Leben aus dem Wasser

                                     von Erna Subklew
Jeder Mensch hat sich wahrscheinlich schon die Frage gestellt: „Wie ist
alles hier auf Erden entstanden? War es wirklich so, wie die monotheistischen Religionen es darstellen, dass es eine Schöpfung gab oder haben die anderen Theorien recht?“

 

Verschiedene Theorien
Sieht man einmal von der Darstellung der Schöpfung in den monotheistischen Religionen ab, so sind die wahrscheinlich bekanntesten Theorien diejenigen, die von der Entstehung des Lebens aus dem All, aus der Höhle oder dem Wasser sprechen.
Die Wissenschaftler nehmen an, dass vor 3,8 Milliarden Jahren sich die Erde in einem Zustand befand, in dem Leben zum ersten Mal möglich gewesen wäre.
Die Theorie, dass das Leben aus dem All kommt, sagt, dass erste primitive Lebensformen durch den Einschlag von Meteoriten oder Kometen auf unsere Erde gelangten. Wie aber kam das Leben dann auf diese Meteoriten oder Kometen?
Die Theorie, dass das Leben in den Höhlen entstand, besagt, dass durch sauren Regen das Gestein außerordentlich feinporig wurde und ein Netzwerk von Röhren bildete. In diesen Röhren entstanden organische Moleküle, die den Ursprung des Lebens bildeten.

Leben aus dem Wasser
Die meisten Wissenschaftler, so schreibt die Biologin U. Schmitt im Spiegel, halten die Theorie, dass das Wasser die Wiege des Lebens ist, für die wahrscheinlichste. Als Geburtsort wird der Grund des Meeres angenommen, dort wo die Erde Risse hat, aus denen das kochende Wasser hochschießt. In die Ritzen abgesacktes Wasser steigt als Säure wieder empor und löst Mineralien aus dem Gestein. Noch heute wachsen in den unwirtlichen Geysiren  Islands Archäbakterien.
Der Meeresforscher K. Stetter hat dort als kleinstes Lebewesen den „reitenden Urzwerg“, ein Archäbakterium gefunden.
Andere Forscher, so W. Martin (Uni Düsseldorf) und M. Rusell (Glasgow) meinen dagegen, dass sich das Leben auch in „Brutzellen“ aus Eisen und Schwefel entwickelt haben könnte. Auf dem Meeresboden seien die dort entstandenen Reaktionsprodukte zurückgehalten worden. Aus ihnen sind dann die Grundbausteine des Lebens entstanden. Aus den angesammelten Biomolekülen entwickelten sich die ersten biologischen Zellen.

Erste Lebensspuren
Die ältesten Fossilien, die bisher gefunden wurden, sind 3,5 Milliarden Jahre alt. Sie stammen wahrscheinlich aus den Meeren des Archaikums und werden Cyanobakterien, Blaualgen, genannt. Allerdings dauerte es ungefähr eine Milliarde Jahre, bis genügend Sauerstoff erzeugt war, damit auf dem Meeresgrund mit Hilfe der Blaualgen, aus deren Ausscheidungsstoff Schwefelwasserstoff, sich genügend Sulfide gebildet hatten, um eigenständige biologische Zellen zu bilden.
Die Evolution ging weiter und schuf nach langer Zeit der primitiven Einzeller höher organisierte Zellen mit einem Zellkern, die Eukaryoten.
Da die archaischen Lebewesen weich waren, findet man heute keine Spuren von ihnen.
Allerdings fand man in Südchina in Gesteinsproben winzige Embryonen, die vor ungefähr 580 Millionen Jahren auf der Erde existierten und als Urahn alles Lebens gelten können.

Das Altertum der Erde
Die Gestalt unserer Erde ist, wenn auch oft in langen Zeitabschnitten, einem ständigen Wandel unterworfen. Durch die Erdbeben und Vulkane bekommen wir auch heute noch eine kleine Ahnung davon, wie eine Veränderung der Erdoberfläche aussehen kann.
Im Kambrium sah die Erde ganz anders als heute aus. Es gab einen riesigen Südkontinent und drei weitere kleinere Kontinente. Während das Leben in den Meeren sich in Fülle entfaltete, gab es auf den Kontinenten noch kein Leben außer den Lebermoosen und Gliederfüßlern, Tierarten, zu denen die Krebse und Insekten gehören.
Das Wasser dagegen wurde bewohnt von einer Vielzahl gepanzerter Weichtiere. Die Entstehung der Panzer soll durch eine Veränderung der chemischen Zusammensetzung des Wassers entstanden sein.  Gleichzeitig gab es
Anomalocariden die sich wellenförmig durch das Wasser bewegten. Sie waren bis zu zwei Meter lang und Fleischfresser. Daneben gab es die Armfüßer (Brachiopoden) und schwammähnliche Tiere bildeten große Riffe.

Im Ordovizium
Allmählich begannen auch die ersten vielzelligen Pflanzen das feuchte Land zu erobern. Diese Gewächse kamen aus dem Süßwasser.
Die Ozeane waren zu dieser Zeit mit Schnecken und Kopffüßlern bewohnt, zu denen die Tintenfische gehören. Die ersten Fische schwammen herum. Sie besaßen zwar ein Maul, aber noch keine Kiefern. Wahrscheinlich ernährten sie sich von Planktons, wie die heutigen Riesenhaie. Es gab Seesterne, Seeigel und Korallen, Schwämme und Moostiere bildeten Riffe.
Dann kam das Eis und der Meeresspiegel sank um mindestens 50 Meter. Das größte Massensterben in der Erdgeschichte setzte ein.

Im Silur, Devon und Karbon
Die Oberfläche des Blauen Planeten veränderte sich wieder. Zwei der kleineren Erdteile vereinigten sich zu Euamerika. Im Westen und Osten des Kontinents bildeten sich die Schelfmeere, die eine Fülle von Lebewesen beherbergten. In den Meeren finden wir nun Fische, die einen Kiefer besitzen. Die ersten Wirbeltiere tauchten auf und erweiterten ihre Nahrungsgrundlage, indem sie zu Fleischfressern werden. Das Land wird grün.
Aus dem Süßwasser kommend, besiedelten im Devon die Amphibien das Festland. Der Meeresboden ist mit Seelilien bedeckt, kelchartigen Stachelhäutern.
Im Karbon entstanden mächtige Wälder auf feuchtem Grund, und die ersten Insekten summten in der Luft.
Wieder veränderte sich das Aussehen der Erde. Gegen Ende des Perms, so wird vermutet, wird die Erde erneut von einem Meteoriten getroffen. Die Kontinente verschmolzen zu einem Erdteil. Die Meere stiegen und fielen. Viele Tierarten verschwanden, nur wenige überlebten.

Eine neue Welt
Es kommt die Zeit der Dinosaurier, die riesig aber auch mausklein an Land erscheinen oder vom Land in die Ozeane steigen. Vor einigen Jahren entdeckte man in Mexiko einen Pliosaurier, der achtzehn Meter lang ist und den Kopf in der Größe eines Kleinwagens hat. Haie und Meereskrokodile schwammen im Wasser. Die im Meer lebenden Reptilien waren alle Lungenatmer und mussten, um Luft zu holen, aus dem Meer auftauchen.
Der Riesenkontinent Pangäa bricht auseinander und setzt große Teile Eurasiens unter Wasser.
Die Kreidezeit ist eine Zeit des Überganges von Alt zu Neu. In den Meeren entwickelten sich die Vorläufer der heutigem Arten: Muscheln, Schnecken, Kieselalgen. Die Fische haben jetzt ein Skelett und runde Schuppen. An Land gibt es neben den Nadelhölzern auch die ersten Blütenpflanzen.
Und wieder gibt es eine Veränderung: Im Golf von Mexiko schlägt ein Asteroid ein und wieder setzt ein Massensterben ein. Danach gibt es keine Ammoniten und Meeresreptilien mehr.

Die Säugetiere kommen
Mit dem Verschwinden der Dinosaurier ist die Zeit der Säugetiere gekommen. Im Wasser gibt es nun Wale und Delfine, an Land Pinguine und Robben.
Die Kontinente formieren sich so, wie sie sich heute darstellen.
Vor 2,5 Millionen Jahren tritt die Gattung Homo auf und vor 150 Tausend Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen. Mit seinem Erscheinen tritt eine Beschleunigung der Veränderung des Ökosystems der Welt ein.
Weiterhin ist die Erde nicht ruhig, die Kontinente schieben sich weiter auf einander zu. Es heißt, die Erde hätte noch 7 Millionen Jahre vor sich.
Wer wird als Letzter auf dieser Erde leben?

Links
Für alle, die etwas mehr über dieses spannende Thema wissen möchten, empfehle ich folgende Links:

Evolution
(Vor allem für Kinder geeignet, aber auch für Erwachsene interessant.)

Urwesen

Chemische Evolution

 
 
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