sich, nach dem Klick auf den 
		entsprechenden Link, in einem Rahmen auf der Buchseite. In seiner 
		Beschreibung erfahren wir gleich auch was zu seiner Kleidung. Oder dies: 
		Ganz oben im Bild sitzen Konstantin und Karl der Große. Klickt man dann 
		noch auf die doppelt genannten Begriffe „Kaiser“, dann erfährt man über 
		den eingeblendeten Text, dass es sich um Kaiser Konstantin bzw. Karl den 
		Großen handelt, auf die das Recht zurückgeführt wird. Mit überschlagenen 
		Beinen sowie goldener Lilienkrone und goldenem Zepter. Langer goldener 
		und gegürteter Rock, gefütterter Mantel und Beinlinge. Hätten Sie’s 
		gewusst?
		
		Systematisch erkunden
		Natürlich kann man auch anders diese Webseite erkunden, 
		systematischer eben. So kann man sich erst die Erläuterung zum Projekt, 
		die Hilfe für die Nutzung der Seiten und eben sehr viel Informationen 
		zum Sachsenspiegel selbst, der Sprachen und der Übersetzung ansehen. 
		Vielleicht ist es besonders interessant mehr zu erfahren über den engen 
		Zusammenhang zwischen Bild und Text. Die Navigation ist selbsterklärend. 
		Am besten schauen Sie selbst.
		Hinweisen sollte man natürlich auch noch auf die dahinter liegende 
		Datenbank, in der natürlich gesucht werden kann, per Index oder 
		Volltextsuche. Für die Fachleute eine große Hilfe. Sieht man sich auch 
		als Nicht-ExpertIn einige dieser Schlagworte an, dann erhält man einen 
		Eindruck auch von der Lebenswelt Mittelalter. Um wie viel mehr erst von 
		Texten und Bildern.
		
		Suchen und finden
		Natürlich bietet eine Webseite, die natürlich vorrangig für 
		Fachleute gemacht ist, eine adäquate Suche auf allen Unterseiten. 
		Dennoch erfährt und lernt man auf eine sehr spannende Art und Weise sehr 
		viel, wenn man einfach von der ersten bis zur letzten Seite 
		durchblättert und sich festliest und festsieht an der Fülle. Am Ende 
		wird jeder, ob interessierter Laie oder Experte, so wage ich zu 
		behaupten, fasziniert sein von dieser bedeutendsten mittelalterlichen 
		Rechtsquelle. Eine tolle Webseite!
		
		Link
		Die Webseite finden Sie hier
		
		http://www.sachsenspiegel-online.de 
		
		