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Schmied, Kunstschmied

                                     von Hildegard Keller

Schmied ist ein uraltes Handwerk, bei dem Metalle im Feuer geformt werden. Zunächst wurden Bedarfsgegenstände hergestellt. Doch das Berufsbild wandelte sich stetig. Die kunsthandwerkliche Formgebung stand und steht heute im Vordergrund.

 

Geschichtliches
Das Schmiedehandwerk ist bereits in der Antike nachweisbar. Einen Höhepunkt erreichte es in der Bronze- und Eisenzeit. Im 11. und 12. Jahrhundert wurden vor allem Gitter, Beschläge, Kaminböcke, Beschläge, Leuchter und Laternen gefertigt. Im 16. Jahrhundert wurden die Deutschen bekannt durch ihre vielseitigen Waffen.
Im Barock und Rokoko waren Chorgitter, Balkon- und Treppengeländer besonders gefragt. Erst im 20. Jahrhundert wurde das Schmiedehandwerk wieder zu hochwertigen Werkstücken motiviert, die die „Handschrift ihres Meisters" trugen. Die ersten Wirtshausschilder allerdings, die sich zu einem besonders künstlerischen Zweig der Schmiedekunst entwickelten, stammen bereits aus der Zeit des Barock und Rokoko.

Spezialisierungen

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Amboss eines Hufschmiedes, gemeinfrei

Mit den größer werdenden Ansiedlungen wurde es erforderlich, dass sich der Universalhandwerker Schmied den wachsenden Bedürfnissen anpasste. Ein guter Schmied musste in der Lage sein, der Nachfrage nach verschiedensten Gegenständen zu entsprechen. Neben Gebrauchsgegenständen fertigte er bald Waffen, Werkzeuge, Messer, Knöpfe, Schließen. Neigungen und Begabungen führten zu immer größerer Spezialisierung:
Genannt seien der Hufschmied, der Grobschmied, der Kettenschmied, der Kunstschmied, der Gold- und der Silberschmied.
Heute kennen wir vor allem den Hufschmied und den Kunstschmied. Ersterer ist den meisten bekannt, vor allem Reitern und Pferdeliebhabern; denn er sorgt für das „gute Schuhwerk" der Huftiere. Der Kunstschmied arbeitet meist mit mehreren Mitarbeitern in einer größeren Werkstatt, wobei einzelne oft ihr Spezialgebiet haben.

Die Dorfschmiede

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Dorfschmiede um 1890, gemeinfrei

Die Werkstatt eines Schmiedes bezeichnet man als Schmiede. In ihr werden schmiedbare Metalle geformt und ihre Oberfläche verändert. Die handwerkliche klassische Schmiede gehörte früher zu jedem Dorf. Ihr wichtigster Teil war die Esse, in der das Feuer loderte, das mit Hilfe des Blasebalgs auf Temperaturen bis zu 250 Grad C gebracht wurde. Hammer und Amboss waren weitere Werkzeuge, die zur Dorfschmiede gehörten. Wir kennen in unserem Sprachgebrauch noch den Ausdruck „Mit Hammer und Amboss", wobei allerdings nicht mehr die Handarbeit des Schmiedes gemeint ist. In der klassischen Schmiede wurde das glühende und damit weiche Metall auf dem Amboss durch gezielte Hammerschläge in Form gebracht.

Traditionsschmiede

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Feiner Caspari Meisterrolle

Die „Feiner GmbH" ist ein moderner Betrieb, der aus einer traditionellen Schmiede entstanden ist. Mit der Übernahme der Schmiede von seinem Lehrherrn legte Kaspar Feiner 1906 den Grundstein zum Familienbetrieb.

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Wetterhahn, Quelle Schmiedekunst Feiner

Urkundlich erwähnt wird die Schmiede 1804 erstmals als Hammerschmiede. Heute arbeitet die Familie in der vierten Generation in der Kunstschmiede „Design in Metall" Die große Auswahl an Produkten und ihre vielseitige Gestaltung geben Zeugnis von dem großen Engagement der Familienmitglieder.

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Grabkreuz, Quelle Schmiedekunst Feiner:

Ob für den Außen- oder Innenbereich eines Hauses etwas Besonderes gesucht wird, das Geschäftshaus (die Wirtschaft) ein Schild als Blickfang benötigt oder das Andenken an einen Verstorbenen mit einem individuell gestalteten Grabkreuz wach gehalten werden soll, in der Kunstschmiede Feiner gibt es die Auswahl.(Siehe Link)

Links

Traditionsmühle Feiner

Nürnberger Handwerkerhof
 

Geschichte der Schmiedekunst

Der Handwerker Schmied, guter Ein- und Überblick

Der Schmied von Jüterbogk, eine Sage

 
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