« Ältere Artikel Neuere Artikel »

5 Mai 2011

Semesterende

Geschrieben von bkoenig. Keine Kommentare

Mittwoch, 4. Mai 2011

Mit der letzten Vorlesung an der Third  - Age –  University von Jyväskylä endet auch das Semester, und dies wird feierlich begangen (Anfang Mai!). Man trifft sich eine Stunde vor Vorlesungsbeginn zu Plausch, Kaffee und Pulla (einem typischen Hefegebäck für diesen Anlass), und alle haben sich in Schale geworfen. Das Wetter ist günstig, es ist nicht mehr so kalt und es regnet nicht, so sind denn schließlich nahezu dreihundert Senioren zur Vorlesung über einen Komponisten der finnischen Volksmusik gekommen, die von einem bekannten und sehr beliebten Rundfunkjournalisten gehalten wurde.
Zuvor begrüßte Merja das Auditorium, erinnerte an Maijas und Marjattas Besuch in Ulm und stellte uns offiziell diesem Publikum vor, das uns freundlich mit Beifall willkommen hieß. Nach der kurzen Begrüßung durch eine Vertreterin der Stadt begann der Vortrag, den wir konzentriert verfolgten, von dem wir aber kein Wort verstanden, und so bekamen wir eine leise Ahnung davon, wie es unseren Ulmer Gästen während der Vorträge in der Akademiewoche ergangen sein mochte. Und es blieb uns nach und nach nichts anderes übrig, als uns in die Meditation zu flüchten, ab und zu aufgeschreckt durch die wenigen musikalischen Tonbeispiele. 
Einen Farbtupfer, in der ansonsten eher spröden Veranstaltung, setzte anschließend der gemischte Folklore – Chor, bei dem wir die bunten, sehr verschiedenen alten Trachten aller finnischen Regionen bewundern konnten und in die auch eine unserer Tutorinnen, Lisa, geschlüpft war. Der musikalische Genuss fand seinen krönenden Abschluss darin, dass wir alle stehende gemeinsam ein religiöses, den Sommer beschwörendes Lied singen mussten  (im Gegensatz zu uns verstanden alle anderen allerdings was sie da sangen).
Ein Kontrastprogramm hatten wir schon vorher durch die Einladung von Ria in das Multikultur – Zentrum im “Gloria” erlebt. So bunt wie die Kleider waren auch die Hautfarben der Besucher hier. In dem Gewimmel und Durcheinander fand sich bald auch jemand, der uns herzlich begrüßte und uns gleich zu essen und zu trinken anbot. Die Hauptattraktion dieser Veranstaltung, weswegen wir eingeladen worden und gekommen waren, bestand in einem Gitarrenkonzert dreier ernsthafter junger Männer, u.a. Rias Sohn, die um zwölf Uhr ihr Konzert eröffnetenSpanische Klänge, was aber nur von wenigen Besuchern bemerkt wurde, da es durch ein ständiges Kommen und Gehen, ein Durcheinander von Küchengeräuschen, Kinderlachen, lauten Gesprächen, herzlichen Begrüßungen übertönt wurde.
Von Ria erfuhren wir, dass das Multikulti – Zentrum vereinsartig strukturiert ist, eine hauptamtliche Leiterin hat, eine Plattform für interkulturelle Treffs und vielfältige Freiwilligenarbeit darstellt und viele Besucher mit interessanten Veranstaltungen anlockt. Vor allem für ausländische Frauen stellt das Zentrum einen willkommenen Treffpunkt dar, ganz abgesehen davon, dass man hier sehr günstige Mahlzeiten zu sich nehmen kann, die von eben diesen Frauen zubereitet werden.
Maija, unsere treue Seele, sorgte wieder einmal dafür, dass wir immer zur rechten Zeit am rechten Ort ankamen.

4 Mai 2011

Stadtrundfahrt in Jyväskylä – Auf den Spuren von Alvar Aalto

Geschrieben von rkoenig. Keine Kommentare

Dienstag, 3. Mai 2011

“Jyväskylä atmet im Rhythmus von Alvar Aalto”, mit diesem Zitat begrüßte uns unsere Stadtführerin Marija Lehtinen. Und so stellte schon der Ausgangspunkt unserer Stadtrundfahrt in Jyväskylä, der erst 1837 gegründeten Stadt, an der Merja und mehrere ihrer Comupterladies der Third – Age –  University teilnahmen, das Stadttheater, ein markantes Zeugnis des Schaffens dieses weltberühmten Architekten dar. Der ursprüngliche Handwerkerort Jyväskylä nahm in der Mitte des 19. Jh. (1858) eine spezielle Entwicklung, die auf die Initiative eines Arztes, J. V. Snellman, zurückzuführen war, der hier die erste finnisch – sprachige Schule gründete. Aus dieser Schule ging ein Seminar, schließlich eine Lehrerbildungsanstalt und in deren Folge die Universität hervor. Dies bildete die Grundlage für eine Entwicklung, die dazu führte, dass Jyväskylä heute als die Bildungsstadt Finnlands schlechthin gilt und unsere Stadtführerin berechtigte zu sagen: “Jyväskylä ist die Wiege der finnischen Kultur”.
Unser Weg führte uns durch die verschiedenen Stadtteile, beginnend mit Lutakko, einem alten Industriegelände der Holzverarbeitung, weiter nach Kuokkala, wo viele junge Familien und Studenten leben und dessen neues Wahrzeichen die mit schwarzem Schiefer verkleidete “Kristallkirche” darstellt, deren Name sich von ihrer besonderen äußeren Form ableitet. Auf dem Weg zu den verschiedenen Stadtteilen ist man ständig in Berührung mit der Natur, mit Wäldern und Seen, und es eröffnen sich ständig neue Perspektiven auf Stadt, Land und Wasser. Und überall treffen wir auf Zeugnisse des Schaffens Alvar Aaltos. Sei es ein Arbeiterhaus, die Villa eines Industriellen, oder ein “Karussellhaus”, das aus einem Wettbewerb für eine Zeitschrift entstanden ist. 
Den Höhepunkt auf den Spuren Alvar Aaltos, der auch einer im Schaffen des Architekten darstellt, war das kommunale Verwaltungsgebäude Säynätsalos, auf einer Insel südlich von Jyväskylä im Päijänne – See gelegenen kleinen Teilgemeinde. 
Schon von weitem beeindruckt der in die Natur eingebettete Gebäudekomplex mit seinem 17 m hohen zentralen Bau aus roten Backsteinziegeln, die der Architekt in dieser Schaffensperiode, die für viele den Höhepunkt darstellt, wieder für sich entdeckt hatte.
Wie an vielen seinen Gebäuden beeindruckt auch hier die strenge und klare Linie, die geometrische Form, die immer wieder an Bauhaus – Prinzipien erinnern. Die Gliederung der Baukörper zeigt das Raumkonzept des Inneren. Bis ins Detail lässt sich die Adaption von Formelementen sowohl der griechischen wie römischen Antike als auch ihre Wiederbelebung durch die Renaissance nachvollziehen. Und es gehen Funktion und Ästhetik eine überzeugende Symbiose ein, die  sich aber stets am menschlichen Maß orientiert. Auch hierin werden wir wieder an das Bauhaus erinnert, dessen Ziel es war, Räume für den Menschen zu schaffen, die ihre Funktion zu seinem Wohl zu erfüllen hatten und ihn gleichzeitig in die ihn umgebende Natur zu integrieren vermochten.
Und wenn man den Sitzungssaal des Stadtparlaments in diesem Gebäude betritt, erfährt man hautnah diesen philanthropischen Anspruch. Hier ist ein Raum sowohl der Meditation als auch der Klarheit geschaffen, die dem ihn Nutzenden die hohe Verantwortung seiner Entscheidungen, die er hier zu treffen hat, bewusst werden lässt. Alles, Linienführung, Licht, Materialauswahl und Mobiliar sind dieser Zielsetzung unterworfen.
Sehr beeindruckt kehrten wir zum Ausgangspunkt unserer Tour zurück, und es ist uns klar geworden, weshalb die Werke dieses Architekten, ob Gebäude oder das Design von Gebrauchsgegenständen auch heute noch Weltgeltung haben – nicht zuletzt wegen der Zeitlosigkeit ihrer Form. Und doch war Alvar Aalto in seinem Heimatland nicht gänzlich unumstritten. Insbesondere in Kollegenkreisen wurde er oft heftig angefeindet, was ihn des öfteren den Bibelsatz zitieren ließ : “Non est propheta sine honore nisi in patria sua.”
Einen glanzvollen Tagesabschluss bescherte uns Maija. Auf ihre Einladung hin erlebten wir eine grandiose Aufführung des “Il Trovatore” der Metropolitan Opera in New York via Live – Übertragung. 

2 Mai 2011

Einführung in die Freiwilligenarbeit – auf finnisch

Geschrieben von bkoenig. Keine Kommentare

Montag, 02.05.2011

Heute wurden wir zum ersten Mal arbeitsmäßig gefordert. Unser Arbeitstag begann um 9 Uhr in der Universität “AGORA” mit unserer Präsentation über das ZAWiW, seine Ziele und Aktivitäten und unsere eigene Freiwilligenarbeit. Nach unserer Präsentation meinte Marjatta, in Ulm habe sie ja vieles erahnt, aber jetzt habe sie verstanden.
Anschließend erläuterte die Koordinatorin für Freiwilligenarbeit der Stadt Jyväskylä, Sari Välimäki, die Entwicklung der Freiwilligenarbeit in der Stadt und im ganzen Land. Diese habe in Finnland eine über 100-jährige Tradition, sei aber immer von altruistischem, helfendem Charakter gewesen und sowohl über die Kirchen wie über soziale Institutionen mehr oder weniger staatlich gesteuert worden. Überraschend war daher für uns Saris Bemerkung, dass die Freiwilligenarbeit hier weit hinter der Mitteleuropas hinterherhinke. Diese Bemerkung bezog sich wohl auf den Umstand, dass Sari durch ihre Aufenthalte im europäischen Ausland, insbesondere in Irland, den Eindruck gewonnen hatte, dass sich die Freiwilligenarbeit von der rein caritativen, helfenden Art hin zur “win-win” – Variation verändert hatte, das bedeutet, dass der Freiwillige auch für sich einen persönlichen Gewinn aus der Arbeit ziehen möchte und diese zunehmend als tätiges Engagement eines politisch denkenden Bürgers in einer zivilen Gesellschaft versteht. Dieser Wandel vollziehe sich auch derzeit in Finnland.
Ein anderer Aspekt der Ungleichzeitigkeit der Entwicklung stellte für sie die Vernetzung der mit freiwilliger Arbeit befassten Institutionen und Organisationen dar. Diese sei in vielen Ländern Mitteleuropas schon wesentlich weiter fortgeschritten als in Finnland und sie seien derzeit dabei, diesen Vorsprung aufzuholen. Konkret verwies sie etwa auf die Einrichtung von “Time-banks” (Zeitkonten), die sie erst jetzt gerade in Jyväskylä eingerichtet hätten. Außerdem verfüge sie selbst mitlerweile einen guten Einblick darüber, in welchen Organisationen (Kirchen, sozialen Verbänden usw.) welche Freiwilligenarbeit benötigt werde. Darüber hinaus erfuhren wir, dass die Freiwilligen auf ihre Arbeit, teilweise von Professionellen (Ärzten, Krankenschwestern…) vorbereitet werden. 
Am Nachmittag stellte Hanne Laitinen, die Koordinatorin der Stadt für die Arbeit der “Cultural Pilots” (Kulturlotsen) deren Tätigkeit  vor. Zunächst waren in diese spezielle Arbeit alle Museen der Stadt eingebunden und sorgten gemeinschaftlich für die Ausbildung der Kulturlotsen, die an fünf Abenden stattfindet. Mit der Zeit beschränkte sich diese Arbeit aber nicht nur auf den musealen Innenbereich, z. B. auf die Begleitung eines Besuchs in einer Ausstellung, der Teilnahme an Workshops in Museen u.ä., sondern das Arbeitsfeld verlagerte sich weiter nach außen, wo die Lotsen z.B. die Leute zu einem Kinobesuch ausführten, sie zu literarischen Lesungen oder zu Konzerten begleiteten u.v.ä.m. 
Mittlerweile gibt es sogar mobile Museen in Form von Exponatenkoffern, die von den Kulturlotsen zu Menschen nach Hause gebracht werden, die in ihrer Mobilität stark beeinträchtigt sind und die an kulturellen Ereignissen sonst nicht mehr teilhaben könnten.
Es gibt inzwischen sogar eine begleitende Forschung, an der Hanne teilnimmt und die untersucht, wie sich die Teilhabe an den kulturellen Ereignissen der Umwelt bzw. deren Mangel auf das psychische und physische Wohlbefinden auswirkt.
Wir sind noch immer sehr beeindruckt von dieser Idee und ihrer konsequenten Umsetzung. Und es wundert uns überhaupt nicht, dass Hanne für diese Arbeit keinerlei Nachwuchsprobleme hat und dass sich auch und gerade viele junge Leute neben den Senioren an diesem Projekt beteiligen. Und wir können uns nur wünschen, dass diese Idee auch in Ulm und andernorts in Deutschland – wenn sie nicht schon realisiert ist – aufgegriffen wird.

Als Abschluss des Tages hatten uns unsere Gastgeber zum “Nordic-Walking” verdonnert und uns in die Obhut von zwei toppfitten Seniorinnen, Aulikki und Lisa, beide um die siebzig, gegeben, die uns eine Stunde lang um den Jyväsjärvi – See herumjagen mussten, wobei die besondere sportliche Herausforderung eigentlich darin bestand, den rasenden Radlern und Skatern auszuweichen.
Ihre gut gemeinte Einladung, anschließend in ihrem Kirchenchor mitzusingen, mussten wir erschöpfungsbedingt ablehnen.

.

1 Mai 2011

Vappu – Tag der Arbeit

Geschrieben von bkoenig. Keine Kommentare

Sonntag, 1. Mai 2011

Auf dem Weg zum “Kompass”, unserem Treffpunkt, fanden wir heute, statt Spektakel, die Straßen wie vom kalten Maiwind leergefegt. Der Grund, halb Jyväskylä schien eben dort versammelt. Im Gedränge sahen wir schon von weitem ganze Trauben von Luftballons und Fahnen im Winde wehen und Merja hatte Schwierigkeiten, uns in dem ganzen Gewühle auszumachen. 
Bevor wir uns aber mit unserer Begleiterin treffen konnten, mussten wir einen Zug von Transparenten und Standarten mit viel Tam Tam und Trara durch die Fußgängerzone an uns vorüberziehen lassen. Wie wir erfuhren, waren die vielen Menschen also der  Gewerkschaften und sozialistischen Parteien wegen gekommen und nicht etwa, wie wir vermuteten, zu dem Ereignis, für das wir uns mit Merja verabredet hatten, nämlich dem des Chorkonzertes des Männerchores Sirkat. Es schien eine Gegenveranstaltung zu sein. Sie fand nämlich am anderen Ende der Fußgängerzone statt und es hatte sich eine Menge versammelt, bei der auffallende viele weiße Käppi, mit und ohne Quaste, zu sehen waren. Wie wir erfuhren, handelte es sich dabei um sogenannte Abiturmützen, deren Grad ihrer Vergilbung ihre Wertsteigerung ausdrückte.
Auch auf dem Podium, auf der sich inzwischen der Chor versammelt hatte, dominierte die Mützenfarbe von Schneeweiß bis Dunkelgelb. Auch dies eine typische 1. Mai- Tradition in Finnland. Wir waren also in eine Versammlung hauptsächlich von Akademikern geraten, in deren Verlauf der Himmel zeigte, dass in Mittelfinnland im Mai noch lange nicht der Frühling ausgebrochen ist, was die Schneeschauer verdeutlichten, die über uns hinwegfegten. 
Der Chor, in bester Manier der auch bei uns bekannten Männerchöre, begrüßte mit einem entsprechenden Repertoir den FrühlingSirkat-Chor, besang die hübschen Mädchen und den Wein. Was wir musikalisch erahnten, bestätigte uns unsere Begleiterin.
Halb erfroren suchten wir anschließend Unterschlupf in einem der nächsten Kaffees in der Fußgängerzone , um uns an einer Tasse Tee aufzuwärmen, was uns große Schwierigkeiten bereitete, weil alle Lokalitäten völlig überfüllt waren. Hier erläuterte uns Merja, wie Jyväskylä zum Schul- und Bildungszentrum wurde, den Ursprung der hiesigen Sommeruniversität und ihre Einzigartigkeit in Finnland und welche Funktionen sie selbst innerhalb dieser Universität bekleidet. Außerdem konkretisierte sie noch verschiedene Aspekte unseres Arbeitsprogrammes, so z.B. den Plan, dass wir die “Cultural Pilots” bei ihrem Einsatz in den nächsten Wochen begleiten werden, wobei Art und Zeitpunkt von diesen bestimmt wird.
Froh, wieder ins Warme zu kommen, kehrten wir in unser Apartement zurück.

 

1 Mai 2011

Begegnung mit Jyväskylä

Geschrieben von bkoenig. Keine Kommentare

Samstag, 30. April 2011

„Das Eintauchen in eine fremde Kultur beginnt doch meist mit dem Essen“, meinte Ria. Und so trafen wir uns, nachdem uns Merja von der Wohnung abgeholt und uns die industrielle Vielfalt unserer näheren Umgebung, deren Gebäude unseren Weg säumten, näher gebracht hatte, am „Kompass“, im Zentrum der Fußgängerzone wieder mit Marjatta, Maija. Auch Ria war heute dabei, eine quirlige, muntere, aus Donaueschingen stammende Lehrerin,die das Herz auf dem rechten Fleck zu haben schien.
Die Erkundung der kommerziellen Infrastruktur begann also – entsprechend Rias Aussage – in der riesigen Lebensmittelabteilung des Kaufhauses SOKOS.Im Supermarkt SOKOS Hier wurden wir mit den landestypischen Spezialitäten vertraut gemacht: ganz unterschiedliche besondere Backwaren, z.B. Karjalanpiirakka – karelische Piroggen – mit allen möglichen Füllungen, Sultsina – gerollte, gefüllte Gerstenflädchen, nicht zu vergessen die aus unterschiedlichen Getreiden hergestellten Varianten von Knäckebrot und tippaleipä (spezielles Gebäck zum 1. Mai), die Fleischprodukte aus den heimischen Wäldern und den berühmten Juustoleipa, den sogenannten Brotkäse, der zuerst über Feuer geröstet wird, bevor er reifen darf.
Wir erfuhren, dass die Finnen zum Frühstück Salziges und Saures bevorzugen, dass sie Lachs in allen denkbaren Variationen zubereiten, dass sie Wert auf frische, natürliche Nahrungsbestandteile ihrer Nahrung legen, und wir hatten den Eindruck, dass sich darin auch das besondere Gesundheitsbewusstsein der Finnen wiederspiegelt.
Nachdem wir all die vielfältigen kulinarischen Anregungen erhalten hatten, durften wir natürlich im herrlich auf dem Hügel gelegenen Aussichtsrestaurant Veslinna auch eine Kostprobe der finnischen Küche und anschließend von dort einen wunderbaren Rundblick über die ganze Stadt genießen.
Gesprächsgegenstand während des Essens war u.a. die geopolitische Lage Finnlands und die langjährige Bedrohung durch die Russen. In diesem Zusammenhang erfuhren wir von Maija, dass sie selbst Opfer der Notlage gewesen war, der viele Familien in den Kriegsjahren in Finnland ausgesetzt waren. Viele Kinder und zu wenig Brot führten zu Beginn der 40er Jahre zu einem Exodus von 70000 Kindern – Maija, das achte von neun Kindern ihrer Familie, war mit zweieinhalb Jahren dabei, und ihre erste Sprache, die sie erlernte, war nicht finnisch sondern schwedisch. Die Kinder kamen alle in Familien und haben auf diese Weise überlebt. Erst mit siebeneinhalb Jahren kam Maija zurück zu ihrer Familie nach Finnland. Sie hatte, wie viele andere Kinder auch, Glück mit ihrer Pflegefamilie und erhält bis heute den Kontakt zu ihr aufrecht. Uns fiel sofort das Schicksal der “Schwabenkinder” bei uns ein, deren Schicksal allerdings meist weniger glücklich verlief wie das der finnischen Kinder.
Auf unserem Rückweg füllten sich die Straßen zunehmend mit kurios anmutenden Figuren: hauptsächlich junge Leute mit glitzernden Perücken, in schrillen, bunt gescheckten Overalls, mit weißen Hüten und grotesk bemalten Gesichtern.
Vappu, der 1. Mai, ist der Feiertag des Jahres und provoziert unter den Studenten ein geradezu karnevalistisches Treiben, das schon am Vortag einsetzt. Wir sind schon gespannt darauf, wie dieses Spektakel weiter geht.

Jyväskylä

 

 

 

30 Apr 2011

Frühlingserwachen in Finnland

Geschrieben von bkoenig. Keine Kommentare

Freitag, 29.04.2011

Bei herrlichem Sonnenschein und üppigen 13° C empfing uns Jyväskylä äußerst  frühlingshaft und freundlich und entsprechend war auch der Empfang durch Merja am Flughafen Tikkakoski. Nach kurzer Fahrt mit dem Taxi erreichten wir unser direkt am See gelegenes Apartement, in dem uns Merja eine Überraschung bereitet hatte: Marjatta und Majia empfingen uns sehr herzlich und hatten ein Willkommensessen vorbereitet. Während der Stärkung riefen wir uns ihren Ulm-Besuch noch einmal in Erinnerung, sprachen über die aktuellen politischen Verhältnisse in ihrem Land – siehe True Finns – und über Minderheitenprobleme in Europa. Anlass hierfür war, dass die schwedische Minorität  hier sehr besorgt über den Zugewinn der nationalistischen “Wahren Finnen” bei den jüngsten Parlamentswahlen ist. Merjas Mann gehört nämlich dieser Minderheit an.
Anschließend besprachen wir einige Punkte unseres Arbeitsprogramms  für die nächsten drei Wochen, wobei spontan eine zweitägige  Wochenendreise nach Helsinki beschlossen wurde, bei der wir u.a. Merja, die dort am Halbmarathon teilnehmen wird, als Fanclub unterstützen werden.
Drei Wochen werden wir also von diesem schönen, gut ausgestatteten, Licht durchfluteten, ganz in der Nähe der Altstadt gelegenen Drei-Zimmer-Apartement unsere Unternehmungen starten, von denen wir überzeugt  sind, dass sie sehr spannend, anregend und informativ sein werden.

17 Apr 2011

Abschlussbericht Grundtvig Senior Volunteering Project in Ulm

Geschrieben von djoniakova. Keine Kommentare

Termin: 18.03. 2011 – 09.04.2011

Freitag 18.03.2011

Von 18.3. – 9.4. 2011 wir nehmen auf einem Aufenthalt teil, der mit dem international Austausch des Senioren verbinden ist. In der Gruppe haben sich 2 Frauen von Finnland und 2 Frauen von der Slowakei mit Senioren aus dem Deutschland im Ulm getroffen.

Wir sind nach Ulm Freitag um 16 Uhr angekommen. Auf dem Bahnhof hat uns Christiane Hadamitzky erwartet und Sie hatt uns zu Einquartierung im Ferienhaus in Lercherstraße 14 gebracht. Wir waren von Frau Carmen Stadelfoher zum einem schönen Abendessen eingeladen.

Samstag 19.03.2011

Frau Margret Zender und Vicky Retner de Eitele haben uns  Ulm gezeigt. Wir hatten eine schöne ganztätige  Stadtbesichtigung und ein gemeinsames Mittagessen.

 Sonntag 20.03.2011

Wir haben ganztäglichem Ausflug nach Blaubeuren gemacht zusammen mit Vicky Rettner de Eitele, Margret und Peter Zender und Udo Ullman. Leider waren die Kirchen und Museum zu, aber  wir  könnten   kleine Stadtbesichtigung machen.

Montag 21.03.2011

Wir sind alle nach Bad Urach gefahren. Wir haben eine Unterkunft im Haus auf de Alb . Unser Arbeitsprogramm war sehr interessant.  Vormittag haben wir eine Diskussion über die Frage „Was ist Kultur?“ gehabt. Nachmittag haben wir die Stadtbesichtigung der Stadt Urach realisiert.

Dann haben wir über unserem Austausch zwischen Deutschland, Finnland und Slowakei gesprochen. Wir haben in einigen kleinen Gruppen über Leben im unserem Ländern  diskutiert. Abend haben wir für die Akademie Osternmarkt Ostergestecke gebastelt.

Dienstag 22.03.2011

Unsere Gruppe hat zusammen mit Carmen Stadelhofer eine Präsentation für die Akademie vorbereitet. Sie hat mit uns unsere Präsentationen gemacht. Dann  haben wir in  Zusammenarbeit mit Christiane Hadamitzky jeder einen Blog vorbereitet. Nachmittag sind wir nach Ulm zurück gefahren und zu Hause haben wir noch 100 Ostereier bemalt.

Mittwoch 23.03.2011

 Mit Rolf und Bärbel König und Udo Ullman haben wir Heroldstatt besucht. Schon Morgen, nach unserer Ankunft zu der Heroldstatt, haben uns der Bürgermeister von Heroldstatt Herr Karl Ogger und ein Mitglied der Arbeitskreis für Senioren in der einen schönen kleinen Präsentation von Leben in diesem Ort informiert  (über  Schule, Haus der Jugend, Kinderhaus, Bibliothek und sw.) . Sie haben uns sehr viele interessante Aktivitäten manches Bewohners vorgestellt. Besonders interessante sind Aktivitäten jungen Leuten für junge Leute, die selbst sein Hobby-Haus leiten und auch Aktivitäten  des AKS. In dem AKS (Arbeitskreis Für Senioren) engagieren sich 3 Männer und 16 Frauen. Sie organisieren für ältere Leute viele Begegnungen, z.B. beim Café und Muzik, interessante Ausflüge, Kino (3-mal im Jahr), Dia – Präsentationen von Reisen, ein Basar, wo Senioren seine eigene Erzeugnisse verkaufen. Mit Geld dann mittfinanzieren seine Aktivitäten. Die Mitarbeit von allen Generationen im Heroldstatt ist für mich besonders interessant und ich finde das sehr positiv. Unseren schönen Tag haben wir mit Besuch im sehr schöne Haus und Garten Familie König beendet.

 

Donnerstag 24.03.2011

Wir sind nach ZAWIW gefahren, dort haben wir Material für die Akademie vorbereitet.Danach haben wir Projektarbeiten auf dem Computer gemacht – unsere Präsentation der Comenius Universität in Bratislava.  Im Hinblick auf unserer “komplizierten” Arbeitende, haben wir auf unserem Werk auch an den nächsten Tag fortgesetzt.

Freitag 25.03.2011

Vormittag sind wir in ZAWIW  weiter auf  Präsentation gearbeitet. Nachmittag haben uns Barbara  Heinze und Brigitte Nguyen-Duong mit ihr internationales Project „Historie und Frauen“ bekannt gemacht. Nach ihrer Präsentation haben wir unsere Reise nach München vorbereitet.   Dann haben wir mit Vicky Rettner de Eitele einem Besuch im Seniorenheim im Clarissenhof gemacht.

Samstag, dem 26.3.2011 sind wir mit Barbara mit Regionalbahn nach München gefahren. Im München haben wir einen Spaziergang über alte Stadt gemacht. Wir haben einige Kirchen (besonders schön war Frauenkirche und Peterskirche) und Rathaus am Marienplatz besuchen. Wir haben auch berühmtem Glockenspiel im Turm gehört. Wir haben auf Turm beim Peters Kirche aufgestiegen. Wir haben zusammen bayerische Spezialitäten gegessen.

Sonntag 27.03.2011

Vormittag waren wir Münster besucht. Das Konzert hat Leider nicht stattgefunden.Zum Abendessen waren wir zu  Familie Stadelhofer eingeladen worden. Dort haben wir nette Leute erkannt.

Montag 28.03.2011

Wir haben an der Eröffnung FA 2011 teilgenommen.  Um 10 Uhr haben wir einem sehr interessanten Vortrag über Human-Genetik von Prof. Kubisch angehört. Nach Mittagessen haben wir in A-Gruppe 13 gearbeitet mit Carmen Stadelhofer an Thema: „Ich bin Europäer – Interkulturelles Training in europäischen Projekten“.

Um 17,30 Uhr wahren wir auf einem Konzert in der Mensa auf der Universität Ulm. (Konzert mit Petr Hemmer – Violine und Markus Munzer – Dorn, Gitare).

Dienstag 29.03.2011

Vormittag  haben wir auf dem Abschluss Bericht gearbeitet. Nach Mittagessen haben wir uns am Kuchenverkauf und Eiern beteiligt. Von 14 Uhr bis 16 Uhr haben wir teil genommenen in AG 13 wo haben wir gearbeitet auf Thema: „Umgang mit der Zeit“.

Mittwoch 30.03.2011

Vormittag haben wir im PC-Pool gearbeitet. Wir haben dem Blog vorbereitet. Nach dem Mittagessen haben wir unsere UDA  und die Slowakei vorgestellt auf einem Generationentreff „Erzähle über dein Engagement“. Nach unserer Vorstellung haben wir die Fragen des Besuchers  beantwortet.

Donnerstag 31.03.2011

Vormittaghaben wir im PC- Pool am BLOG  gearbeitet.  Nach dem Mittagessen haben wir Ostereier verkauft. Von 14 Uhr bis 16 Uhr haben wir in AG 13  an dem Thema Kultur und Interkulturalität Gearbeitet. Beim Weg nach Hause haben wir ein Geschäft WELTHANDEL besucht: Dort haben wir uns viele schöne Wahre gesehen was sind in der dritten Welt erzeugt worden.

Freitag  01.04.2011

Wir haben auf dem Vortrag „Migration und Identität ” von Gari Pavkovic teilgenommen. Nach  Mittagessen haben wir in eine Gruppe mit Carmen Stadelhofer über  die Thema Europäische Identität  diskutiert. Nach dem sind wir nach PC-Pool noch arbeitet auf unserem Berichten.

Samstag 02.04.2011

Haben wir mit Bärbel und Rolf König und Heide Stephan und Wilfried, dem ganztäglichen  Ausflug an den Bodensee gemacht. Von Ulm sind wir nach Friedrichshafen dann mit Fähre über den See nach Konstanz gefahren. Weiter sind wir zur Klosterinsel Reichenau gefahren. Wir haben  romänische Basilik  St. Georg , St. Maria und Markus besucht. Dann sind wir nach Meersburg gefahren. Nach dem sind wir Rückfahrt nach Ulm gemacht.

Sonntag 03.04.2011

Wir waren dem ganzen Tag im Ulm. Wir haben auf Ostern Markt teilgenommen. Einige von uns haben 742 Stufen  auf den Turm des Münsters besteigen. Abend waren wir bei Heide und Wilfried auf Besuch.

Montag 04.04. 2011

Wir waren im OASE – eine Institution, wo Kinder des Ausländers, welche die Hilfe bei den Schularbeiten brauchen, diese Hilfe bekommen. In diese Institution freiwillig die Frauen arbeiten unter der  Leitung Frau Gitti Duong.

Dienstag 05.04.2011

Vormittag wir waren an einem Deutschkurs für Ausländer teilgenommen. Dieses Kurs leitet Frau Dorethee Durka.   In diesem Kurs waren Ausländer, die viele Jahre in Deutschland leben, aber sie verstehen fast kein deutsches Wort. Eine Frage ist, ob diese Leute seine Arbeit in diesen Kurs ganz ernst nehmen.

Nachmittag wir waren in Hospiz Ulm. Nachdem haben wir Brot-und Salzmuseum  besucht.  Über die Finanzierung und ganze Organisation hat uns Herr Welter informiert.

Mittwoch 06.04.2011

Wir waren in Günzburg. Wir haben nicht erwartet, wie ein schönen Stadt Günzburg ist. Mit unserer Begleiter, Herr Udo Ullman haben wir Vormittag der Kaffee  in die Wärmestube getrunken.  In diese Institution bekommen arme Leute seine Essen. Nach dem haben wir uns mit Herr Prof. Schreml, der Vorsitzende des Hospizes im Günzburg  ist, getroffen. Mittagessen haben wir in eine sehr schöne alte Restauration gegessen. Nach Mittagessen hat uns Vorsitzender der Seniorenbeirat im Günzburg, Herr Georg Bucher, über der Arbeit dieser Rat informiert. Wir haben uns auch mit anderem Mitgliede der Beirat Günzburg, Frau Gertraud Eschenlohr und Herr Peter Selg, erkannt.  Nachmittag haben wir mit einem Stadtführer mit viel Vergnügen einem Rundgang durch historische Teile der Stadt Günzburg  gemacht. Der Stadtführer Herr Schretzemmayr hat uns mit interessanter Historie der Stadt informiert.

Donnerstag 07.04. 2011

Vormittag haben wir auf Abschlussbericht im pc-pool  gearbeitet.

Nachdem haben wir mit Monika Bader-Scheck die Barkasse abgerechnet.

Nachmittag werden wir an Abschlussreflexion arbeiten.

Freitag 08.04.2011 haben einige von uns  einen Ausflug nach Kloster Sankt Martinus in Wiblingen  gemacht. Wir haben prachtvolle  barok Kirche, Bibliothek und den ganze Kloster  bewundert.

Samstag, dem 09.04.2011 sind wir zurück  nach Bratislava gefahren.

Wir möchten uns bedanken für die Möglichkeiten im ZAWIW in Ulm zusammenarbeiten auf dem Projekt mit UDA.

Annemarie Cabelkova

Daniela Joniakova

10 Apr 2011

Freitag und Samstag, 8.und 9.4.11, Letzte “Animationen”

Geschrieben von hreichling. Keine Kommentare

Diesmal besuchten wir ein Altersheim, in dem Freiwillige (mehrere Frauen im vorgerueckten Alter) einen Animationsnachmittag in einem Altersheim in der Naehe von Pontedera gestalteten. Die Alten sassen im Veranstaltungsraum ihres Heims, viele schon durch Demens und physische Gebrechlichkeit gezeichnet) und wurden durch eine ortsbekannte Philippinerin durch Songs (zur Playback-begleitung), spaeter durch eine der Freiwilligendamen, die als Cancantaenzerin auftrat, unterhalten. Auch gemeinsames Tanzen war angesagt; dafuer wurde auch schon mal eine oder einer von den Alten aus ihrem Zustand herausgeholt und mit auf die Tanzflaeche geholt. Der Nachmittag wurde beendet mit einem kleinen Buffett mit Knabberzeug und Getraenken.

Es war schwer zu sagen, ob diese Art der Animation den Greisen und Greisinnen wirklich etwas bot. Der Eindruck war nicht von der Hand zu weisen, dass vor allem die Animateure bei ihrer Taetigkeit viel Spass hatten und sie mit Lust ausfuehrten.

Unseren letzten Samstagnachmittag verbrachten wir noch einmal im Sozialzentrum von Pontedera, wo Rolanda uns ein Abschiedsfest ausrichten wollte. Sie hatte dafuer die Tanzgruppe des oertlichen Clubs engagiert, um uns kleine Shows vorzufuehren und mit uns das Tanzbein zu schwingen. Wir waren darauf in keiner Weise vorbereitet und lernten dabei, dass man auch in Wandersandalen tanzen kann. Fuer uns war es vor allem eine Gelegenheit, einige unserer “Betreuer” aus den verschiedenen Freiwilligenorganisationen noch einmal zu sehen und uns von ihnen zu verabschieden.

Auch diesmal war es eine Art ein Fest zu feiern, die fuer uns Deutsche eher ungewohnt ist. Aber wir hatten ja inzwischen reichlich Gelegenheit, Flexibilitaet zu lernen und uns an ungewohnte Situationen anzupassen. Italiener scheinen eben mit allem Moeglichen sehr viel lockerer umzugehn. Das macht sich m.E. in der Freiwilligenarbeit sehr deutlich bemerkbar. 

10 Apr 2011

8.4.11, Lunch in Colonnato / Massa Carrara

Geschrieben von hreichling. Keine Kommentare

Da sassen wir also alle zusammen, knapp 30 Maenner und Frauen, und warteten unter angeregten Gespraechen (soweit wir einer gemeinsamen Sprache maechtig waren) aufs Essen. Das Lokal war wunderbar ausgewaehlt, es lag in den Marmorbergen um Carrara, wir hatten schon eine laengere Anfahrt hinter uns, die spektakulaere Ausblicke auf die weissen Riesen gewaehrt hatte. Das Lokal selbst war ausgeschmueckt mit Bildern von Landschaften und Skizzen von Maennerakten (muskuloese Koerper im Stil der grossen Tradition dieses Landes); die Kellner stellten einen anderen Typ dar: lang, schmal, nicht mehr jung, mit schuetterem Haar, bei dem einen zu einem langen, mit Band durchzogenen Chinesenzopf zusammengebunden. Unsere Gastgeber, zu denen anscheinend die gesamte Freiwilligengruppe von Anteas in Massa Carrara gehoerte, waren froehliche Leute, meist Maenner, schon betagt und offensichtlich sehr vertraut miteinander. Wir sassen an einer langen Tafel, ergaenzt durch zwei runde Nebentische, und fuellten die Haelfte des Lokals.

Die Vorspeisen wurden aufgetragen: warme Maisstueckchen, kleine Partybroetchen, ueberbackene Auberginenteilchen, oelgetraenkte, mit Tomatenpesto verzierte Brote – und die Kroenung des Ganzen, fein gechnittene Speckstuecke, eine Spezialitaet von Colonnato, wie sie anscheinend so gut nur der Wirt dieses Lokals herstellen kann.  Dazu ganz vorzuegliches gesalzenes, fest gebackenes Brot, wie wir es kaum jemals in Italien vorgesetzt bekommen hatten.

Erst beim zweiten Gang, einer dickeren Nudelsuppe (auch eine besondere Spezialitaet, wie uns gesagt wurde), nahm der laute Geraeuschpegel ab, um bald darauf wieder anzuschwellen. Der dritte, der Hauptgang, bestand aus fein geschnittenen Scheiben eines Rinderbratens, einem phantastischen Rollbraten aus Kaninchenfleisch und Gemuese (natuerlich auch eine Spezialitaet!) und entsprechenden Beilagen: geduenstetem Gemuese, in Oel geschwenkten Kartoffeln, klein gehackten Tomaten, mit Fleisch gefuellten Tortellinis. Dazu ein sehr guter Rotwein und Wasser.         Da sich das Essen lange hinzog, konnten wir auch noch den Nachtisch geniessen: Reispudding in Caramelsauce – natuerlich auch eine Spezialitaet des Hauses! Danach der uebliche Verdauungscafe’ . Und als besonderes Abschiedsgeschenk bekamen wir drei aus Deutschland ein Stueck Speck aus dieser ganz besonderen Produktion ueberreicht. Wenn das nicht ein Festessen war!

Dabei habe ich noch nichts ueber die Gespraeche bei Tisch gesagt. Das interessanteste Thema war bei weitem der Berg. Wir hatten schon am Vormittag einen Film ueber den Marmorabbau frueher und heute gesehen. Diese Informationen wurden nun durch Erzaehlungen unserer Gastgeber ueber die Arbeit ihrer Vorfahren in den Bergen ergaenzt. Die Regel war: Aufstehn um drei Uhr morgens, barfuss einen 3stuendigen Weg zum Arbeitsplatz hinter sich bringen, bis um 5 Uhr abends arbeiten und zurueck nach Hause. Die erste Errungenschaft, die sich die spaeter gegruendeten Gewerkschaften erkaempften, war denn auch die Anerkennung von anderthalb Stunden dieses Fussmarschs als Arbeitszeit. Mario, dessen Vater schon als 11jaehriger mit der Arbeit im Berg begonnen und erst mit Anfang 50 aufgehoehrt hatte (er wurde immerhin 68 Jahre alt und soll klein und schmaechtig gewesen sein), musste mit den leichteren Arbeiten beginnen. Als erwachsener Mann hatte er dann eine Familie von 5 Kindern zu ernaehren. Die naeheren Einzelheiten dieses Arbeitsprozesses erfuhren wir anschliessend bei Fuehrung unter der fachkundigung Leitung Marios (der uebrigens Lehrer wurde) durch eine der Abbaugruben und die Besichtigung des kleinen Bergbaumuseums. 

 

 

 

 

7 Apr 2011

18.3. – 9.4.2011 in Ulm

Geschrieben von mpalokangas. Keine Kommentare

ZAWiW
The programme has been very diverse and challenging. Starting from egg painting, becoming familiar with the South Germany to keeping lectures where the topic was University of the third age in Jyväskylä. All issues are told and taken care in German language and we answer in English.

The accommodation had been changed so we lived in two places. Fortunately they were situated near each other. We had possibility to have self-cooked dinners together. The places were comfortable and it was easy to reach the down town. We have had very nice co-visitors from Bratislava. We have learned to know little bit of their country and life there.

During the weekend 19.3.-20.3. we became familiar with Ulm. Margret Zender and Vicky Rettner de Eitele, volunteers from Ulm, walked with us all around the old town. There were lovely old houses, narrow streets and many pretty flowers. We learned the story of the sparrow/raven, how she helped the carpenter in building Münster. We started to be familiar with the local food. The start was delicious Spätzle and later in Grüner Hof German Kuchen. Local fish we had had in the welcome dinner on Friday evening with Carmen Stadelhofer and her husband in the Spanish Weinstube.

The rivers Danube and Blau flows in Ulm. On Sunday we saw the springs of the Blau in Blaubeuren. Margret and husband, Vicky and Udo Ullman guided us. The Stadtle has a beautiful old center and old monastery buildings. In the summer Blaubeuren must be really beautiful. During the way to Blaubeuren and next day to Bad Urach we saw farmhouses, solarpanels, windmills and the beautiful moors.

The first week 21.3.-27.3.

Monday and Tuesday we spent in Bad Urach in the Hause auf der Alb. In the Seminar the participants were Margret, Vicky, Udo, Bärbel and Rolf König, and ZAWiW-personel Carmen, Christiane Hadamitzky and Gabriella Körting. The goal was to become familiar with each other and our cultures. In Bad Urach we had a guided tour with Rolf König. There we noticed that we “understand” German. We got the last advice how to give the presentation next week. In the evening we had time to start painting c. 150 Easter eggs for sale. Next day at home we painted 100 eggs more.

On the next day after departure from Bad Urach we visited Heroldstadt. Rolf had organized a very interesting day. The mayor welcome us and escorted us to all the places we visited. We saw that children at schools and kindergarten, youngsters and older people were living in harmony in their hometown. Everything has been taken into consideration. Also we visited the townhall, where the mayor presented Heroldstadt. We had a delicious lunch at the kindergarten. It seems to us that Heroldstadt is really good and small town to live. The town was deptless.

On Thursday we did work at ZAWiW by collecting the folders for Frühling-Akademie’s participants. In the afternoon we had possibility to pc-writing.

On Friday we got information about the researches concerning women as a person and in street names and Ewa by Barbara Heinze and Brigitte Duong in the pc-pool. We were requested to find important Finnish women for the woman research. In the afternoon we visited with Vicky Clarissenhof. It is private home for seniors. The young student in social affairs guided us nicely. She was very competent and familiar with the residents in the house. Her attitude was very kind and open. The seniors had own rooms and own furniture. They had many activities. There was comfortable and happy atmosphere. It was good place to live in and to visit.

We spent Saturday in München guided by Barbara Heinze. The weather was favourable for us, it was raining first when we had lunch in a restaurant. We saw many churches, the Carillon in the tower of the New Town Hall and crowded streets.
In the Sunday evening we had an opportunity to visit an old Ulmer home. We were invited by Carmen Stadelhofer and Bertram Wegemer. There we met also three participants of The Frühling-Akademi.

The second week 28.3.-2.4.2011

We participated the Frühling Akademi. There were lectures, seminars and panel discussion. In the opening the merited persons in the activities in Zawiw were rewarded. The starting lecture was „Wir sind doch alle verschiedenen – Identität und Diversität aus Sicht der Genetik“ given by professor dr. Christian Kubisch. It was interesting. We Finns seem to be different as the other European nations! The last lecture given by Gari Pavkovic from Landeshaupstadt Stuttgart, Abteilung Intergration told Migration und Identität. These two lectures we had an opportunity to listen to. We attended dinnerconcert on the opening day in the evening. The musicians played music from all over the world by violin and guitar.

Every afternoon there were the Intercultural Training workshop. The exception was Wednesday when we introduced our voluntary work in the University of Third Age in Jyväskylä. In the event in the Grünen Hof there were c. 30 listeners. Fortunately we could keep it in English, because our skill to speak German is not good enough.

The whole week gave us good opportunity to meet nice and kind persons. Many of them wanted to tell us that they have friends in Finland or they had visited Finland and also somebody had worked to Nokia. Two ladies Brigitte Höfer and Ermute Rietmann-Beckerte invited us to cinema. The film was telling about Pina Bausch, the famous German dancer. We visited also several times the Fair Trade shop where some volunteers are working.

The Frühling Akademi was well organized. It was easy to reach the places by bus. It was fine to experience that the seniors in Germany are so active in getting information. There were various sale stands. We took care of the Easter egg stand one day.

On Saturday Rolf had prepared by collecting information for Bodensee trip. It was planned thoroughly and the timetable was pleasant. The weather was excellent. The sky and water were blue. We took the ferry over to Konstanz and from there we drove to the island Reichenau. The monastery island had developed from the first step of the first priest to a flourishing green house island. The history of the island was interesting. We had nice long walk through the island to the restaurant Zum Alten Mesmer where we had fish for lunch and we also bought fish for Sunday. In the end of the day we visited Meersburg. On the Boulevard by the shore we had delicious Italian ice cream. On the way back to Ulm we saw snow peaks of the Alps and lot of orchards.

Sunday morning we went to Münster. Marjatta and Daniela climbed up to the steeple and views were enormous and beautiful. Even that Sunday they did not have organ concert. There were the opening of the Spring market. There were also a Schalmaei orchestra presentation. Then we had a good fish lunch at the house. In the evening we were invited to Heide Stephen and Wilfrid in Böfingen. They had a cosy home with fine garden. There were beautiful view with sunset.

The last week 4.4.-9.4.2011

in Ulm started. In the afternoon we met Hannelore Fassbinder at the bus stop. We were little bit unsure to which bus stop we should go. We visited orthopedic and neurological hospital Kliniken Oberer Eselsberg. Hannelore was working there as a voluntary patient friend twice a week. We went around seeing chapelle, rehabilitation center and wards. We had an opportunity to discuss with few patients. We heard that the leberkäse and white sausage are very local dishes. In the evening we had invited ZAWiW persons to dinner in our accommodation house. We had a nice evening with Carmen, Bertram, Bärbel, Rolf, Monica and Gabriella.

Tuesday appointment we had with Dorothee Durka. She was teaching German to senior foreigners from 9.30 – 12 in Generationen Treff in Grüner Hof. The students had come from Bosnia, Slovakia, Belarus, Kazakstan, Iran and Russia. We were also studying German with them. It seemed to be quite difficult to learn foreign language as aged person.
We had an opportunity to see more of the Rathaus. We had a nice lunch with Dorothee in Ratskeller. We saw Ulms Neue Mitte.

Next visit was to the Ulm Hospiz in Michelsberg. The manager Claudia Schumann introduced the philosophy and the house. The old house that had been renovated gave us a deep and peaceful impression.

The pride of Ulm the Brot Museum was a good ending of the day. We had a short round in the museum and afterwards Mr Welter told us about the history and financing. You should have plenty of time to get familiar with all the aspects of bread.

Wednesday was the day of Günzburg in Bavaria arranged by Udo Ullman. We were happy when we met Waltraud who was willing to translate everything in English. The blue Danube was not blue in the morning. We visited Wärmestube for persons who have problems in their life. Waltraud use to work there as a voluntary accountant. Next we became familiar with old town. Professor Schremi told about the Rafaels Hospiz and voluntary work there. Mr Schretzemmayr the former director of a school told about the history of Günzburg with enthusiasm and knowledge. We walked around the historical places with him. The Romans and the Habsburgs have ruled Günzburg quite many centuries. We had a meal with few representatives of the senior Council. The Council was the first one in Germany and has worked for one year as Georg Bucher the chairman of the Council told us. Die Frauen Kirche was stunningly decorated in the glory of Jesus Christ. It was the end of the glorious day.

Written by Maija and Marjatta from Jyväskylä, Finland

  • Suchen

  • Logo Grundtvig
  • Logo ZAWiW
  • Logo ViLE