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5 Apr 2011

PIGOTTE

Geschrieben von ifodil. Keine Kommentare

5 Apr 2011

PIGITTE – Puppen fuer Kinder in der Dritten Welt Dienstag, 29.3.2011 I. Fodil

Geschrieben von ifodil. Keine Kommentare

Nach dem gestrigen ersten Regentag hier in der Toskana, haben wir heute, mit Schirm und Regencape “bewaffnet” planmaessig um 8.28 Uhr den Zug nach Lastra a Signa genommen. (Uns fiel naemlich ein, dass entgegen der bisherigen Erfahrung,  uns niemand aufgefordert hat, frueher da zu sein).

Nach einer kurzen Fahrt in einem  morgentlichen “Arbeitnehmer-Abteil” wurden wir in Lastra a Signa von Rolanda, Licia und Nicoletta herzlich empfangen und zu einem Kaffee in eine Bar eingeladen.

Anschliessend ging es direkt in die  “Puppenwerkstatt”  von Auster   in Lastra a Signa. Im Erdgeschoss eines Wohnblockes, gleich neben dem Sozialzentrum,   befinden sich 2 Raeume, die von der Stadtverwaltung unterhalten werden. Dort treffen sich 1 x woechentlich bis zu 43 Frauen, Freiweillige, die fuer Unicef  wunderschoene Stoffpuppen herstellen. Die Gruppe wurde vor 5 Jahren gegruendet.  5 Damen, die in den Ruhestand kamen, wollten sich nuetzlich machen. Zunaechst samelten Sie Decken und Kleidung fuer Obdachlose. Dann kamen Sie auf  die Idee, Kindern in der 3. Welt zu helfen und sie fingen an, die tollen Stoffpuppen herzustellen. Teilweise werden die Teile, aus Zeitgruenden, zuhause zugeschnitten und  zusammengenaeht. Auch die Peruecken und die Kleidungsstuecke werden oft daheim fertiggestellt. Beim woechentlichen Treffen werden die Puppen dann ausgestopft und angekleidet . Jede Puppe traegt uebrigens eine lange weis Spitzenunterhose.  Eine  der Frauen  hat sich auf das Malen des Gesichtes spezialisiert. Jede Puppe hat einen anderen Gesichtsausdruck. Die Bambolini  werden an Unicef geliefert.  Unicef verkauft die Puppen auf Bazaren fuer 20,00 Euro pro Stueck,  d.h. von diesem Betrag koennen 7 Kinder geimpft werden. 

 Noch zu erwaehnen ist, dass die Frauen auch mit den vorgefertigten Teilen in Schulklassen gehen,  um  Puppen mit den Schuelern zusammen fertigzustellen.

                                           Desweiteren naehen die Damen der Puppenwerkstatt Kinderkleider, die bei einer jaehrlichen Kindermodenschau vorgefuehrt werden.    T-Shirts fuer Erwachsene    und  gestrickte Baebykleidung werden  in Heimarbeit in Auftrag gegeben, um auch diese fuer wohltaetige Zwecke auf Bazaren zu verkaufen.  Die Wolle  wird  den fleissigen Naeherinen und Strickerinen aus Spenden zur Verfuegung gestellt.  Alle Produkte werden dann von Zeit zu  Zeit verkauft und kommen Kindern der Dritten Welt  oder sonstigen Beduerftigen zugute.

Bei einem kleinen 2. Fruehstueck im Garten, mit selbstgemachten Spezialitaeten der Region, hatten wird dann auch Gelegenheit von unseren Freiwilligenaktivitaeten zu erzaehlen und es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.

Danach besuchten wir das danebenliegende Sozialzentrum von Lastra a Signa, welches seit etwas 30 Jahren besteht und einen sehr guten Eindruck auf uns machte.  Buerger, ab 65 Jahre, noch fit und mit kleiner Rente , koennen sich dort per Antrag fuer eine Wohnung bewerben . Es gibt 42 EZ und 21 DZ, alle mit  Dusche und kleiner Kueche ausgestattet,  die guenstig vermietet werden. Fuer ein Einzimmer zahlt man je nach Einkommen zwischen 40 und 100 Euro, die Miete fuer ein Doppelzimmer belaeuft sich auf ca. 200 Euro. Den Bewohnern stehen 1 Sozialarbeiterin und 2 Alltagsbetreuer zur Seite. Desweiteren werden regelmaesig Kurse und Veranstaltungen angeboten (Kochen, Tanzen, Ausfluege etc.),  im Kontext zur Steigerung  sozialer Kontakte, Lebensqualitaet und Gesundheit. Da sich im Zentrum auch eine Bibliothek, ein Internetcafe und eine Kantine  zur allgemeinen Benuetzung befindet, kommt es zu  einem natuerlichen, zwanglosen Kontakt mit der  Stadtbevoelkerung .

Den Nachmittagskaffee nahmen wir im Casa di Popolo  (Gemeindezentrum) ein, wo sich sowohl Gemeinschaftsraeume (Biliardzimmner) als auch  Clubraeume  befinden.  18 Vereine versammeln sich hier regelmaessig.

Vorbei an Olivenhainen,  Mauern und  an einer Villa, in der Galilei seinerzeit eines seiner Buecher schrieb, fuhren wir auf einen der die Stadt umgebenden Huegel zu einem impossanten Anwesen. Dort lebte von 1906 bis zu seinem Tod im Jahre 1921 Enrico Caruso mit seiner Familie. Heute ist die Villa im Besitz der Stadtgemeinde und laedt zeitweise zu kulturellen Veranstaltungen ein.

 Inzwischen hatte sich die Sonne laengst durchgesetzt und wir hatten an die 20 Grad Celsius. Wir haben wieder einen wunderschoene Tag unseres Aufenthaltes verbracht und waren von der Idee mit den schoenen Puppen und der starken Motivation der Frauengruppe stark beeindruckt.

4 Apr 2011

Ausflug in den Sommer

Geschrieben von rkoenig. Keine Kommentare

Samstag, 02.04.2011

Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir, Annemarie und Daniela aus der Slo- wakei, Maija und Marjatta aus Finnland, Heide und Wilfried, Rolf und Bärbel mit zwei PKW  in Richtung Bodensee. Unser Ziel war die Insel Reichenau. Kurzweilig gestaltete sich unsere Fahrt durch die frühlingserwachte oberschwäbische Morä- nenlandschaft mit ihren sanften Hügeln und barocken Kirchtürmen mit Gesprä-chen und Reflektionen über euro- päische Begegnungen, die Themen der Akademie-woche und über kulturelle Eigen- und Besonderheiten des schwäbischen Gastlandes und seiner Menschen.
Der See zeigte sich vor der Kulisse der Alpen  von seiner schönsten Seite in frühsom- merlich-feiertäglicher Pracht. Die Fähre brachte uns über den spiegelglatten See von Meersburg nach Konstanz, das uns mit einer Blütenpracht von Magnolien, Tul- pen, Narzissen … begrüßte. Durch die geschäftige und quirlige Stadt erreichten wir im Strom der Wochenendausflügler  und Touristen schließlich nach eineinhalb-stündiger Fahrt die Insel Reichenau.
Die altehrwürdige romanische Basilika St. Georg war unser erstes Ziel, gebaut 890 bis 896 unter Abt Hatto III., Erzbischof von Mainz und Kanzler des Kaisers Arnulf. Wir bestaunten die spektakulären, hervorragend restaurierten ottonischen Wand- malereien, ein Meisterwerk der klösterlichen Reichenauer Malschule. Sie erzählen vom Leben Jesus als dem heilsbringenden Christus.
Auf dem Uferweg entlang des Gnadensees machten wir Halt, um an den kulinari- schen Segnungen des Sees im Lädle beim Fischer Riebel  teilzuhaben.
Unser gemütlicher Spaziergang führte uns  „Zum alten Mesner“, einem Restaurant in hi- storischem Gemäuer, gerade gegenüber dem Münster St. Maria und Markus, dem einst- maligen religiösen Zentrum der Kloster-insel, und genossen dort die Gaumenfreuden  – natürlich bereitet aus frischen regionalen Produkten.
So gestärkt, setzten wir unser Kulturprogramm im klösterlichen Kräutergarten fort, der nach dem „Hortulus“, dem ersten Fachbuch für Gartenbau in Europa des gelehr- ten  Abts Walhafried Strabo angelegt wurde.
Die Frühsommersonne brachte bei unserem Eintritt in das Münster die herrlichen farbi- gen Bleiglasfenster des spätgotischen Chores zum Leuchten, dem einzigen Schmuck der ansonsten schlicht und streng gestalteten romanischen Basilika. Be- eindruckend sind die wunderbaren Sandsteinarkaden, der meisterliche offene Dach- stuhl aus Eiche und das herrliche barocke Chorgitter.
Der Rückweg zum Parkplatz führte uns durch die üppig blühende und grünende „reiche Au“, wo wir uns unterwegs noch für zu Hause mit köstlichem frischen Reichenauer Gemüse versorgen konnten.
Auf unserem Rückweg statteten wir noch Meersburg, dieser romantischen kleinen Stadt, gelegen in den Rebhängen hoch über dem Wasser, einem Sinnbild der Ro- mantik, einen Besuch ab. Sie präsentiert sich als unverwechselbare Kulisse mit ih- rem Zentrum, der trutzigen mittelalterlichen  Burg und der ausgedehnten barocken Fassade des Neuen Schlosses. In der wärmenden Abendsonne schlenderten wir die belebte Uferpromenade entlang, stiegen über Treppen und Gässchen, durch Winkel und Gewölbe hoch zur Burg und zu der von der Sonne überfluteten Schlossterrasse, wo wir den Blick über den See und das Panorama der noch vom Schnee bedeckten Alpengipfel genossen.
Erfüllt von einer Flut von Bildern und vielfältigen Sinneseindrücken stiegen wir über den mittelalterlichen Marktplatz und Stadtkern, vorbei an den mit Blumen ge- schmückten Fachwerkhäusern zurück zum Parkplatz.
Ein prächtiger Sonnenuntergang begleitete uns auf unserer Rückfahrt nach Ulm und beschied unserem Ausflug in den Sommer einen zusätzlichen und letzten Höhe- punkt.

Bärbel und Rolf-Peter König

3 Apr 2011

Freeitag, 1.4.11, Poliedro in Pontedera, Non piu’ sola: Auffuehrung in Ponsacco

Geschrieben von hreichling. Keine Kommentare

 Poliedro: Figur mit vielen Gesichtern – so stellt es sich uns auch dar. Jedenfalls ein integriertes Zentrum fuer behinderte und nicht behinderte Jugendliche. Alessandro, ein ehemaliger streetworker, scheint die Seele vom Ganzen zu sein. Das Zentrum, durch das er uns fuehrt, ist ein Integrationsort fuer alle Arten von jungen Leuten. Da gibt es einen Konferenz -und Versammlungsraum fuer alle moeglichen Organisationen auch von ausserhalb, einen Kreativraum zum Malen, Basteln, Recyclingprojekten, wo auch Ausstellungen und Versteigerungen stattfinden; eine grosse Gymnastikhalle, in der wir an einer Veranstaltung fuer brustkrebsgeschaedigte Frauen teilnehmen duerfen; Laboratorieni, einen Computerraum mit 8 Arbeitsplaetzen, einen grossen Raum fuer Musik, Gesang, Theater; in der grossen Eingangshalle ist neben den Bueroschreibtischen eine Cafe’-Theke, eine Tischtennisplatte und ein Tischfussball untergebracht. Beim Kaffee erzaehlt uns Alessandro von seinem neuesten Projekt, auf das er sehr stolz ist: ein Internetradio ist in Vorbereitung, das Studio mit Instrumenten aller Art ausgestattet, einige Jugendliche werden in Kursen als Redakteure und Sprecher geschult.

Wie sieht die Finanzierung der 4 Mitarbeiter aus, die diesmal keine “Freiwilligen” sind? Es handelte sich bisher um die gemischte Finanzierung eines Consortiums, darunter auch private Sponsoren, bei der die Regierung bisher den groessten Teil uebernommen hatte. Zum Ende des Jahres strich die Berlusconi-Regierung die Gelder, so dass das Zentrum von den angeschlossenen Organisationen Geld fuer die Benutzung der Raeume etc verlangen muss. Das wird nicht einfach, auch fuer Annas Gruppe der brustkrebsgeschaedigten Frauen nicht, aber sicher auch nicht fuer die Gruppen der Langzeit-Drogenabhaengigen, der ehemaligen Gefangenen, der Jobsuchenden, der Schul-Dropouts, der Selbsthilfeorganisationen (ein Poster warb fuer Multiple-Sklerose-Betroffene)  und wer sonst noch das Zentrum  nutzt.

Zum Schluss ueberreicht uns Alessandro eine Art Fotoillustrierte, die anhand einer Bildergeschichte, von Behinderten des Zentrums mit grosser Begeisterung hergestellt, die Geschichte des Zentrums in Rollen und Verkleidungen darstellt. Endlich darf ein Maedchen mal Prinzessin sein und ein Junge mit dem hohen Oncle-Sam-Hut herumlaufen.

Wir verlassen das Zentrum, das auch noch mit einem freien, beinah kostenlosen Taxiunternehmen fuer einkommensschwache Beduerftige wirbt, sehr beeindruckt.

Unser naechster Ort ist das Vespa-Museum der Gebrueder Pioggia; wir sind hier im Zentrum der Herstellung unserer / meiner fruehesten Jugendsehnsuechte (mit der Vespa in den italienischen Sommer!).

Den Nachmittag verbringen wir in Marcos und Annas alter Toscana-Villa in einem Dorf unweit von Pontedera: riesiges Wohnhaus mit groessem Wirtschaftsgebaeude, Loggia und Sommerkueche. Wir werden fuerstlich bewirtet mit allerlei toskanischen Spezialitaeten und bekommen als Nachtisch Erdbeeren serviert mit der Empfehlung, uns etwas zu wuenschen (ein alter toskanischer Brauch anlaesslich der ersten Fruechte des Jahres) Der Hoehepunkt des Tages ist eine abendliche Theaterveranstaltung in in Ponsacco, wozu Anna sehr viel beigetragen hatte:  es ist die erste Auffuehrung der uns schon bekannten Gruppe “Non piu’ sola”, die Anna vor vielen Jahren fuer brustkrebsgeschaedigte Frauen gegruendet hat. Die Veranstaltung ist ueber einen Artikel der Provinzzeitung “Il Tirreno” angekuendigt worden und hat ein grosses Echo gefunden. Als Anna den Abend mit einer kleinen Rede einleitet, ist der Saaal gut gefuellt, sie hat Hunderte von Leuten begruesst, Flyer und blaue Nelken (das Wahrzeichen der Organisation) verteilen lassen; am Ende des Abends hat sie nicht nur Blumenstraeusse und Ehrungen ausgegeben , sondern auch viel Geld eingenommen und kann das Ereignis als vollen Erfolg feiern.

Die Frauen auf der Buehne (und auch die wenigen Maenner, die zwischendurch einen schwungvollen Can-Can und spaeter mit ihren Partnerinnen einen Walzer vorfuehren) haben ein offensichtliches Interesse an dem, was sie da bieten: die typische Geschichte einer Brustkrebserkrankung  mit allen wesentlichen Facetten, angefangen beim unsensiblen Verhalten der Aerzte, den Schwierigkeiten im Krankheitsverlauf (z.B. dem Verlust der Haare und der Wahl der passenden Perruecke – eine der Aufgaben von “Non piu’ sola”) bis hin zur Untreue der Maenner, die sich ebenso wie in Deutschland nur schwer mit einer solchen Krankheit bei der Partnerin arrangieren koennen. All diese Themen werden nicht etwa larmoyant, sondern mit grossem Schwung, Witz und Situationskomik, aber nicht ohne Tiefe auf die Buehne gebracht und entspechend vom Publikum honoriert.

Ein sehr gelungener Abend, den wir  in einem der zahlreichen Zimmer unserer Gastgeber bei einer Tasse Pfefferminztee beschliessen.

3 Apr 2011

Praesenz ist das A und O (24. Maerz)

Geschrieben von cgrawert. Keine Kommentare

Die “Freunde der Gaerten” (frei uebersetzt) sind nicht zu uebersehen. Sie tragen knallgelbe Westen bei ihren Einsaetzen, um sich als Ansprechpartner fuer jedermann zu erkennen zu geben. Und ihr “Einsatzort”, die Gaerten, sind weitlaeufige Gruenanlagen, gesaeumt von Wohnungen, besucht von Spaziergaengern, Familien, Kindern, Alten, befahren von Radfahrern, Mopedfahrern. Das Motto der Freunde: Praesenz ist alles.

Auch die Gemeindeverwaltung und die dortige Polizei “ziehen mit ihnen an einem Strang”. Mit diesen beeindruckenden Aktivitaeten wurden wir am vierten Tag unseres Aufenthaltes in der Toskana in Sesto Fiorentino bekannt gemacht. 

Mit ihrer Praesenz bekaemfen die Freiwilligen der Organisation Auser  in Sesto Fiorentino, einem Vorort von Florenz,  unter anderem Drogen-und Alkoholprobelme und mafioese Anfaenge. Auch sind sie Ansprechpartner bei allen sozialen Problemen, verursacht durch Arbeitslosigkeit, Einsamkeit und Migration. Das breite Feld des sozialen Engagements wurde uns Dreien vom ganzen Lauser-Team  eindringlich erlaeutert. Rolanda hatte das Ganze in die Wege geleitet.

Es gebe zwei Zonen, die unter der Obhut der Ehrenamtlichen stuenden, so die Information. Die erste Zone liege in der Peripherie des Ortes. Hier gebe es alltaegliche Aergernisse, wie zum Beispiel nicht angeleinte Hunde. Dieser Bereich sei leicht zu handhaben, erlaeuterte das Lauser-Team. In der zweiten Zone nahe Ortsmitte, gebe es hingegen groessere Probleme:  Drogen, Kleinkrimnalitaet oder auch durch ruecksichtslose Motorradfahrern verursacht.

Ihre Praesens mit ihren gelben Westen sei sehr viel besser, als die Praesenz von Polizeiautos in diesen Zonen, berichteten sie. Auch die ”Loesung” Gefaengnis biete nicht unbedingt eine Garantie fuer mehr Sicherheit im taeglichen Leben.  Gesetze allein reichten nicht aus, das war ihre leidvolle Erfahrung.  Ihr Fazit: Gesellschaftlichen Probleme sind vor allem soziale Probleme.

Manches aber koenne nur durch die enge Kooperation mit der Gemeindeverwaltung und der oertlichen Polizei geloest werden. Maria lud uns in die Polizeisation zum Gespraech mit Ihren Kollegen.  In der Kooperation mit den buergernahenFreiwilligen von Lauser sehe man die Chance auf Loesung der vielfaeltigen Probleme der Einwohner von Sesto Fiorentiono, hiess es dort. Die Bilanz der vierjaehrigen Kooperation: Drogenmissbrauch sei zurueck gegangen und auch die Probleme durch und von Migranten habe man besser in den Griff bekommen.

 Zudem habe ein anderer taeglicher Gefahrenbrennpunkt entschaerft werden koenen: Dank der Schuelerlotsen von Lauser seien Schulwegunfaelle zurueck gegangen. Ausser der Schulwegsicherung an gefaehrlichen Strassenuebergaengen sorgen 14 Freiwillige dafuer, dass die Kinder sicher von Zuhause in die Schule kommen – und nach der Schuler wieder wohlbehalten zu ihrer Familie kommen.

Christa Grawert-Wagner

3 Apr 2011

Reden, reden, reden (31. Maerz 11)

Geschrieben von cgrawert. Keine Kommentare

Es ist ein einfaches Rezept gegen Einsamkeit , dem Gefuehl von Ausweglosigkeit und Verlassenheit. Reden, reden, reden - miteinander reden. Das ist das Angebot, das die Freiwilligenorganisation “Nie mehr allein”  (Non più sola) unter dem Dach von Cesvot am Krankenhaus Lotti in Pontedera praktiziert. Angesprochen werden alle, Patienten und Besucher. Im Besonderen aber kuemmern sich Anna, Laila und Daniela um an Brustkrebs erkrankte Frauen. Ihr Ziel: Die Todesrate bei dieser Tumorerkrankung weiter zu senken. Die Zahl der an Brustkrebs Neuerkrankungen liegt in Italien bei rund 40.000 pro Jahr.

Zu diesem  umfangreichen Programmpunkt waren Heide, Ilse und ich wieder einmal in das etwa 20.000 Einwohner zaehlende Pontedera per Bahn aufgebrochen.

Laila wartete bereits mit ihrem wohlsortierten Buecherwagen. Etwas fuers Gemuet, Krimis, Science Fiction oder Kinderbuecher, auch Zeitungen, fuer jeden Geschmack gab es etwas, auch in franzoesich, englisch oder auch arabisch.  Sie und eine ihrer Kolleginnen, alle ehrenamtlich taetig, gehen durchs Haus und bieten den Lesestoff an. “Es ist wichtig fuer uns, Kontakt zu bekommen und zu reden,” erklaert sie . Ihr Service werde so gut angenommen, dass der Kioskbetreiber im Krankenhaus eifersuechtig sei. Er kònne dann keine Zeitungen mehr verkaufen, so seine Klage.

Nicht auf  Zufall, sondern auf System basiert “Nie mehr allein”. Laila geht in die chirurgische Abteilung A zu den Frauen, die an Brustkrebs operiert worden sind, berichtete sie. Dort bietet sie sich und ihre Organisation als  Ansprechpartner  und “Auffangbecken” fuer alle Probleme an, die eine Brustkrebsoperation fuer Frauen mit sich bringen kann. Und Sorgen und Schwierigkeiten sind vielfaeltig, angefangen von den psychologischen bis hin zu familiaerenVerwerfungen wie auch kosmetischen Veraenderungen.

 Das weiterfuehrende Angebot, so wurden uns Dreien von Anna in einem ausserhalb des Krankenhauses liegenden Buerokomplex vorgestellt, umfasst psychologische wie auch kosmetische Loesungen. Dazu gehoere  die Bereitstellung von kostenlosen Peruecken fuer die Frauen, die durche Chemotherapie ihre Haare verloren haben. Ermoeglicht wird dieser fuer die betroffenen Frauen kostenloser Service, ebenso wie eine unendgeldliche psychologische Beratung durch eine entsprechende Bescheinigung des Krankenhauses von Pontedera. Ausserdem gehoert eine kosmetische Beratung zur Abrundung des Angebots: “So schoen wie eh und jeh”, sollen die Frauen aussehen – und sich entsprechend besser fuehlen.

Die umfassende onkologische Betreuuen von Pontedera ist uebrigens Bestandteil eines Netzwerkes zur onkologischen Betgreuung in der Toskana (Instituto Toscano Tumori).

Giorgio mit blauem Kragen

Giorgio hatte uns im Krankenhaus mit Laila gesehen und sofort reagiert. ” Ich gehoere zur Association Volontari di Ospitali”, erklaerte er stolz zu einer weitern ehrenamtlichen Organisation. Bei dieser Freiwilligeneinrichtung, die es in den Krankenhaeusern in ganz Italien gebe,  sei er bereits seit 20 Jahren. Er und seine Mitstreiter sind leicht zu erkennen: Sie tragen weisse Kittel mit hellblauem Kragen. Sie kuemmern sich um Alleinstehende, Kranke und Einsame, helfen den Kranken beim Essen und besorgen fuer die Aermsten Waesche und Kleidung. Sie finanzieren dies durch eine Eigenspende von zehn Euro pro Jahr. Giorgio ist zufrieden: “Auch ich gewinne dadurch viel fuer mich selbst.”

Gymnastik,  sanft aber wirksam

Nicht nur mentale und praktische Hilfe, auch ein koerperliches Fitnessprogramm wird den Frauen nach Brustkrebs geboten. Das haben Heide, Ilse und ich in einem Gemeinschaftszentrum gemeinsam mit Anna praktiziert. ( Anna macht dies regelmaessig.) In kleinen, aber wirksamen gymnastischen Uebungen werden Hals, Arme, Beine und Haende bewegt und entspannt. Und das, was mit zur Entspannung gehoert, ist ebenso wirksam: Es wird ueber dies und das geredet, geklatscht, getratscht und gelacht.

Christa Grawert-Wagner

 

 

31 Mrz 2011

Seminar im Bad Urach

Geschrieben von djoniakova. Keine Kommentare

Im Rahmen Grudndtvig Senior Volunteering  Projects sind wir auf einen Aufenthalt   im ZAWIW von 18.03. bis 09.04.2011 in Ulm von der  Slowakei, wo wir  studieren an der Universität der dritten Altern (UDA –   bei Comenius Universität) in Bratislava. Die UDA ist an dem  Projekt beteiligt.

Ziel der Zusammenarbeit zwischen ZAWIW und UDA sind die Informationen über das Leben des Senioren in anderen Ländern  in der Europa zu gewinnen und auch die persönlichen Kontakte für weitere Zusammenarbeit knüpfen.

Unser Programm in Ulm ist sehr ergebnisreich. Wir haben Seminaren, Diskusionen wo wir aktiv Informieren über Leben des Senioren in der Slowakei und wir haben auch auf der FA 2011 teil genommen.

Im Rahmen der fachlichen Diskusionen haben wir sich über z.B.: Kultur; Interkulturelles Training; Europäer; Zeit und die Frage Was bin ich wie auch die Frage warum fühle ich mich wie ein Deutsche, Slowake, Finnisch; Welche Inhalt haben verschiedene Begriffe bei verschiedenen Leuten und andere sehr interessante Thema diskutiert. Das Ziel dieser Diskussion ist dass die Teilnehmer des Austauschs sich besser kennenlernen. Teilnehmer wahren nicht nur von der Slowakei aber auch aus Deutschland und Finnland. Außer Fachprogram hat für uns  unserer Deutscher Gastgeber ein schönes Program für Freizeit angeboten.

Wir freuen uns auf eine weitere freundschaftliche Zusammenarbeit auf dem Project.

 Daniela Joniakova und Annemarie Cabelkova aus Bratislava

30 Mrz 2011

30.3.11, Misericordia in Polsacco

Geschrieben von hreichling. Keine Kommentare

Diesmal wurden wir von Marco, Ivo und Carletto in Calscian empfangen und gleich mit dem Einsatzwagen, an zahlreichen Moebelgeschaeften vorbei (dafuer ist die Gegend beruehmt), zur Station von Misericordia gefahren. Der Leiter, mehrere Freiwillige und drei Zivildienstleistende erwarteten uns, ausserdem Kaffee, Wasser und Pasticcerie zur Begruessung.

Die Station ist in einer gut renovierten Villa (vom Land zur Verfuegung gestellt) untergebracht und rund um die Uhr besetzt. Sie faehrt die umliegenden Krankenhaeuser an und versorgt alte kranke Leute, die sie mit einem Minisender zuhilfe rufen koennen. Ausserdem uebernimmt sie Aufgaben wie soziale Transporte, Besorgen von Medikamenten, Hilfe bei der Erledigung von Formalitaeten, Betreuung und Unterhaltung von Einsamen, Verteiligung von Lebensmitteln und Kleidern, die von Einheimischen gespendet werden (dabei gehen sie nach einer Liste vor) etc.
Die Organisation “Misericordia” wurde angeblich schon 1245 von der damaligen Kirche gegruendet – diese Ambulanz allerding erst 1995. Neben den Freiwilligen in der Station, die immer im Team von drei Leuten arbeiten, und den Zivildienstleistenden, die 7 Stunden taeglich zur Verfuegung stehen (waehrend sie auf einen Studienplatz warten), arbeiten noch eine Reihe von Freiwilligen mit, die von Zuhause aus fuer Betreuungsdienste zustaendig sind, aber auch bei Katastropheneinsaetzen (Waldbraenden etc) mitarbeiten. Derartige Stationen gibt es im Abstand von ca 5 km uebers ganze Land verteilt – erstaunlich! Von einer entsprechenden Versorgung der Bevoelkerung kann man in Deutschland nur traeumen.

 Alle Mitarbeiter werden ausgebildet, anfangs in halbmonatigen allgemeinen Kursen, spaeter in Spezialthemen, danach alle zwei Jahre in Fortbildungen. Zweimal woechentlich bietet eine Aerztin im Zentrum ihre Dienste an. Die Organisation feiert gerne Feste, veranstaltet Tombolas etc, um Geld zu sammeln, aber vor allem auch die Bevoelkerung in ihre Arbeit mit einzubeziehen. Sie scheinen  gut integriert zu sein; jedenfalls koennen sie ihre 100.000 € teuren Einsatzwagen, die sehr gut ausgestattet wirken, allein aus Spenden der Bevoelkerung finanzieren.

Die Problematik auf poltischer Ebene ist natuerlich ebenso wie bei uns: traegt nicht dieser grosse Einsatz von Freiwilligen dazu bei, den Staat noch weiter von seiner Verantwortung zu entlasten?

Wir besuchten auch zwei alte Frauen, die zwar noch von ihrer Familie versorgt werden koennen, aber anhand ihrer Gebrechlichkeit doch auf die Dienste von Misericordia angewiesen sind. Liebevoll legte Ivo der ersten den Minisender des auch bei uns eingesetzten Hausnotrufs  um den Hals und lobte die zweite dafuer, dass sie ihn staendig trug. Ueberhaupt war sehr eindrucksvoll zu beobachten, hier und anderswo, wie freundlich und gut gelaunt diese Menschen miteinander umgingen. Ist mein Eindruck falsch, oder tun sich die Menschen in Deutschland schwerer in ihrem Umgang miteinander?

Nach einem ausgezeichneten Essen mit Pasta, Fleisch und Wein im Restaurant “Bei Bruno”, wozu die Stadtverwaltung eingeladen hatte – eine grosse Schuelergruppe aus der benachbarten Mittelschule teilte mit uns den Raum und sorgte dafuer, dass keine Ruhe aufkam – machten wir uns auf den Weg zur Frattoria da Celaja. Durch die langsam gruener werdende toskanische Landschaft mit ihren sanften Huegeln, Zypressen und Olivengaerten naeherten wir uns dem Weingut, wo uns Piedro, der 78 jaehrige Besitzer, empfing und uns erst mit einer Fuehrung und dann mit Weinproben erfreute. Wie schafft man es, in diesem Alter so ruestig zu sein und es selbstverstaendlich zu finden, dass man in Ruhe das Rentenalter von 8o abwartet? Wein, Arbeit und gute Laune? Wir jedenfalls fanden uns kurz danach beschwingt am Bahnhof wieder und stiegen wie gewohnt in unseren Zug nach Florenz.

 

30 Mrz 2011

Donnerstag, 28.3.11, Museo de Storia Naturale e del Territorio

Geschrieben von hreichling. Keine Kommentare

Wie immer zu frueh aus dem Bett,im Regen zum Bahnhof St. Maria Novella, Suche nach dem richtigen Zug. Bequeme Fahrt im Zug bis Ciscian, wo uns Mario und Anna abholen. Autofahrt zum ehemaligen Kloster Calci, wo inzwischen ein palaeontologisches und ein geologisches Museum untergebracht ist. Aber ehe wir dies ansehen duerfen, nehmen wir teil an einem Freiwilligen-Programm: unter Betreuung von Mario und einigen anderen betagten “Freiwilligen” werden etwa ein Dutzend geistig Behinderte von einer jungen Biologin in die Geheimnisse des Wassers eingefuehrt. Da ich sehr wenig verstehe, beobachte ich die jungen Leute: einige sind sehr aufmerksam, eine junge Frau hat erstaunliche Kenntnisse, die sie laustark aeussert, und einige sind durchaus desinteressiert. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung – die Gruppe wird durch das Museum gefuehrt – wird deutlich, wie gut die junge Betreuerin (auch eine Freiwillige) sich um die Behinderten kuemmert: unermuedlich freundlich, sehr aufmerksam, mit Blick vor allem auf die Besonderen unter den ihr Anvertrauten. Vor allem ein Blinder, nicht mehr ganz junger Mann, der sich mit Blindenstock vorwaerts tastet, wird immer wieder liebevoll von ihr untergehakt, vor verschiedene Ausstellungsobjekte gefuehrt, mit Erklaerungen und Beschreibungen bedacht oder aufmerksam angeleitet, als es darum geht, eine steile Treppe selbstaendig hinterzugehen. Die an den  Vortrag anschliessende Besichtigung des Museums ist auch fuer uns sehenswert: wunderbar angeordnete Objekte, in uebersichtliche Abteilungen gegliederte Themen, von der “Wunderkammer” der Medicis ueber die Glasobjekte der Familie Basci und die perfekt praeparierten Tiere aller Groessen und Arten zu den Aquarien mit Suesswasserfischen – um in den geheimnissvollen Vorzeit vor einigen Millionen Jahren zu enden, die Marco seinerzeit mit zwei jungen Assistenten eingerichtet hat, als er noch Geologieprofessor an der Universitaet von Pisa war. Eine einschlaegig informierte Seniorin bringt uns im fast perfekten Englisch wissenswerte Einzelheiten so nahe, dass wir bedauern, sie nicht noch beim anschliessenden Essen dabei zu haben.

Nach dem Lunch, der Christa und mich etwas ueberforderte (es gab naemlich Kutteln, die wir beide nicht gewoehnt waren), fuhr uns Marco auf umwegigen Serpentinen in die Bergenach Pontedera und liess dabei keinen ueberwaeltigenden und informativen Ausblick auf Pisa, Pontedera, Lucca, Volterra, den Appenin und den Arno aus. Obwohl es den ganzen Tag geregnet hatte und wir etwas durchnaesst waren, genossen wir die Ausblicke auf die regenverschleierte Toscana doch sehr.

Die Rueckfahrt im Bummelzug war problemlos. Das Wetter in Florenz klaerte sich gerade auf, als wir ankamen. 

30 Mrz 2011

Freitag, 25.3.11, Lucca, Museo Paolo Cresci /(Storia dell im,igratione italiana

Geschrieben von hreichling. 1 Kommentar

Dieser Tag war wahrhaftig der Erholung in Lucca gewidmet!

Nach einem kurzen Treffen mit dem Praesidenten von Cesvot, in dem es fast ausschliesslich um unsere Freiwilligentaetigkeiten zuhause ging, besichtigten wir das ausserordentlich interessante Emigrationsmuseum, das einen sehr gut dargestellten Ueberblick ueber die verschiedenen Emigrationswellen der italienischen Bevoelkerung in aller Herren Laender vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute gab. So eindrucksvoll die Bilder und Berichte auch waren, so schockierend auch einzelne der Themen – diese Geschichte hat kaum einen Niederschlag in der Literatur von Italien gefunden. Ein paar wenige Titel aus der Gegenwart werden in dem sehr gut gemachten und informativen Ausstellungkatalog genannt; ansonsten scheint das Thema nicht interessiert zu haben oder tabuisiert worden zu sein. Warum wohl?

Den Nachmittag verbrachten wir bei strahlendem Sonnenschein in der wunderschoenen Stadt, im Anfiteater und auf dem breiten Stadtwall, auf dem das vorsichtige Gruen schon einige Spaziergaenger hervorlockte, und genossen unseren Aufenthalt.  

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