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Verändert der Mensch das Klima

Mojib Latif
Professor für Meteorologie am Leibniz-Institut für Meereskunde an der Universität Kiel

Seite 118 - 129

Moderation: Christa Grawert-Wagner

Mojib Latif: Verändert der Mensch das Klima?

Die Meldungen sind erst wenige Wochen alt: Extreme Überschwemmungen in Großbritannien und in Südostasien. In Nordostindien, Bangladesh und Nepal starben hunderte Menschen. Extreme Dürre und Hitze im südlichen Europa. Viele Hektar Waldflächen und zahlreiche Häuser verbrannten.

Mojib Latif hat seine Kapitelüberschrift „Verändert der Mensch das Klima?“ zwar mit einem Fragezeichen versehen, doch im Text gibt er selbst die Antwort. Er schreibt, dass man aufgrund von Klimaaufzeichnungen sowie statistischen Modellrechnungen heute bereits sagen könne, „dass der beobachtete Temperaturanstieg der letzten Jahrzehnte mit hoher Wahrscheinlichkeit vor allem auf den Menschen zurückgeht“. Der Mensch sei der Verursacher dafür, dass klimarelevante Spurengase in die Atmosphäre gelangten. Von größter Bedeutung sei dabei das Kohlendioxid (CO 2), das vor allem bei der Verbrennung von Erdöl, Kohle und Erdgas entsteht. Die Verweildauer von CO 2: etwa 100 Jahre.

„In der Tat zeigen Beobachtungen der letzten hundert Jahre, dass sich extreme Wetterereignisse weltweit häufen, wie von den Klimamodellen vorhergesagt.“ Und es sei genau diese Häufung extremer Wetterereignissen, die man der globalen Erwärmung zuordnen könne. Nach einem am Max-Planck-Institut für Meteorologie entwickelten Modell würde bei unveränderten Trends die globale Erwärmung bis zum Jahre 2100 bis zu vier Grad Celsius im globalen Mittel betragen. Das bedeute mehr Niederschlag im Norden, größere Dürre im Süden der Erde, intensivere Stürme im Nordostatlantik, verstärkte Westwinde. Sommer wie im Jahre 2003 würden ab 2070 im Schnitt alle zwei Jahre auftreten.

Latif, Professor für Meteorologie am Leibniz-Institut für Meereskunde an der Universität Kiel, begrüßt das 1997 vereinbarte Kioto-Protokoll. Danach haben sich die Industrieländer verpflichtet, ihre Treibhausemissionen bis 2012 im Mittel um 5,2 Prozent zu reduzieren. Nur, die Weltmacht USA, die aufstrebenden Staaten Indien und China verweigern sich diesem Programm. Der Wissenschaftler mahnt: „Um gravierende Klimaveränderungen in den nächsten 100 Jahren zu vermeiden, müsste der Ausstoß von Treibhausgasen auf einen Bruchteil (weniger als fünf Prozent) der heutigen Ausstoßes bis zum Jahr 2100 reduziert werden.“ Latifs Empfehlung: Umbau der Wirtschaft in Richtung erneuerbare Energien. Vorsorge zu treffen sei insgesamt billiger als die Klima bedingten Schäden durch Wasser, Dürre und Sturm.

Nachtrag: Laut Der Spiegel, Nr. 32, belegen Daten, gewonnen im Physikalisch-Meteorologischen Observatorium Davos, dass die Sonne nicht ursächlich für die Erwärmung der Erde ist.

6. August 2007