5 Mai 2011

Semesterende

Geschrieben von bkoenig

Mittwoch, 4. Mai 2011

Mit der letzten Vorlesung an der Third  - Age –  University von Jyväskylä endet auch das Semester, und dies wird feierlich begangen (Anfang Mai!). Man trifft sich eine Stunde vor Vorlesungsbeginn zu Plausch, Kaffee und Pulla (einem typischen Hefegebäck für diesen Anlass), und alle haben sich in Schale geworfen. Das Wetter ist günstig, es ist nicht mehr so kalt und es regnet nicht, so sind denn schließlich nahezu dreihundert Senioren zur Vorlesung über einen Komponisten der finnischen Volksmusik gekommen, die von einem bekannten und sehr beliebten Rundfunkjournalisten gehalten wurde.
Zuvor begrüßte Merja das Auditorium, erinnerte an Maijas und Marjattas Besuch in Ulm und stellte uns offiziell diesem Publikum vor, das uns freundlich mit Beifall willkommen hieß. Nach der kurzen Begrüßung durch eine Vertreterin der Stadt begann der Vortrag, den wir konzentriert verfolgten, von dem wir aber kein Wort verstanden, und so bekamen wir eine leise Ahnung davon, wie es unseren Ulmer Gästen während der Vorträge in der Akademiewoche ergangen sein mochte. Und es blieb uns nach und nach nichts anderes übrig, als uns in die Meditation zu flüchten, ab und zu aufgeschreckt durch die wenigen musikalischen Tonbeispiele. 
Einen Farbtupfer, in der ansonsten eher spröden Veranstaltung, setzte anschließend der gemischte Folklore – Chor, bei dem wir die bunten, sehr verschiedenen alten Trachten aller finnischen Regionen bewundern konnten und in die auch eine unserer Tutorinnen, Lisa, geschlüpft war. Der musikalische Genuss fand seinen krönenden Abschluss darin, dass wir alle stehende gemeinsam ein religiöses, den Sommer beschwörendes Lied singen mussten  (im Gegensatz zu uns verstanden alle anderen allerdings was sie da sangen).
Ein Kontrastprogramm hatten wir schon vorher durch die Einladung von Ria in das Multikultur – Zentrum im “Gloria” erlebt. So bunt wie die Kleider waren auch die Hautfarben der Besucher hier. In dem Gewimmel und Durcheinander fand sich bald auch jemand, der uns herzlich begrüßte und uns gleich zu essen und zu trinken anbot. Die Hauptattraktion dieser Veranstaltung, weswegen wir eingeladen worden und gekommen waren, bestand in einem Gitarrenkonzert dreier ernsthafter junger Männer, u.a. Rias Sohn, die um zwölf Uhr ihr Konzert eröffnetenSpanische Klänge, was aber nur von wenigen Besuchern bemerkt wurde, da es durch ein ständiges Kommen und Gehen, ein Durcheinander von Küchengeräuschen, Kinderlachen, lauten Gesprächen, herzlichen Begrüßungen übertönt wurde.
Von Ria erfuhren wir, dass das Multikulti – Zentrum vereinsartig strukturiert ist, eine hauptamtliche Leiterin hat, eine Plattform für interkulturelle Treffs und vielfältige Freiwilligenarbeit darstellt und viele Besucher mit interessanten Veranstaltungen anlockt. Vor allem für ausländische Frauen stellt das Zentrum einen willkommenen Treffpunkt dar, ganz abgesehen davon, dass man hier sehr günstige Mahlzeiten zu sich nehmen kann, die von eben diesen Frauen zubereitet werden.
Maija, unsere treue Seele, sorgte wieder einmal dafür, dass wir immer zur rechten Zeit am rechten Ort ankamen.

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