28 Mrz 2011
Freiwilligenprojekte in Volterra
Mittwoch, 23.3.2011
IlseFodil
Nachdem wir inzwischen in Florenz gut angekommen, bestens untergebracht und von und bei Cesvot bestens eingefuehrt wurden, begann heute unser 1. Arbeitstag.
Auf unserem Plan stand zwar 8.oo Uhr, aber wir wurden “freundlichst” gebeten, den Bus, Linie 57 am HBF beeits um 7.oo Uhr zu nehmen. Wir fuhren also, in aller Herrgottsfruehe nach Sesto Fiorentino, in der Naehe von Florenz zur Freiwilligen Organisation Auser, wo uns Maria erwartete und uns einigen Mitarbeitern vorstellte.
Etwas spaeter chaufierte uns Maria in einem Kleinbus vom Freiwilligenverband Auster nach Volterra. Unterwegs nahmen wir noch Pierra und Licia mit in unser Fahrzeug auf.
Wir fuhren durch eine schoene toskanische Landschaft und erreichten gegen 11.oo Uhr Volerra, eine alte roemische Stadt mit etruskischen Wurzeln, malerisch auf und zwischen Huegeln in ca. 600 m Hoehe gelegen. Dort angekommen , trafen wir einige Frauen, die uns Ihre Freiwilligenarbeit vorstellten.
Zunaechst besuchten wir ein
inovatieves, in Italien wohl einmaliges und von Cesvot gegruendete soziales Project “New World”.
Psychisch Kranke haben mit Sozialarbeitern bzw. Betreuern groessere Agrarflaechen angelegt , um dort Biogemuese anzubauen , welches in einem “eigenen” Laden im Zentrum von Volera verkauft wird. Fuer die chronisch Kranken, die sich an dieser Freilufttaetigkeit beteiligen , ist dies eine wirkungsvolle Therapie . Zu erwaehnen ist noch, dass interessanterweise die einheimische Bevoelkerung vom Aussterben bedrohte Samen zur Weiterkultivierung vorbeibringt.
Das Buero von diesem Projekt befindet sich in der daneben liegenden Villa Giardino , ein ehemaliger Landsitz eine Marineoffiziers, der mit Hilfe der Baden Wuerttembergische Landesstifung Karlsruhe , auch durch Freiwilligenarbeit restauriert wurde und noch wird (Projekt: Leonardo da Vinci). Gleichzeitig dient das Gebaeude als Ferienhaus fuer Behinderte und Nichtbehinderte Gaeste.In der an das Gebaeude angrenzende Werkstadt finden fuer Feriengaeste Workshops statt. Es wird gemalt, gebastelt und es werden u.a. Seifen und Honig produziert und verkauft.
Das Mittagessen haben wir dann in einer in der Naehe gelegenen Kirche, ein ehemaliges kleines Kloster eingenommen, wo uns ein anderes interessante Projekt vorgestellt wurde. In Voltera befindet sich naemlich ein Schwerverbrechergefaengnis. Einige der vorher erwaehnten Freiwilligen Frauen betreuen dort Gefangene. Sie veranstalten Mal-,Theater- und Singkurse . Einige von ihnen begleiten auch Gefangene, wenn diese kurz vor Ihrer Entlassung stundenweise und auf Probe sich in Volterra aufhalten duerfen. Der in dem vorgenannten ehemaligen Kloster lebende Pfarrer wird von solchen Freigaengern arbeitsmaesig unterstuetzt. So haben an diesem Tag 2 Maenner vom Gefaengnis und 1 entlassener Haefling, der sich noch einige Zeit im Ort aufhalten muss, unser Essen gekocht und den Kuechendienst im Pfarrhaus uebernommen. Es gab Reis mit Pilzen, Kaninchen und bunten Salat. Das Essen schmeckte vorzueglich! Anschliessend zeigten uns Maria, Piera und Licia noch einige Schoenheiten von Volterra. Wir schlenderten durch die schoene Altstadt und bestaunten dieses und jenes. Nicht zuletzt bewunderten wir auch die wundervollen Alabasterarbeiten, von denen auch heute noch einige Einwohner leben.
Wir haben diesen sonnigen, jedoch sehr windigen Tag mit den interessanten Eindruecken alle sehr genossen. Als wir den Bus von Sesto Fiorentino nach Florenz erreichten war es bereits dunkel.