4 Apr 2011

Ausflug in den Sommer

Geschrieben von rkoenig

Samstag, 02.04.2011

Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir, Annemarie und Daniela aus der Slo- wakei, Maija und Marjatta aus Finnland, Heide und Wilfried, Rolf und Bärbel mit zwei PKW  in Richtung Bodensee. Unser Ziel war die Insel Reichenau. Kurzweilig gestaltete sich unsere Fahrt durch die frühlingserwachte oberschwäbische Morä- nenlandschaft mit ihren sanften Hügeln und barocken Kirchtürmen mit Gesprä-chen und Reflektionen über euro- päische Begegnungen, die Themen der Akademie-woche und über kulturelle Eigen- und Besonderheiten des schwäbischen Gastlandes und seiner Menschen.
Der See zeigte sich vor der Kulisse der Alpen  von seiner schönsten Seite in frühsom- merlich-feiertäglicher Pracht. Die Fähre brachte uns über den spiegelglatten See von Meersburg nach Konstanz, das uns mit einer Blütenpracht von Magnolien, Tul- pen, Narzissen … begrüßte. Durch die geschäftige und quirlige Stadt erreichten wir im Strom der Wochenendausflügler  und Touristen schließlich nach eineinhalb-stündiger Fahrt die Insel Reichenau.
Die altehrwürdige romanische Basilika St. Georg war unser erstes Ziel, gebaut 890 bis 896 unter Abt Hatto III., Erzbischof von Mainz und Kanzler des Kaisers Arnulf. Wir bestaunten die spektakulären, hervorragend restaurierten ottonischen Wand- malereien, ein Meisterwerk der klösterlichen Reichenauer Malschule. Sie erzählen vom Leben Jesus als dem heilsbringenden Christus.
Auf dem Uferweg entlang des Gnadensees machten wir Halt, um an den kulinari- schen Segnungen des Sees im Lädle beim Fischer Riebel  teilzuhaben.
Unser gemütlicher Spaziergang führte uns  „Zum alten Mesner“, einem Restaurant in hi- storischem Gemäuer, gerade gegenüber dem Münster St. Maria und Markus, dem einst- maligen religiösen Zentrum der Kloster-insel, und genossen dort die Gaumenfreuden  – natürlich bereitet aus frischen regionalen Produkten.
So gestärkt, setzten wir unser Kulturprogramm im klösterlichen Kräutergarten fort, der nach dem „Hortulus“, dem ersten Fachbuch für Gartenbau in Europa des gelehr- ten  Abts Walhafried Strabo angelegt wurde.
Die Frühsommersonne brachte bei unserem Eintritt in das Münster die herrlichen farbi- gen Bleiglasfenster des spätgotischen Chores zum Leuchten, dem einzigen Schmuck der ansonsten schlicht und streng gestalteten romanischen Basilika. Be- eindruckend sind die wunderbaren Sandsteinarkaden, der meisterliche offene Dach- stuhl aus Eiche und das herrliche barocke Chorgitter.
Der Rückweg zum Parkplatz führte uns durch die üppig blühende und grünende „reiche Au“, wo wir uns unterwegs noch für zu Hause mit köstlichem frischen Reichenauer Gemüse versorgen konnten.
Auf unserem Rückweg statteten wir noch Meersburg, dieser romantischen kleinen Stadt, gelegen in den Rebhängen hoch über dem Wasser, einem Sinnbild der Ro- mantik, einen Besuch ab. Sie präsentiert sich als unverwechselbare Kulisse mit ih- rem Zentrum, der trutzigen mittelalterlichen  Burg und der ausgedehnten barocken Fassade des Neuen Schlosses. In der wärmenden Abendsonne schlenderten wir die belebte Uferpromenade entlang, stiegen über Treppen und Gässchen, durch Winkel und Gewölbe hoch zur Burg und zu der von der Sonne überfluteten Schlossterrasse, wo wir den Blick über den See und das Panorama der noch vom Schnee bedeckten Alpengipfel genossen.
Erfüllt von einer Flut von Bildern und vielfältigen Sinneseindrücken stiegen wir über den mittelalterlichen Marktplatz und Stadtkern, vorbei an den mit Blumen ge- schmückten Fachwerkhäusern zurück zum Parkplatz.
Ein prächtiger Sonnenuntergang begleitete uns auf unserer Rückfahrt nach Ulm und beschied unserem Ausflug in den Sommer einen zusätzlichen und letzten Höhe- punkt.

Bärbel und Rolf-Peter König

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