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Das Grand Design der Klimapolitik

Hans-Jochen Luhmann
Leiter der Abteilung für Grundsatzfragen am Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie, Herausgeber von Gaia

Seite 130 - 158

Moderation: Christa Grawert

Misserfolge und Desaster sind die hervorragenden Merkmale der bisherigen Klimapolitik. Das zeigt Hans-Jochen Luhmann, Leiter der Abteilung für Grundsatzfragen am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, in seinem Beitrag nüchtern auf. Er untersucht die vormals gesetzten Absichten der Klimapolitik, das bisher Erreichte und formuliert Ziele. Seine Antwort sei hier vorneweg angefügt: „Die Lösung ist durch ein paradoxe Formel nur zu beschreiben: Eine Lösung des Klimaproblems wird es nur geben, wenn es nicht isoliert als KLIMA-problem fokussiert wird, sondern in einem Verhandlungssetting anvisiert wird, in dem es um mehr als um das Klimaproblem allein geht.“
20 Jahre Klimapolitik hätten die Differenz zwischen Erreichtem und Ziel anwachsen lassen, so Luhmann. Die Industriestaaten sollten aufgrund ihrer ökonomischen Potenz, ihrer technologischen Führerschaft „und last but noch least wegen ihrer historischen Verantwortung“ Schritte zur Entlastung des Klimas einleiten. Erst dann sollten als zweiter Schritt die Entwicklungsländer nachziehen. Das sei eine stillschweigende Vereinbarung zwischen Nord und Süd gewesen.
Aber statt die Emissionen zu vermindern, hätten die Industriestaaten beim Ausstoß noch zugelegt. Andrerseits zeigt der Wissenschaftler, dass auch die nicht-energiebedingten Emissionen, wie von Methan und Lachgas, in größerem Maße als angenommen steigen. Diese beiden Gase sind landwirtschaftlichen Ursprungs und sind dominant in den Entwicklungsländern. Also müssten beide Seiten einvernehmlich die Probleme angehen. Aber: Die USA befürchteten wirtschaftliche Nachteile auf dem Weltmarkt, wenn sie als Klimavorreiter agierten, aber die Entwickungsländer (vor allem China) keinerlei Klima-Verpflichtungen eingingen. Luhmann konstatiert: „Was die US-amerikanische und die chinesische Führungen klimapolititsch gesehen anstellen, ist ein ‚Spiel zu Lasten Dritter’ – wobei ‚Dritter’ mit ‚aller’ zu übersetzten ist.“
Konstruktive Kritik äußert Luhmann hinsichtlich der von der Politik oft skizzierten Klimamodelle. Das seien wie jedes Modell nur Partialmodelle. Aber Treibhausgase seien nicht nur energetisch, sondern auch chemisch und biologisch wirksam. Dies könne zu Änderungen von Eigenschaften des Erdsystems führen. Beispielsweise sei zu fragen, wie die Mikroorganismen in den Weltmeeren reagierten, die bislang für die Umwandlung von Kohlendioxid in Kalziumkarbonat und dessen Abtransport in den Tiefenozean sorgten.

Luhmanns Fazit sei wiederholt: Es geht mehr als um das Klimaproblem alleine.

Nachtrag: Im Dezember findet auf Bali die nächste internationale Klimaschutzkonferenz statt.