Abschlussveranstaltung des Europaprojektes “Tell me about….

Isa Höhne


Erzählen Sie von Ihrem Engagement, Ihrer ehrenamtlichen

Tätigkeit“

vom 6.Juni bis 9. Juni 2012 in Ljubljana

Nach einer fast zwölfstündigen Bahnfahrt von Berlin nach Ljubljana waren wir, d.h. die beiden Projektleiter; Claudio Cassetti und Herbert Spindler, Rolf Wilhelmsen als PC-Spezialist und ich, die Vertreterin der Redaktion des Wortspiegel, vom ersten Eindruck der Stadt etwas enttäuscht. Rund um das Bahngelände kleine graue Mehrfamilienhäuser, dahinter ebenfalls graue Hochhäuser mit dem Charme von Balkonen mit Wäschetrocknung.

Ein Taxi brachte uns ins Hotel, einchecken und schnelles Frischmachen, dann ging es sofort in ein Restaurant zum Abendessen. Dort saß das Gros der Teilnehmer schon an den langen, edel eingedeckten Tischen und sah uns erwartungsvoll entgegen. Die Begrüßung, besonders mit der großen Gruppe der Polen war überaus herzlich. Ich glaube, ich habe in so kurzer Zeit noch nie so viele Leute umarmt, dabei konnten wir uns nicht mal verständigen, sie sprachen kein Deutsch, kein Englisch und ich kein Polnisch und auch nur minimal Englisch. Wir fühlten uns wie sehr gute Bekannte, Skype-Konferenzschaltungen im Vorfeld machte das möglich.

An das Menü kann ich mich kaum erinnern. Es wurde für mich zur Nebensache. Obwohl mir die meisten der Teilnehmer unbekannt waren, neben uns saß die kleine Gruppe aus Ulm, gegenüber hatten die Teilnehmer aus Wien Platz genommen und sofort entwickelten sich anregende Gespräche über woher, über das Engagement, usw..

Die beiden Arbeitstage waren angefüllt mit Vorträgen und Besichtigungen rund um das Thema; Freiwilligenarbeit und einen Workshop, in dem jeder Teilnehmer zu einem Thema der freiwilligen Arbeit sich schriftlich äußerte.

Ich hatte mir z.B. die Arbeit einer Ulmerin herausgepickt, die Kinder mit Migrationshintergrund anregt, anleitetet und sie so befähigt Stadtführungen in deutscher Sprache anzubieten. Ein Projekt das mich fasziniert und bei dem auch die Schüler mit Feuereifer dabei sind.

Ein Vortrag, reich bebildert gefiel mir sehr gut. Es berichtete eine angehende Ärztin von ihrem freiwilligen Engagement in Afrika.

Wir besuchten ein Nachbarschaft – Jugendzentrum, das mannigfache Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche anbietet und von einem jungen Team unentgeltlich geleitet wird. Man sah ihnen die Freude an ihrer Arbeit förmlich an.

Für mich persönlich war der Besuch der „Slowenischen Universität des Dritten Alters“ ein besonderes Erlebnis. Das Zusammenleben der Generationen, voneinander lernen und zusammen kooperieren. Das Wissen älterer Menschen ist ein Pfund mit dem man wuchern sollte!

Am Spätnachmittag brachte uns eine geräumige Kabine der Zahnradbahn hinauf zum Schloss und gab gleichzeitig einen fantastischen Blick auf die Stadt frei.

Nach der sachkundigen Führung nahmen wir dann alle an drei großen runden, weiß eingedeckten Tischen im Burghof Platz. Das Ambiente sehr stimmungsvoll, romantisch, unterstrichen durch die Kerzenbeleuchtung und das Essen genügte höchsten Gourmetansprüchen. Wir waren begeistert und empfanden diesen letzten Abend als den absoluten Höhepunkt der Tagung.

Adressen wurden ausgetauscht und die Zukunft wird zeigen, ob wir auch im Kleinen den Europäischen Gedanken weiter tragen wollen.

Das allgemeine Fazit; wir haben uns gefreut, dass wir diese Tage erlebten und können uns nur überaus herzlich bei den Organisatoren bedanken, die alles so perfekt geplant hatten und uns das Gefühl gaben zu jeder Zeit und in jeder Situation gut betreut zu sein.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, der graue Eindruck der Stadt, der uns am Anfang erschreckte, hat sich keinesfalls bestätigt. Ljubljana ist eine helle, restaurierte wunderschöne Stadt. Was mir auffiel, kein weggeworfenes Papier, keine Zigarettenkippen auf der Straße und nur ganz ganz wenig Graffiti an den Wänden.

Beim Spaziergang durch die Altstadt reges Leben, gut besuchte Straßencafès, die dann entlang der Save auch mich in die Romantik eintauchen ließen. Den Eindruck, den wir dann abends gewannen, Kerzenschein auf den Tischen von fast voll besetzten Restaurants, indirekte Beleuchtung der im Hintergrund liegenden Wohnhäuser, der wird mir ewig in Erinnerung bleiben.

Alles in Allem ein großartiger Schlusspunkt hinter ein, wie ich denke, gelungenes Europaprojekt.

One Response to “Abschlussveranstaltung des Europaprojektes “Tell me about….”

  1. Hallo Isa,

    Du hast die Stimmung des Treffens gut getroffen. Es war wirklich ein unvergessliches Erlebnis.